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Terminal 3 - Folge 3: Tanz der Marionetten. Thriller (German Edition)

Terminal 3 - Folge 3: Tanz der Marionetten. Thriller (German Edition)

Titel: Terminal 3 - Folge 3: Tanz der Marionetten. Thriller (German Edition)
Autoren: Ivar Leon Menger , John Beckmann
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klettert die Leiter hoch. »Na, los! Worauf wartet ihr?« Sein Kopf ist bereits in der Dunkelheit verschwunden.
    Ich greife nach der Sprosse und steige hinauf. Ich weiß nicht, wie ich sonst nach Hause kommen soll.
    Acht Sprossen später höre ich, wie Gordon mir folgt. Wir sind brave kleine Jungs.
    Der Schacht endet in einem milchigen Viereck. Wahrscheinlich aus Plexiglas.
    Frank bleibt stehen. »Mach die Platte wieder drauf!«, ruft er runter.
    Ein Klimpern.
    »Es geht nicht«, sagt Gordon.
    »Die Kette«, sagt Frank, »du musst die Kette vorher losmachen.«
    Wieder das Klimpern, dann ein dumpfer Aufschlag. Sofort wird die Schwärze etwas dunkler.
    »Vorsichtig!«, ruft Frank.
    Meine Hände beginnen zu schwitzen. Ich versuche, mich mit dem Rücken gegen die Schachtwand zu lehnen. Es fehlt ein Stück. Meine Arme sind zu kurz.
    »Und jetzt?«, frage ich.
    »Jetzt warten wir«, sagt Frank.

Lennard Fanlay
    Er ist immer noch dort drinnen. In der Damentoilette. Zusammen mit dem Koffer und dem Lösegeld. Er ist noch dort drinnen, denn es gibt keinen anderen Ausgang, keine Fenster, keine Lüftungsschächte, die breit genug wären. Nur die Tür, durch die er hineingehumpelt ist.
    Ich sitze gegenüber in dem kleinen Bistro und trommele mit den Fingern auf der Tischkante. Sechs Frauen haben die Toilette verlassen, seitdem ich hier warte. Keine von ihnen hatte den Lederkoffer bei sich, keine war ein verkleideter Mann.
    Ich schaue auf meine Armbanduhr. Fast vierzehn Minuten schon.
    Mein Telefon klingelt. Es ist Rachel.
    »Ja?«, sage ich.
    »Und?«, fragt sie.
    »Nichts«, sage ich.
    »Er ist immer noch drinnen?«
    »Ist er.«
    Sie zündet sich eine Zigarette an. »Und was machen wir jetzt?«
    »Wir sollen beobachten«, sage ich. »Uns im Hintergrund halten. Irgendwann wird er schon wieder rauskommen.«
    »Hoffentlich bald«, sagt Rachel. »Diese Typen vom FBI treiben mich noch in den Wahnsinn! Alle zwei Minuten verlangen die nach einer aktuellen Statusmeldung.«
    »Dann sag denen, dass es nichts Neues zu vermelden gibt.«
    »Die drehen völlig durch, Leo! Die glauben, wir haben ihn verloren.«
    »Er ist auf Toilette.«
    »Bist du dir sicher?«
    »Ja, bin ich.«
    Sie raucht. »Du hättest ihn nicht ansprechen sollen.«
    »Dann würde der Koffer immer noch auf dem Rollband liegen! Weil diese gottverdammten Idioten es nicht einmal hinbekommen haben, ihn rechtzeitig reinzuschicken!«
    Kurze Stille. »Okay«, sagt Rachel.
    »Entschuldige«, sage ich.
    »Schon gut.«
    »Hast du Ihnen davon erzählt?«, frage ich.
    »Dem FBI? Natürlich nicht! Aber die werden es sowieso rausfinden, ist ja alles aufgezeichnet.«
    Im Hintergrund sagt jemand etwas.
    »Bleib mal kurz dran, Leo«, sagt Rachel.
    Ich höre Marcs Stimme. Er klingt aufgeregt.
    »Okay«, sagt Rachel in den Raum hinein.
    Marc redet weiter.
    »Okay, Marc, ich hab's verstanden«, unterbricht ihn Rachel. »Ich sag's ihm.« Dann sagt sie in den Hörer: »Leo? Du sollst sofort zurück in die Zentrale kommen. Die schicken jetzt das SWAT-Team rein«
    Und ich denke: Sie haben den Wirkstoff gefunden.
    »Leo? Bist du noch da?«
    »Bin ich.«
    »Hast du verstanden, was ich gesagt habe?«, fragt Rachel. »Du sollst zurückkommen.«
    Laufbursche, denke ich. Laufbursche des FBI, der Homeland Security oder wer auch immer im Hintergrund die Fäden zieht.
    »Es ist vorbei«, sagt Rachel.
    »Noch nicht ganz.«
    Ich lege auf und gehe zur Damentoilette hinüber.
    Der Vorraum ist weiß gekachelt. Die Spiegel reichen über die gesamte Breite des Raums. Eine alte Frau steht davor und wäscht sich sorgfältig die Hände.
    »Haben Sie hier einen Mann gesehen?«, frage ich.
    »Sie sind der einzige«, sagt sie ohne aufzuschauen.
    Ich zeige zur nächsten Tür. »Ist sonst noch jemand da drinnen?«
    Sie hält ihre Hände unter den Lufttrockner und ignoriert mich.
    »Ich bin von der Flughafensicherheit«, sage ich.
    »Ich bin mir sicher, dass Sie Ihren Grund haben, warum Sie hier sind, junger Mann.«
    Mehr sagt sie nicht.
    Auch im nächsten Raum weiße Kacheln bis unter die Decke. Auf der linken Seite die Kabinen. Insgesamt sechs Stück. Im Vorraum fällt die Tür ins Schloss. Kurz darauf schaltet sich der Handtrockner ab. Dann ist es still.
    Ich ziehe die Glock aus dem Halfter.
    Vorsichtig gehe ich von Kabine zu Kabine und drücke gegen die Türen. Alle schwingen auf – nur die letzte nicht. Ich lausche. Immer noch absolut Stille. Ich knie mich hin und schaue unter der Tür hindurch. Schwarze
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