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Terminal 3 - Folge 2: Die Sensen des Himmels. Thriller (German Edition)

Terminal 3 - Folge 2: Die Sensen des Himmels. Thriller (German Edition)

Titel: Terminal 3 - Folge 2: Die Sensen des Himmels. Thriller (German Edition)
Autoren: Ivar Leon Menger , Raimon Weber
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Schwierigkeiten. Es handelt sich nur um eine Routineüberprüfung.«
    Murphy wuchtet mir seine Faust in den Magen. Hätte er mehr Kraft in den Schlag gelegt, würde ich mich jetzt krümmen und nach Luft schnappen, und er hätte Zeit gehabt, mich endgültig aus dem Verkehr zu ziehen. So aber verspüre ich nur einen leichten Stoß. Als Reaktion drehe ich dem Kerl den rechten Arm auf den Rücken.
    Andrew Murphy ist fixiert.
    Er ächzt in meinem Griff und windet sich. Aber jede Bewegung bereitet ihm mehr Schmerzen. Wenn er so weitermacht, kugele ich ihm den Arm aus dem Schultergelenk.
    Das teile ich Murphy umgehend mit. Er beruhigt sich.
    Ich drücke ihn gegen die Wand und lege ihm Handschellen aus Kunststoff an. Wenigstens die habe ich dabei.
    Ich taste ihn ab.
    Eine Mutter mit ihrem Sohn drückt sich ängstlich an uns vorbei. Der Kleine kriegt den Mund vor Erstaunen gar nicht mehr zu.
    »Flughafensicherheit«, sage ich zu den beiden. »Es ist alles in Ordnung.«
    Meine Finger ertasten etwas in der rechten Hosentasche des Mannes.
    Alufolie. Sorgsam gefaltet. Könnte ein Heroinbriefchen sein.
    Deshalb ist der Typ so angeschlagen.
    Marc meldet sich: »Ich komme Ihnen entgegen, Mr Fanlay.«
    Der Neuling macht sich, stelle ich fest. Denkt schon richtig mit.
    »Wir gehen jetzt in mein Büro.« Ich bringe Murphy mit einem leichten Schubs auf den richtigen Kurs.

Vanessa Tyler
    Ich muss die Atmosphäre, jedes Detail des Terminals in mich aufnehmen.
    Vanessa, mache dich mit dem Operationsgebiet vertraut und du wirst keine Überraschungen erleben, haben mir meine Ausbilder einst beigebracht.
    Hier werde ich die Überraschung sein. Eine böse Überraschung.
    Ich stehe auf einer Empore, und es sieht so aus, als würde ich beiläufig auf die Mall unter mir blicken. In Wirklichkeit entgeht mir keine Einzelheit.
    Ein idealer Standort. Unerreichbar für die Überwachungskameras.
    Die Kameras sind leicht auszumachen.
    Jedes Kind könnte ihnen mit etwas Geschick aus dem Weg gehen.
    Ein Hotdogverkäufer schiebt seinen Wagen über die Fliesen. Menschen aller Altersklassen strömen durchs Terminal. Die Geschäftsleute und Vielflieger mit zielstrebigen Schritten.
    Touristen und jene, die vielleicht aus familiären Gründen ein Flugzeug besteigen müssen, bewegen sich langsamer und sehen dabei ständig auf die Uhr.
    Sie bilden an diesem Montagmorgen die Mehrheit.
    Zurzeit bin ich brünett. Schulterlang. Meine eigenen Haare sind raspelkurz. Das vereinfacht den Perückenwechsel. Ich trage kein Make-up, keinen Lippenstift. Mein dunkelgrauer Hosenanzug sitzt ein wenig unvorteilhaft über den künstlichen Fettpolstern.
    Ich bin eine Frau, an der die Blicke der Männer nicht hängen bleiben. Es ist fast so, als wäre ich gar nicht da.
    Murphy taucht aus einem Seitengang auf. Er ist keine hundert Meter von mir entfernt. Ein Mann – groß, dunkles Haar, graues Jackett – geht dicht hinter ihm.
    Man könnte meinen, Murphy hätte die Hände hinter dem Rücken verschränkt. Ich erkenne aber sofort, dass er gefesselt ist. Und sein Begleiter riecht förmlich nach Zivilbulle.
    Ich unterdrücke einen Fluch, achte darauf, dass sich mein Atem nicht beschleunigt und analysiere die Situation.
    Murphy ist aufgeflogen! Keine Ahnung, wie und warum. Der Typ machte schon im Café einen lädierten Eindruck. Was für einen Versager hat mir Ben da empfohlen?
    Wird er plaudern?
    Murphy taumelt ein wenig. Als er näher kommt, sehe ich, dass sein Blick geistesabwesend ist.
    Steht er unter Drogen?
    Ich beschließe, dass er garantiert plaudern wird.
    Das kann ich unmöglich zulassen.
    Ein paar Schritte von mir entfernt steht eine ausladende Grünpflanze.
    Jetzt muss es sehr schnell gehen.

Lennard Fanlay
    Andrew Murphy ist jetzt lammfromm. Setzt brav einen Fuß vor den anderen.
    Aber ich bin auf der Hut und rechne jederzeit mit einem Ausbruchsversuch.
    Marc kommt mir entgegen. Sein Jackett ist geöffnet, und als mein Assistent mir zuwinkt, sehe ich, dass er eine Waffe im Holster trägt.
    Marc will Murphy übernehmen ... Seine Augen werden plötzlich riesengroß. Er torkelt rückwärts, reißt die Hände vors Gesicht, und mit einem Mal ist er komplett – Hände, Gesicht und das weiße Hemd – mit roten Flecken besprenkelt.
    Ich denke, er ist verletzt und will zu ihm, da fällt Murphy. Schlägt mit dem Hinterkopf hart auf den Boden.
    Ein grässliches Geräusch.
    Eine dunkelrote Fontäne – Blut, viel Blut – schießt aus seiner Stirn. Er zuckt mit dem rechten Fuß.
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