Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Terminal 3 - Folge 2: Die Sensen des Himmels. Thriller (German Edition)

Terminal 3 - Folge 2: Die Sensen des Himmels. Thriller (German Edition)

Titel: Terminal 3 - Folge 2: Die Sensen des Himmels. Thriller (German Edition)
Autoren: Ivar Leon Menger , Raimon Weber
Vom Netzwerk:
Sicherheit im Verkehr zuständig. Bundesbehörde! Mit Sondervollmachten! Untersteht dem Heimatschutzministerium.
    Die beiden hier haben sich mächtig rausgeputzt. Schickes blaues Uniformhemd mit schwarzer Krawatte und dem silbernen TSA-Abzeichen auf der Brust. Scheitel mit dem Lineal gezogen.
    Natürlich tragen sie dunkle Sonnenbrillen. Sie grinsen, als sie den Gorilla in meiner Hand sehen.
    Die Menschen weichen ihnen aus.
    Ihr Boss, Duane Parker, trichtert ihnen ein, möglichst martialisch aufzutreten.
    Und uns von der zivilen Flughafensicherung für Trottel zu halten. Trottel, die sich um verloren gegangene Stofftiere zu kümmern haben.
    Der Kinderhort liegt in einem ruhigen Seitengang. Es gibt dort einen kleinen Springbrunnen und einen gläsernen Schaukasten mit einem beleuchteten Modell des Flughafens.
    Auf den Landebahnen flitzen Miniaturflieger mit blinkenden Positionsleuchten hin und her.
    Im Eingang des Kinderhorts steht Monica an ihrem Pult. Eine kleine Rothaarige mit unzähligen Sommersprossen im Gesicht. Gerade mal Anfang zwanzig und immer gut gelaunt. Sie lässt sich von den Eltern die Namen der Kinder geben und trägt sie sorgfältig in eine Liste ein.
    »Ich bringe einen Affen.«
    Sie sieht mit ihren smaragdgrünen Augen zu mir auf, strahlt mich an, und alle meine düsteren Gedanken verflüchtigen sich.
    »Der ist klasse«, sagt sie.
    »Er lag auf dem Boden. Vielleicht muss er noch desinfiziert werden oder so«, bemerke ich.
    Sie winkt ab. »Ach was!«
    Hinter ihr kreischen Kinder. Es handelt sich zumeist um den Nachwuchs von Leuten, die auf dem Flughafen arbeiten.
    Monica legt den Kopf schief und sieht an mir vorbei. Ihr Lächeln verschwindet, und auf ihrer Stirn bilden sich zwischen den Sommersprossen zwei sorgenvolle Falten.
    »Den sollten sie sich mal ansehen, Mr Fanlay«, flüstert sie. »Der schleicht schon die ganze Zeit hier herum.«
    Ich trete auf den Gang hinaus und erblicke einen Mann. Er bewegt sich ein wenig unsicher. Hat leichte Schlagseite. So, als müsste er sich einer geheimnisvollen Anziehungskraft der rechten Wand widersetzen.
    Obwohl ich nur seine Rückansicht betrachten kann, erkenne ich ihn sofort wieder.
    Es ist der Grauhaarige mit der zu weiten Kleidung.
    Er wollte also doch nicht nach Seattle.
    Jetzt hängt eine braune Ledertasche an seiner Schulter.
    »Einen Augenblick, Sir!«, rufe ich ihm nach und bemühe mich, meiner Stimme einen neutralen Klang zu verleihen.
    Grauhaar verlangsamt für eine Sekunde seine Schritte, dann geht er weiter.
    »Sir!«, rufe ich lauter. »Warten Sie bitte!«
    Er denkt nicht dran, schlägt ungeschickt einen Haken um einen Mülleimer und wäre dabei beinahe ausgerutscht.
    Ist der Kerl betrunken?
    Ich hole ihn ein und lege eine Hand auf seine Schulter.
    »Lennard Fanlay, Flughafensicherheit«, stelle ich mich vor.
    Er wirbelt zu mir herum, schüttelt meine Hand ab und schaut mich mit geröteten Augen an. Seine Gesichtshaut ist von einem glänzenden Schweißfilm bedeckt, der das Neonlicht reflektiert.
    »Ich dachte, Sie wollten den Flug nach Seattle nehmen?«
    Er glotzt an mir vorbei. »Hab ich mir anders überlegt.«
    »Würden Sie sich bitte ausweisen?«
    Er kramt in seiner Jackentasche, und mir wird bewusst, dass ich meine Dienstwaffe im Büro gelassen habe.
    Es ist aber nur ein Führerschein, den er mir mit zittriger Hand entgegenstreckt.
    Der Bursche heißt Andrew Murphy und wohnt in Oakland.
    Die haben da einen eigenen Flughafen, denke ich.
    »Was befindet sich in Ihrer Tasche?«
    Er hustet und presst dann »Unterlagen« hervor.
    »Dürfte ich die sehen?«
    Er macht keine Anstalten, mir die Ledertasche zu geben.
    Ich greife nach meinem Funkgerät. Marc meldet sich innerhalb einer Sekunde.
    »Ich befinde mich im Gang C 4. In der Nähe des Kinderhorts.«
    Wieder reagiert Marc sehr schnell. »Ich habe Sie beide auf dem Monitor, Mr Fanlay.«
    »Gut. Bleiben Sie dran.«
    Ich wende mich wieder an den Grauhaarigen.
    »Die Tasche, Sir!«
    Als er nicht reagiert, reiße ich sie von seiner Schulter. Ich trete ein paar Schritte zurück, um genügend Distanz zwischen mir und Andrew Murphy zu schaffen, während ich den Inhalt kontrolliere.
    Ich finde eine Schachtel Zigaretten und einen zerknitterten Plan.
    Auf dem Plan ist der Flughafen detailliert abgebildet. Mein Terminal ist mit einem roten Kreis umrahmt.
    »Ich möchte, dass Sie mich in mein Büro begleiten, Mr Murphy.«
    Er schüttelt den Kopf.
    Ich greife nach seinem Arm. »Machen Sie bitte keine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher