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Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Titel: Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm
Autoren: Dirk van den Boom
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Das machte die Sache für niemanden einfacher, nahm ihnen allen aber die Entscheidung ab.
    Fünf stellten sich nebeneinander auf und eröffneten das Feuer. Unermüdlich spien die Jackhammer Runde um Runde in die teilnahmslos dasitzenden lebenden Blumentöpfe und beendeten deren qualvolle Existenz mit schnellen Feuerstößen. Als sie langsam, mit unbewegten Gesichtern, voranschritten, zertraten sie zu Boden gefallene Setzlinge. Der nervös umherrennende Gärtnertentakel fand sein rasches Ende in einer gezielten Salve, die seinen dünnen Körper fast in zwei Teile trennte.
    Als sie fertig waren, war der große, weite Raum ein einziger Trümmerhaufen. Alle technischen Anlagen der Tentakel waren zerstört, alle menschlichen Brutkästen getötet, der gesamte Tentakelnachwuchs ausgelöscht. Die fünf Schützen drehten sich auf ihren Absätzen herum und marschierten wieder hinaus – ihre Arbeit hier war getan –, und das keinen Moment zu früh.
    Denn jetzt, zu spät, aber nichtsdestotrotz aufgeregt ob der umfassenden Zerstörung ihres Gewächshauses, kamen die Tentakelkrieger herbeigeeilt.
    Die Kämpfer warfen sich zu Boden, wo sie gerade standen, als aus mehreren halb zugeschütteten Zugängen plötzlich Aliens auftauchten. Es war schwierig, ein gutes Schussfeld zu erhalten, denn die Menschen standen und lagen sich gegenseitig im Weg. Den Tentakeln war das in ihrer Rücksichtslosigkeit egal. Zum einen waren sie weitgehend immun gegen die Sporen, die ihre Artgenossen abfeuerten, und traf sie dann doch einmal ein solcher Schuss allzu heftig, dann wurde dies von den Aliens nicht weiter beachtet und ein anderer Krieger trat an die Stelle des Gefallenen.
    Leon und seine Leute konnten sich so etwas nicht erlauben.
    Vor allem nicht, nachdem sie gerade Dutzende von Menschen kaltblütig ermordet hatten. Ob notwendig oder nicht, es war Mord für Leon, und er würde es sein Lebtag nicht vergessen. Er war kein Tentakel. Er war nur ein alter Mann.
    Das Feuergefecht war intensiv, gnadenlos und kurz. Als eine Gruppe Infanteristen sich von hinten an die Tentakel heranmachte, pressten sich Leon und seine Leute nur noch flach auf den Boden und warteten ab, bis die Profis alles erledigt hatten. Als Leon sich wieder erhob, meldete sich Festus über den Helmfunk.
    »Hier spricht das Oberkommando. Das Ziel ist gesichert, der Feind tot oder auf der Flucht. Gute Arbeit und meine Glückwünsche. Wir haben gesiegt!«
    Festus' Stimme klang nicht triumphierend oder jubilierend, aber sehr müde und sehr zufrieden. Er hatte nichts über ihre Verluste gesagt, doch auch dieses letzte Gefecht hatte viele Tote gefordert – Leons Blick fiel auf Jorges gefallenen Körper.
    Carla gesellte sich zu ihm. Leon lächelte sie an und wollte sie in den Arm nehmen, doch ihr Gesicht war ernst und traurig.
    »Dein Bein«, sagte sie und wies nach unten.
    Er blickte an sich herab.
    Aus seinem Wadenbein ragte eine Spore. Das während des Kampfes ausgeschüttete Adrenalin hatte dazu geführt, dass er absolut nicht bemerkt hatte, wie er getroffen worden war. Es musste schon am Anfang des Kampfes gewesen sein. Die Spore hatte ihre Flechten bereits in seinem Fleisch ausgebreitet. Es war schon vor geraumer Zeit festgestellt worden, dass die Tentakelsoldaten ihre Geschosse an die menschliche Physis adaptiert hatten. Was vorher Stunden gedauert hatte, dauerte nun wenige Minuten.
    »Wir … können das Bein amputieren!«, murmelte Carla. Leon bückte sich, zog den doppelten Reißverschluss auf, entblößte sein Bein. Flechten breiteten sich unter seiner Haut bis in die Leistengegend aus. Es war zu spät.
    Carla sah ihm in die Augen.
    »Es tut mir leid«, sagte sie hilflos.
    Leon schüttelte den Kopf. »Nicht nötig«, erwiderte er und rang um Tapferkeit. »Ich habe länger durchgehalten als viele und vielleicht wird ja jetzt wieder alles besser.«
    Carla nickte.
    Sie legte ihrem Mann ein Hand auf die Schulter, drückte den Lauf ihrer Jackhammer in das weiche Fleisch unter seinem Unterkiefer und drückte ab.

 
Epilog Afrika
     
    Tooma ging den Gang entlang und grüßte. Es war ein seltsames Gefühl, sah sie doch in den Augen und Gesichtszügen der Männer und Frauen Zuversicht und Hoffnung, Gefühle, an deren bloße Existenz sie noch vor wenigen Wochen nicht mehr geglaubt hätte.
    Sie ließ sich nicht in ein Gespräch verwickeln, obgleich sie wusste, dass viele mit ihr sprechen wollten. Einige wollten ihre Dankbarkeit ausdrücken, andere ihren Respekt bezeugen, wieder andere
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