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Terakon

Terakon

Titel: Terakon
Autoren: Eva Maria Klima
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verhindert.
Sorry, dass ich dich beinahe getötet hätte."
    "Schon okay. Also, du bist eines der drei mächtigsten Wesen
Salzburgs?"
    "Wenn wir ehrlich sind, dann nicht nur Salzburgs."
    "Warum dauern eure Verhandlungen so lange?"
    Andreas lächelte ertappt: "Das könnte an mir liegen. Weißt du, vor
ungefähr hundert Jahren, war ich in Alexeis Mutter unsterblich verliebt und
Michael, sagen wir einfach, er war wenig hilfreich und jetzt wo er in dich
verliebt ist, könnte man sagen, ich nütze die Gelegenheit, um ihm eine Lektion
zu erteilen."
    Ich wich besorgt von ihm zurück. Er lächelte und sprach weiter: "Keine
Angst, ich werde nichts tun, dass dir Schaden könnte. Immerhin sind wir doch
Freunde. Außerdem hast du mir und Alexei das Leben gerettet."
    "Du meinst, nachdem ich Alexei mit dem Auto überfahren und fast getötet
habe."
    Andreas zuckte mit den Achseln. "Dein Handeln war nachvollziehbar, du
wusstest ja nicht, wer er war."
    Ich ignorierte ihn kurz und überlegte.
    "Melanie, an was denkst du?"
    Ich bemerkte erst bei seinem zweiten Versuch, dass er mit mir sprach,
schüttelte den Kopf und sagte: "Ich habe nur nachgedacht. Es gibt etwas,
dass ich nicht verstehe."
    "Was? Vielleicht kann ich helfen. Auch wenn ich mich unter Menschen zum
Spaß wie ein zwanzigjähriger Aufreißer verhalte, bin ich dennoch ein sehr altes
und erfahrenes Wesen."
    "Genau das ist mein Problem. Du bist ein magisches Wesen und wir haben
bereits, bevor ich Michael kennenlernte viel Zeit miteinander verbracht.
Erstens warum hast du nicht bemerkt, dass ich mehr als ein Mensch bin und
zweitens, warum wurde meine zweite Natur nicht schon durch dich
wachgerufen?"
    "Keine Ahnung wie ich übersehen konnte, dass du nicht nur ein Mensch bist.
Ich dachte, dass dich die Uni, auf irgendeine perverse Weise, einfach glücklich
macht. Als wir gemeinsam ausgingen, bemerkte ich erst, was es bedeutet, wenn du
glücklich bist. Warum deine zweite Natur nicht durch mich, sondern durch
Michael wachgerufen wurde, kann ich nur erraten. Vielleicht hatte es mit deinem
Alter zu tun oder mit der Art des Kontaktes. Du scheinst für uns alle ein
Rätsel zu sein. Wir werden uns wohl oder übel damit abfinden müssen."
    Er wirkte erschreckend erwachsen. Dieses Verhalten war ich von ihm nicht
gewohnt. Ich war beinahe erleichtert, als er wieder sein altes Selbst annahm.
    "Melanie, wenn du willst könnten wir nach dem Seminar ausprobieren, was
Intimität mit mir bei dir bewirkt."
    Er betrachtete mich und lächelte verführerisch: "Von mir aus brauchen wir
nicht bis nach dem Seminar zu warten."
    Ich klopfte ihm auf die Schulter und ging wortlos zu den Seminarräumen. Ich
konnte ihn hinter mir lachen hören.
    In der nächsten Woche waren einige Prüfungen. Meine wichtigste Klausur war am
Mittwoch, daher störte es mich nicht, dass Michael Dienstag und Mittwoch auf
einen Kongress musste.
    Ich wollte mich vor der Prüfung nicht verrückt machen und entschied mich, mir
die Zeit durch eine Dusche zu vertreiben. Ich ging in ein Handtuch gewickelt
aus dem Bad, als plötzlich Hugorio in einiger Entfernung vor mir stand. Er
lächelte höflich. "Hallo, es freut mich dich wiederzusehen."
    Ich war noch nie mit ihm alleine gewesen. Instinktiv machte ich einen Schritt
zurück und fragte mit übertriebenem Selbstbewusstsein, was er hier wollte.
Natürlich durchlitt ich in Wirklichkeit Todesängste.
    Gespielt nachdenkend, griff er sich ans Kinn. "Ich habe mich in den
letzten Tagen ständig gefragt, warum Michael Informationen über Filgurische
Sybiellen sucht."
    Er machte einen Schritt auf mich zu und sein musternder Blick haftete an mir.
"Man könnte sagen, ich hatte soeben eine kleine Erleuchtung."
    Triumphsicher sprach er den Zauber, der meine Körperzeichnungen erscheinen
ließ. Er bewegte seine Finger in einer lässigen Bewegung durch die Luft nach
oben und mein Handtuch wurde mir wie durch eine unsichtbare Macht entrissen und
landete auf der Lehne eines Stuhls.
    "Was für ein Kunstwerk. Ich glaube so etwas habe ich zum letzten Mal
vor", er hielt kurz inne, schüttelte grinsend den Kopf, "eigentlich
weiß ich nicht mehr, wann ich so etwas zum letzten Mal gesehen habe."
    Er kam näher. Ich wollte ausweichen, aber er bewegte seine Finger und ich wurde
wie durch Zauberhand festgehalten. Wussten Michael und die anderen, dass er das
konnte? Langsam umkreiste er mich, analysierte lächelnd jeden Millimeter meines
Körpers. Es hatte nichts Sexuelles, sondern viel eher etwas
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