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Terakon

Terakon

Titel: Terakon
Autoren: Eva Maria Klima
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verteidigen könnten." Ich klang gewollt gelangweilt.
    "Keine Ahnung, wir sind absolut wehrlos." Nachdem Michael gesprochen
hatte, sahen wir einander in die Augen und begannen explosionsartig zu lachen.
Der Einbrecher wirkte beinahe beleidigt. "Ich meine es ernst. Ich werde
schießen."
    Michael und ich hatten schon lange nicht mehr so herzhaft gelacht. Dann
richtete der Fremde seine Waffe auf mich und Michael verging das Lachen. Erst
als der Einbrecher, "siehst du, jetzt findest du die ganze Angelegenheit
nicht mehr so lustig", gesagt hatte, bemerkte er, dass die Waffe aus
seiner Hand verschwunden war und Michael sie auf ihn richtete. Ich glaube, er
spielte mit dem Gedanken abzudrücken, doch dann nahm er sein Handy zur Hand und
rief die Polizei. Er führte den Mann aus dem Raum, um mir das Anziehen zu
ermöglichen. Michael nützte die Zeit bis zum Eintreffen der Polizei, um den
Möchtegernräuber bestimmte Teile seiner Erinnerung zu nehmen und ihn
einzuschüchtern. Der Einbrecher war schließlich so erleichtert die Polizisten zu
sehen, dass er alles gestand.

Der Besuch
    Bei Michael gingen ständig magische Wesen ein und aus, aber
keines wagte es, mich zu belästigten. Scheinbar hatten Nikelaus‘ Leute die
Kunde von Michaels Reaktion verbreitet. Auf Michaels Betteln hin willigte ich
ein, bei ihm zu wohnen. Zumindest bis er und die anderen magischen Wesen alle
Angelegenheiten geklärt hatten. Ich verbrachte den Tag alleine im Haus bis
Martellius gegen Abend vorbei kam. Er war mit Michael verabredet und wartete
auf ihn. Er nützte die Zeit, um mit mir zu sprechen. Zu meinem Erstaunen
stellte er fest: "Ich habe gehört, du glaubst nicht, dass dein Vater ein
Drache war. Wenn es dich interessiert, ich auch nicht."
    Er war das erste übernatürliche Wesen, das in dieser Angelegenheit meiner
Meinung war. Ich hatte nicht die Möglichkeit auf seine Aussage zu reagieren,
denn er legte den Finger über seinen Mund und im nächsten Moment betrat Michael
das Haus.
    Er begrüßte seinen Vater, packte mich freudig am Arm und zerrte mich in die
Küche. Auf dem Tisch breitete er Baupläne aus. Sie zeigten ein kleines Haus.
Verwirrt fragte ich: "Was ist das?"
    "Das wird unser Haus. Ich lasse es am hinteren Ende des Grundstückes errichtet,
dort scheint den ganzen Tag die Sonne. Nur du, ich, meine engsten
Familienmitglieder und vielleicht ein oder zwei meiner Leute werden in der Lage
sein, es zu betreten. Dort bist du sicher und da meine Geschäftspartner es
nicht betreten dürfen, brauchst du dich nicht ständig zu fürchten und jedes
Mal, wenn du einen Raum betrittst, zuvor heimlich und ängstlich um die Ecke zu
stieren. Außerdem könntest du deine menschlichen Freunde einladen. Ich will
nicht, dass du meinetwegen von deinesgleichen isoliert bist."
    Durch sein großzügiges Angebot überfordert zögerte ich. "Michael, ich weiß
nicht. Ich kann dir nicht versprechen, dass ich einziehe. Ich fühle mich ein
wenig überrannt."
    Er war nach wie vor euphorisch und ließ sich nicht bremsen. "Auch wenn du
darauf bestehst, dir eine eigene Wohnung zu suchen, möchte ich, dass du sicher
bist, wenn du mich besuchst. Sobald du soweit bist, ziehst du ein."
    "Was wenn du es dir anders überlegst und mich nicht mehr willst. Dann
hättest du das Haus umsonst gebaut."
    "Glaub mir, das wird nicht passieren. Du wirst mich nicht mehr los."
    Er überlegte kurz und fügte hektisch hinzu: "Es sei denn, du möchtest
es."
    "Michael ich war ohne dich ein Wrack. Ich habe dich ständig vermisst und
konnte an nichts anderes denken als an dich."
    Er umarmte mich glücklich, "ich werde nicht zulassen, dass man dich mir
weg nimmt", dann warf er Martellius einen vielsagenden Blick zu.
    Am Abend, Michael und ich waren alleine, da hatte er noch eine weitere
Überraschung für mich. Er bot mir einen Job in seiner Firma an, sozusagen als
seine Privatsekretärin. Mein Job wäre es, ihn bei Geschäftsessen zu begleiten
und was nur die wenigsten wussten, seine Geschäftspartner zu belauschen. Damit
ich nicht seiner Willkür ausgesetzt wäre, ließe er einen Dreijahresvertrag
aufsetzen. Ich versprach mir sein Angebot zu überlegen und er meinte ich sollte
mir Zeit lassen.
    Er verbrachte jede freie Minute mit mir und versuchte mir jeden Wunsch von den
Augen abzulesen. Ja, er liebte mich. Es gab keine Möglichkeit, das zu leugnen.
    Am Montag auf der Uni erwartete mich Andreas bereits sehnsüchtig. "Hallo
Melanie, ich wollte schon früher mit dir reden, aber Michael hat es
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