Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition)
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
Vom Netzwerk:
Mutafagen, die nicht allein durch radioaktive Strahlung zu erklären war. Irgendwer mischte mit auf diesem Planeten, nahm Einfluss und lenkte ihn auf ein einziges, unerklärliches Ziel hin. Hubert war davon überzeugt, dass das fremde Spionagenetz auch in Verbindung mit den Plattformen stand. Trotz seiner Erkenntnisse war es ihm noch nie gelungen, einen dieser Spione zu erwischen und zu verhören.
    »Aber was wollen sie?«, fragte ich. »Diese Typen von den Plattformen … Um was geht es ihnen?«
    Hubert wusste es nicht. Mir fiel auf, dass seine Erzählung immer vager geworden war, seit sie sich um die angebliche Anwesenheit einer fremden Macht auf der Erde drehte.
    In seiner geheimen Forschungsanlage hatte der Doktor schon lange vor dem Untergang Versuche mit Mikrowellenwaffen gemacht. Damals hatte man geplant, diese neuen Waffen anstatt Energie zehrender Laserkanonen einzusetzen. Man hatte damit gerechnet, dass die Strahlung einer solchen Waffe die Gehirne der Soldaten zum Kochen bringen würde. Aber dann entdeckte man einen anderen Effekt: Mit dieser Strahlung ließ sich die atomare Struktur bestimmter Substanzen zerstören. Seinerzeit hatte der Doktor diesen Forschungszweig aufgegeben, aber jetzt, in der Zukunft, beschloss er, daran anzuknüpfen, in der Hoffnung, dass man mithilfe der Mikrowellenstrahlung in entsprechender Frequenz den »nekrotischen Schaum«, wie er die Nekrose nannte, unterdrücken, ja sogar vernichten könnte. Und er behielt recht damit.
    Als Hubert endlich auf die Ereignisse der letzten Tage und die Machtverhältnisse unter den Clans zu sprechen kam, wurde sein Bericht noch karger. Das meiste musste ich mir aus seinen spärlichen Andeutungen zusammenreimen.
    Aus irgendeinem Grund war es für Hubert von Vorteil, wenn der Orden und die Korporation sich zusammenschlossen. Der Anschlag auf Timerlan und die plötzlich einsetzende, rapide Ausbreitung der Nekrose um Arsamas ereigneten sich offenbar rein zufällig zur selben Zeit. Aber Hubert hatte schnell begriffen, wie er sich die Situation zunutze machen konnte. Er vereinbarte mit Luka Stiditsch, dass dieser den Herrscher zu einer Union mit dem Mecha-Korpus überreden sollte, gleichzeitig schickte er seine Leute los, um das neue Bestrahlungsgerät in jenes alte Labor zu bringen, das sie immer noch als geheimen Treffpunkt nutzten, denn er und Luka kannten den Ort gut. Das Bestrahlungsgerät wurde nicht einfach im erstbesten Saal abgestellt, wo gelegentlich Mutafage und von der Nekrose verseuchte Menschen hingelangten, sondern genau in dem Zimmer, wo sie viele Jahre zuvor die Versuche mit der Mikrowellenstrahlung durchgeführt hatten.
    Sobald das Gerät dort versteckt war, erzählte Luka dem Herrscher von der angeblichen Entdeckung seiner Aufklärer, nämlich von jener Maschine, die aus der Zeit vor dem Untergang stammte und in der Lage war, die Nekrose zu zerstören. Zu diesem Zeitpunkt musste bereits alles sehr schnell gehen, sodass Gest keine Zeit hatte, Lukas Behauptungen zu überprüfen. Außerdem vertraute er dem Opferpriester. Der schlug das Bündnis mit der Korporation vor. Der Tempel würde Arsamas von der Nekrose befreien, dafür würde die Korporation den Orden im Kampf gegen die Mutanten unterstützen. Gest war einverstanden.
    Man nahm Kontakt zur Korporation auf, aber der Herrscher verlangte eine Garantie dafür, dass die Korporation sich später an ihren Teil der Abmachung hielt. Und diese Garantie war Juna Galo.
    In meinem Kopf wirbelte alles durcheinander. Ich wischte mir die Stirn ab und ging vor dem sitzenden Hubert auf und ab. Wenige Schritte hinter dem Wissenschaftler stand Romulus und beobachtete mich, die Hand noch immer am Pistolengriff.
    Während wir uns unterhielten, war der MG-Turm langsam wieder in unsere Richtung zurückgeschwenkt.
    Es wurde allmählich dämmrig und über das öde Brachland wehte ein kalter Wind. Es war klamm, und mich fröstelte.
    »Was willst du jetzt von mir?«, fragte ich.
    Hubert schwieg lange. Schließlich stellte er seinen Stock vor sich auf dem Boden auf, erhob sich und sagte:
    »Die Plattformen und ihre Herren – das ist unser Hauptfeind, Rasin, hörst du. Wir wissen nicht, was das für Raumschiffe sind und woher sie kommen, und wir wissen nicht, wer sie steuert, was in ihnen steckt. Zum Mutanten noch mal, wir wissen nicht einmal, ob dort Maschinen oder Lebewesen sind. Einer meiner Leute ist sogar der Ansicht, dass die Plattformen organische Gebilde
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher