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Teamwechsel

Teamwechsel

Titel: Teamwechsel
Autoren: Piper Shelly
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besprechen.“
    Ich zog einen Schmollmund. Seit Ryan Hunter der neue Kapitän des Grover Beach High School Fußballteams war, hatten sich Tonys Trainingseinheiten verdoppelt. Und mehr Zeit fürs Training bedeutete weniger Zeit für mich.
    Ich konnte Hunter nicht leiden.
    „Kopf hoch. Warum kommst du nicht einfach mit? Du kennst sowieso fast alle aus dem Team. Den Rest stelle ich dir vor. Ich bin sicher, Hunter hat nichts dagegen.“ Tony gab mir keine Chance zur Widerrede, ja noch nicht einmal einen Moment Zeit, um meine Flip-Flops gegen richtige Schuhe einzutauschen. Er nahm meine Hand und zog mich quer durch unseren Vorgarten.
    „Warte! Ich muss erst mein Geld holen.“
    „ Brauchst du nicht. Eine Limo für dich wird mich nicht ruinieren.“
    Ich streifte mein Haar zurück und fixierte es mit einem Gummiband aus meiner Hosentasche. Wir spazierten die Saratoga Avenue runter zu Charlies Café und Restaurant.
    Einige Jugendliche saßen an drei Tischen verteilt im Schatten des Holzdaches, das den halben Außenbereich überdeckte. Ich kannte einige von ihnen aus Tonys Team. Sasha Torres, Stephan Jones, Alex Winter. Der Arm von Nick Andrews war in Gips gepackt. Das Trainingslager hatte offenbar Spuren hinterlassen.
    Was mich ein wenig überraschte, waren die vielen weiblichen Gesichter. „Was wird denn hier gespielt?“ flüsterte ich Tony noch außer Hörweite der anderen zu. „Seid ihr jetzt auf gemischtes Training umgestiegen?“
    „Ja. Cool, findest du nicht? Wir haben ein paar Matches gemeinsam in Santa Monica gespielt. Hunter dachte, es wäre eine gute Idee auch bei uns ein gemischtes Team auf die Beine zu stellen.“
    Einige de r Mädchen kamen mir bekannt vor. Ich hatte Spanisch mit Susan Miller. Aber eine Handvoll von ihnen hatte ich noch nie zuvor gesehen. Wie dieses eine Mädchen, das plötzlich aufstand, als wir näher kamen. Mit ihren ekelhaft rot geschminkten Lippen küsste sie Tony auf die Wange.
    „Du bist spät dran, Anthony. Ich dachte schon, du kommst gar nicht mehr.“
    Anthony? Die einzige Person, die ihn jemals so nannte, war seine Großmutter.
    „Hi Cloey“, antwortete er mit einer seltsam tiefen Stimme, die ich noch nie gehört hatte. Seine Hände lagen auf ihren Hüften. Er neigte seinen Kopf und ließ sie auch seine zweite Wange küssen.
    Verdammt. Was sollte das?
    Cloey zwinkerte ihm zu. Anschließend musterte sie mich vom Scheitel bis zu den Zehen. Der Verachtung in ihren Augen nach zu urteilen, war ich auf ihrer Schönheitsskala wohl etwas weiter unten angesiedelt.
    Mein Blick schweifte zu Tony. Ernsthaft, er musste beim Anblick ihrer nackten Beine wirklich nicht gleich zu sabbern beginnen.
    Sie setzte sich und schlug ein Bein über das andere . Ihr weißes Minikleid war in der Waschmaschine wohl eingelaufen, denn darunter blitzte gerade etwas Rotes hervor.
    Tony rief unsere Bestellung zu Charlie hinüber, der hinter der Bar stand. Eine Cola und Red Bull. Das Red Bull war bestimmt nicht für mich. Aber wann hatte er denn angefangen, dieses widerliche Zeug zu trinken? Cloey hatte ebenfalls eine Flasche vor sich stehen. Ich fühlte mich plötzlich sehr seltsam in dieser Runde.
    „Gemischte Teams, hm ?“, murmelte ich, als wir uns setzten.
    „Die Qualifikationen finden morgen statt, Matthews. Ich kann dich auf die Liste se tzen, wenn du interessiert bist!“, rief mir Ryan Hunter zu. Ein scherzhafter Schimmer funkelte in seinen dunklen Augen.
    Dass er meinen Namen kannte, überraschte mich.
    „Liz und Fußball?“ Tony lachte neben mir. „Da könntest du genauso gut versuchen , einen Elefanten dazu zu überreden, Tango zu tanzen. Nicht wahr, Liz?“
    Ich warf meinem angeblich besten Freund einen strafenden Blick zu. Er bemerkte es nicht einmal, während der Rest der Gruppe in schallendes Gelächter ausbrach.
    „Der Elefant trifft es genau“, sagte Barbie zu der Rothaarigen neben ihr und grinste boshaft zu mir rüber.
    Wie bitte? Was? Ich hatte eine perfekte Kleidergröße XS. Meine eins-fünfundsechzig wirkten vielleicht etwas klein gegen ihre amazonenhaften eins-achtzig, aber ich war in keinster Weise fett. Ich klammerte mich an das bisschen Stolz, das ich noch besaß, und beschloss, Tony später dafür zur Rede zu stellen, dass er vorgab, er hätte ihre Beleidigung nicht gehört. In all der Zeit, in der wir Freunde waren, hatte er niemals zugelassen, dass mich jemand beleidigte, ohne hinterher dessen Kiefer zu brechen. Okay, bei Cloey wäre das eine eher drastische Maßnahme,
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