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Terminal 3 - Folge 3: Tanz der Marionetten. Thriller (German Edition)

Terminal 3 - Folge 3: Tanz der Marionetten. Thriller (German Edition)

Titel: Terminal 3 - Folge 3: Tanz der Marionetten. Thriller (German Edition)
Autoren: Ivar Leon Menger , John Beckmann
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erstaunlich flink. Er greift nach der Pistole und drückt den Lauf nach oben. Ich schlage mit der Linken in sein Gesicht, seine freie Pranke umschließt meinen Hals, drückt zu. Ich schlage weiter auf ihn ein, sein Griff wird fester, meine Schläge schwächer. Die Glock verlässt meine Finger, wird in den Raum geschleudert. Die andere Pranke packt ebenfalls meinen Hals, drückt mir die Luft ab, ich versuche, meine Daumen in seine Augen zu pressen, ihm die Augen aus dem Schädel zu quetschen, doch er weicht aus, ich kriege sie nicht zu fassen. Seine Stirn rast heran, klatscht in mein Gesicht, meine Knie knicken ein. Er hält mich aufrecht, würgt mich, der Kontrollraum verschwimmt, wird dunkler. Ein weiteres Klatschen, es kommt von weit her. Etwas fließt über meinen Mund. Plötzlich habe ich etwas Weißes in der Hand und presse es in das Gesicht des Riesen, wische hin und her, stopfe es zwischen seine Lippen. Er drückt weiter zu, sein Gesicht zuckt vor Anstrengung, doch ich spüre den Druck kaum noch. Nur mein Kopf schwillt an, er wird immer größer. Und es wird immer dunkler. Ich werde sterben, denke ich. Gleich platzt er, mein Kopf. Der Riese beginnt zu zwinkern, immer wieder, als habe er Sand in die Augen bekommen.
    Er fährt sich mit der Hand übers Gesicht, der Druck auf meinen Hals lässt nach, ich reiße den Mund auf, schnappe nach Luft. Beide Pranken wischen über sein Gesicht, er sieht sich um, zwinkert – und fällt zur Seite um.
    Ich liege da. Atme.
    Atme.
    Atme.
    Ich betrachte die Papierserviette in meiner Hand. Sie ist zerrissen. Die andere Hälfte steckt im Mund des Riesen.
    Ich warte, bis sich die Dunkelheit zurückgezogen hat, bevor ich mich aufsetze. Blut strömt aus meiner Nase, tropft von meinem Kinn. Ich knie mich hin, stehe auf, stütze mich an der Wand ab. Dicke Tropfen fallen auf den Teppich. Der Riese hat Arme und Beine von sich gestreckt. Ich taste mich an der Wand entlang zu den Schreibtischen und Konsolen. Auf einem steht ein Mikrofon. Daneben liegt ein DIN-A4-Zettel. Die ersten beiden Sätze sind gedruckt. Das Virus ist tödlich. Begeben Sie sich sofort nach draußen. Darunter steht krakelig mit Hand geschrieben: Vier Mal wiederholen.
    Meine Knie knicken wieder ein, ich lasse mich auf den Bürostuhl fallen.
    Kurz darauf stürmt die Polizei den Kontrollraum.

Thomas Riley
    Der Raum ist viel zu groß für die spartanische Einrichtung. Ein Tisch, zwei Stühle. In der Ecke eine große Topfpflanze. Das war's. Keine Fenster.
    Sie kommen immer zu zweit. Einer sitzt mir gegenüber, der andere steht hinter mir.
    Es sind vier oder fünf verschiedene. Sie wechseln sich ab. Die Fragen bleiben dieselben.
    Die Tür geht auf. Ein Mann kommt herein. Er setzt sich an den Tisch, stützt die Ellbogen auf, legt das Gesicht in die Hände. Genauso wie ich.
    »Ich weiß nicht, wo das Geld ist«, sage ich zwischen den Fingern hindurch. »Ich weiß es wirklich nicht. Und ich will jetzt endlich telefonieren.«
    »Ich möchte, dass Sie mich Charles nennen«, sagt er, ebenfalls zwischen seinen Fingern hindurch. »Haben Sie etwas dagegen, wenn ich Sie Thomas nenne?« Er klingt müde, als habe er bereits sehr viel gesprochen.
    »Ja, okay«, sage ich.
    »Gut«, sagt er.
    Ich richte mich auf. Charles tut es mir gleich.
    »Also, Thomas. Sie wussten nicht, dass sich Geld in dem Koffer befindet?«
    »Nein, wusste ich nicht.«
    »Warum haben Sie ihn dann geholt?«
    Ich lehne mich nach vorne, Charles kommt näher.
    »Das hab ich doch schon zwanzig Mal erzählt!«
    »Mir nicht«, sagt Charles.
    »Sie hat mir gesagt, dass ihr Insulin in dem Koffer ist. Sie hat Diabetes. Zumindest hat sie das behauptet, wahrscheinlich ist das genauso gelogen wie der ganze Rest. Sie hat mich reingelegt, verstehen Sie? Sie hat mich von vorne bis hinten verarscht! Ich bin ein Idiot. Aber ich habe mit der ganzen Sache nichts zu tun!« Ich lehne mich wieder zurück. »Ich hab Ihren Kollegen schon alles erzählt, was ich über sie weiß.«
    Charles wirkt auf einmal wacher. »Kam es Ihnen nicht seltsam vor, dass sich der Koffer immer noch auf dem Rollband befand? Nachdem die Maschine Ihrer Freundin bereits am Vorabend gelandet war.«
    »Ich … Sie hat mir gesagt, dass es Probleme beim Ausladen gab. Ich hab nicht weiter darüber nachgedacht! Ich hatte auch gar keine Zeit dafür.«
    »Ich verstehe, dass Sie das alles aufregt. Glauben Sie mir, Thomas, ich verstehe das wirklich.«
    »Ich will jetzt endlich mit meinem Anwalt sprechen! Ich kenne meine
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