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Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition)
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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immer der goldene Siegelring. Ich hängte mir das MG über die Schulter und schlug die Tür zu.
    »Man hat mich informiert, dass du Arsamas verlassen hast«, sagte Doktor Hubert. »Eigentlich solltest du dort auf einem anständigen Posten sein, schließlich hast du die Korporation gerettet. Entschuldige … in all den Jahren habe ich deinen Namen vergessen: Stepan … Nein Jegor. Jegor Rasin, oder?«
    »Ja«, sagte ich, während ich langsam auf den Doktor zuging.
    Der Gast aus der Vergangenheit nickte:
    »Du traust mir nicht, das ist verständlich. Wir können hier reden oder in deinem Auto oder in meinem. Ich würde es vorziehen, nicht im Regen stehen zu müssen. In meinem Alter erkältet man sich leicht und wird nur schwer wieder gesund …«
    »Wir bleiben hier«, unterbrach ich ihn. »Sag mir eins: Wo sind wir – in der Zukunft? Ist das etwa die verdammte Zukunft?«
    »Ja, Rasin«, sagte Hubert. »Was noch?«
    »Am Anfang hatte ich das Gefühl, dass ich in eine Art von Computerspiel geraten bin. In eine virtuelle Welt, eine Location. Es fühlte sich irgendwie schizophren an, als ob ich durchgedreht wäre. Welches Jahr haben wir jetzt?«
    »Das kommt auf die Zeitrechnung an. Nach meiner Kalkulation sind etwa hundert Jahre seit dem Untergang vergangen.«
    »Und wann hat der Untergang stattgefunden?«
    »Ungefähr zehn Jahre nachdem das Experiment an dir stattfand.«
    Ich versuchte meine Gedanken zu ordnen. Es gab vieles, was ich nicht verstand, nach dem ich fragen wollte.
    »Die Tätowierung. Warum hat Juna Galo sie? Dieselbe Zeichnung wie in deinem Siegelring. Ich hab mich daran erinnert und nach einer Spur zu dir gesucht und jetzt habe ich dich gefunden.«
    Hubert schüttelte den Kopf:
    »Ich habe dich gefunden, Rasin. Die Tätowierungen für die Entsendeten habe ich erst nach deiner Zeit eingeführt. Was Juna betrifft …«
    »Entsendeten?«
    »Alle, die ich in die Zukunft geschickt habe, sind Entsendete. Nach dem misslungenen Versuch an dir führten wir weitere Untersuchungen und Experimente durch, und allmählich konnten wir uns ein vages Bild machen. Uns war klar, dass unsere Versuchspersonen in der Zukunft landeten. Aber was geschah weiter mit ihnen? Gab es irgendeine Möglichkeit, sie unter unseren Nachkommen zu identifizieren? Deshalb überlegte ich mir, dass man unter der Haut der Versuchsperson eine Mikrokapsel mit einem bestimmten Isotop einpflanzen müsste, dessen Strahlung mit Hilfe eines bestimmten Geräts zu orten wäre. Darüber hinaus brauchten wir noch eine einfache optische Markierung auf dem Körper, daher nahmen wir die Tätowierungen vor.«
    »Du hast deine Versuche an fünfjährigen Kindern durchgeführt?«
    »Ja, das habe ich. Juna hatte einen Gehirntumor, wie es bei Kindern häufig vorkam, nachdem in Sibirien biologische Waffen getestet worden waren. Ihre Entsendung in die Zukunft hat sie vor dem Tod gerettet. Die zeitliche Verschiebung wirkt sehr unterschiedlich auf verschiedene Teile des Gehirns. Übrigens habe ich nach dem Versuch an ihr meinen Dienst quittiert. Ich wollte nicht mehr für die Regierung arbeiten. Natürlich ließ man mich nicht einfach gehen, ich wurde der Spionage beschuldigt, dann versuchte man mich umzubringen, aber zu dem Zeitpunkt hatte ich schon …« Er klopfte mit dem Stock auf den Boden. »Ich hatte schon Verbindungen geknüpft. Zu einflussreichen Leuten. Ich hatte Geld im Ausland. Und ich konnte entkommen, verschwand von der Bildfläche. Später richtete ich dann mein eigenes Labor ein. Du erinnerst dich sicher noch, was damals in den GUS-Staaten los war – all die Konflikte und lokalen Kriege. Es war nicht schwer, einen Ort zu finden, der für unsere Spezialeinheiten unzugänglich war. Dann entsandte ich noch jemanden in die Zukunft …«
    »Warte«, unterbrach ich ihn, weil ich das Gefühl hatte, dass irgendetwas an dieser Erzählung nicht stimmen konnte. »Du hast doch gesagt, dass du Juna nach mir entsandt hast. Aber als ich herkam, war sie schon zehn, zwölf Jahre hier. Außerdem hat der Arzt in Arsamas gesagt, dass man sie irgendwo in einer Ebene gefunden hat, nicht in dem Hügel, wo das Labor ist …«
    Ich verstummte, als Hubert die Hand hob.
    »Halt, Rasin. Mir fällt es schwer, zu erzählen, wenn du die ganze Zeit von einem zum anderen springst. Hör zu und unterbrich mich nicht.«

26.

    »Ursprünglich forschten wir zu Spionagezwecken und auch für den Kriegseinsatz an einem neuen Satellitensystem. Die Satelliten waren mit Lasern ausgerüstet und
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