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Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition)
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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sind.«
    »Außerplanetarische?«
    »Vielleicht, vielleicht aber auch anderszeitliche. Oder noch was anderes. Wir wissen nichts. Mein Ziel ist es, herauszufinden, worin der Untergang bestand, wer auf diesen Plattformen herrscht und reinen Tisch mit diesen Wesen zu machen. Willst du das auch, Rasin?«
    »Ja«, entgegnete ich. »Wahrscheinlich.«
    »Dann hilf mir. Hast du mit dem Mädchen geschlafen?«
    »Das geht dich nichts an.«
    Er sah mich kalt an, sein Blick war so messerscharf und bohrend wie damals, als ich ihn das erste Mal gesehen hatte.
    »Mich geht alles an, was mit euch passiert. Weil ich es war, der euch hierhergeschickt hat. Ohne mich wären die meisten von euch während des Untergangs gestorben. Und dich, Rasin, das weißt du genau, hätte man schon viel früher erschossen. Auch Juna Galo verdankt mir ihr Leben. Und jetzt will ich, dass du ihr Liebhaber wirst, dass du einen einflussreichen Posten im Mecha-Korpus übernimmst. Hat sie dir kein Angebot gemacht?«
    »Sie bat mich, ihren Sicherheitsdienst zu leiten.«
    »Und du hast abgelehnt? Du wirst umkehren und ihr sagen, dass du einverstanden bist.«
    »Jemand anderes hat den Posten übernommen.«
    »Egal, den werden wir wieder los. Ich kann mich nicht völlig auf das Mädchen verlassen, selbst wenn ich ihr erzähle, wer sie in Wirklichkeit ist. Es ist gut möglich, dass sie nicht immer in unserem Interesse handeln wird, aber …«
    »In unserem?«, unterbrach ich ihn. »Oder in deinem?«
    Ich blieb vor ihm stehen, und Hubert hob den Stock und stieß ihn mir in die Brust.
    »Unterbrich mich nicht, Rasin. Bedeutet dir das Mädchen etwas? Wenigstens ein bisschen? Willst du, dass sie am Leben bleibt? Hör mir jetzt gut zu: Die Kapsel mit dem Isotop ist nicht nur ein Sender. Wenn ich ein Signal in ausreichend hoher Frequenz abgebe, zerstört sich die betreffende Kapsel selbst. Ihr Inhalt gelangt in den Organismus. Erst setzt eine Lähmung ein, dann stirbt der betreffende Mensch. Keiner der hiesigen Ärzte ist in der Lage, diese Kapsel rauszuoperieren. Bei dem geringsten Versuch, sie zu verpflanzen, löst sie sich automatisch auf. Also, was ist, willst du, dass Juna Galo am Leben bleibt? Dann kehr um und tu, was ich dir sage. Sonst werdet ihr beide sterben.«
    Ich blickte ihn einige Sekunden forschend an, dann hob ich den Blick zu dem MG-Turm, der auf uns gerichtet war.
    »Hast du es begriffen, Rasin?«, fragte Hubert. »Du bist nur ein Teil des Ganzen, ein kleines Zahnrädchen im Mechanismus, den ich erschaffen habe. Der Arzt in Arsamas hat ein Funkgerät, wir bleiben in Kontakt. Hast du noch Fragen? Wenn ja, dann frag, wenn nicht, mach dich auf den Weg. Bis zum Einbruch der Nacht musst du in Arsamas sein.«
    In diesem Moment wurde mir klar, endgültig klar, was für ein Mensch Hubert war. Der Ursprung des Untergangs und die Plattformen interessierten ihn nicht, weil er den Planeten vor unsichtbaren Feinden retten wollte – falls es die überhaupt gab –, sondern nur, weil er selbst über den Planeten Erde herrschen wollte. Zumindest aber über das Ödland.
    Und ich sollte ihm dabei helfen?
    Nein.
    Was konnte ich tun?
    Ja, ich würde nach Arsamas zurückkehren und Juna Galo von allem erzählen.
    Ich drehte mich einfach um und ging zum Jeep zurück. Als ich das Fahrzeug erreicht hatte, blickte ich mich noch einmal um. Hubert war schon im Hummer verschwunden, aber Romulus klappte gerade den Regenschirm zusammen.
    »Hubert!«, rief ich. »Du hast doch gesagt, die Zeit ist wie ein Fluss!«
    Die Tür des Hummers öffnete sich und Hubert blickte nach draußen. Ich fuhr fort:
    »Besser gesagt, wie die Oberfläche eines Flusses. Unsere Welt schwimmt mit der Strömung. Aber was ist unten?«
    »Wo?«, fragte er.
    Ich zeigte mit dem Finger in Richtung meiner Füße:
    »In der Tiefe. Unter der Wasseroberfläche. Außerhalb … außerhalb der Zeit? Vielleicht sind die Plattformen von dort aufgetaucht? Was, wenn sie wie Fische sind, die Bewohner der Tiefen? Oder wie Kraken. Wenn sie uns zum Kentern bringen und unter Wasser ziehen wollen. Oder sonst was mit dem Schiff vorhaben.«
    Er blickte mich lange schweigend an, dann schlug die Tür mit einem Knall wieder zu.
    Ich kletterte auf die Motorhaube des Jeeps und drehte mich noch einmal um. Romulus war mit Schirm und Stuhl im Hummer verschwunden. Der Regen hatte aufgehört, und um mich herum erstreckte sich im kalten Abendnebel das Ödland: grenzenlose Brachen, Halden und Ruinen. Hinter der Windschutzscheibe des Hummers
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