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Teamwechsel

Teamwechsel

Titel: Teamwechsel
Autoren: Piper Shelly
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einmal einen Beweis hatte, huschte ich an ihm vorbei. Doch nach einigen hastigen Schritten, stoppte ich, drehte mich auf der Stelle in seine Richtung und fragte: „Sag‘ mal, was schuldet dir Tony dafür, dass du mich in die Mannschaft aufgenommen hast?“
    Einen Augenblick lang sah es für mich so aus, als versuchte er, die passenden Worte für eine Antwort zu finden. Der Ausdruck in seinem Gesicht verschwand und plötzlich lachte er. „Das willst du nicht wissen.“
    Meine Hände verkrampften sich um die Riemen meines Rucksacks. Verdammt, natürlich wollte ich es wissen.
    Er wandte sich zum Gehen, warf mir aber noch einen kurzen Blick über die Schulter zu. „Ich sehe dich dann später bei mir.“
    Heilige Scheiße. Hatte er mich gerade zu seiner Party eingeladen?

KAPITEL
    3

    DER EISBECHER SAH verführerisch aus, genauso wie Tony, als er Vanilleeis von seinem Löffel leckte. Die ganze Stunde, die wir bei Charlies saßen, konnte ich meinen Blick nicht von seinen Lippen reißen. Zu blöd, dass Tony eine Festung war. Total verriegelt. Er weigerte sich beharrlich preiszugeben, womit er Ryan bestochen hatte, damit ich ins Team durfte. Na ja, er sagte, er schulde ihm nichts, aber das kaufte ich ihm nicht ab.
    Um halb acht am selben Abend holte mich Tony in dem Wagen seiner Mutter ab . Ich hatte keine Ahnung, was man zu so einer Party anzog. Da es abends immer noch über dreißig Grad warm war, was ja an sich nicht ungewöhnlich war für Kalifornien im August, entschied ich mich für ein graues Tank-Top und schwarze Hotpants. Tonys anzüglichem Blick zufolge, hatte ich das richtige Outfit gewählt.
    Als wir in die Straße, die zu Ryans Villa führte, einbogen und ich die lange Schlange von parkenden Autos sah, bekam ich eine Ahnung davon, wie groß diese Party wirklich sein würde. Tony reagierte gelassen und manövrierte das Auto in eine Lücke am Ende der Straße, doch mir stand vor Staunen der Mund offen.
    „Wie viele Gäste erwartet er denn?“
    „Keine Ahnung. Gewöhnlich so um die hundert bis hundertfünfzig. Wenn seine Eltern nicht zu Hause sind, können es auch bis zu dreihundert werden.“
    Grundgütiger, ich kannte nicht einmal so viele Leute , wenn ich alle meine Freunde, Verwandten und deren Haustiere zusammenzählte. Wir schlenderten die Einfahrt hoch und liefen über Marmorstufen zur gewölbten Eingangstür. Musik dröhnte durch das dicke Holz. Zu läuten war vermutlich Zeitverschwendung. Tony drehte am Knauf und die Tür öffnete sich.
    Jean Pauls She doesn’t mind donnerte aus unzähligen Lautsprechern, als wir eintraten. Tanzende Kids rieben ihre Körper in aufreizenden Tanzbewegungen, die ich sonst nur aus Filmen kannte, aneinander. Einige Jungs versuchten trotz der Musik eine Unterhaltung zu führen, während sie Bier aus Flaschen tranken und nach den Hintern der Mädchen grapschten. Einige Pärchen küssten sich im schummrigen Licht.
    Ich klammerte mich an Tonys Arm. „Oh mein Gott, lass mich hier bloß nicht allein!“
    Er lachte mich aus, oder zumindest dachte ich das, denn bei der lauten Musik konnte ich ihn nicht wirklich hören. Mit seinem Arm presste er meine Hand fester gegen ihn und zog mich in die Menge.
    Nicht alle hier waren Schüler. So wie es aussah, hatte Hunter auch jede Menge älterer Freunde, im Alter von etwa sechzehn bis fünfundzwanzig. In der Mitte des Raumes entdeckte ich ein paar Mädchen aus meinem Geschichtsunterricht. Simone Simpkins griff nach meiner Hand, als wir an ihnen vorbeigingen. Ich musste von ihren Lippen lesen, um zu verstehen, dass ich mich zu ihnen gesellen sollte.
    „Ich hol ’ uns was zu trinken!“, schrie Tony in mein Ohr.
    Ich nickte und sah mit einem flauen Gefühl in der Magengrube zu , wie er in der Menge verschwand. Was, wenn er mich in diesem Gewimmel nicht mehr wiederfand? Die Distanz zwischen uns füllte sich rasch mit fremden Leuten. Verdammt, ich hätte ihn nicht gehenlassen sollen.
    Schließlich wandte ich mich wieder meinen Freunden zu . Ich versuchte der Unterhaltung zu folgen, aber größtenteils stand ich nur da und nickte, ohne ein Wort zu verstehen. Nach zehn Minuten war Tony immer noch nicht zurück. Simone bot mir eine Flasche Corona an. Völlig ausgetrocknet von der Hitze hier drinnen, war ich dankbar für alles. Hauptsache, es war kühl. Erst benetzte ich nur meine Lippen mit dem Bier. Okay, schmeckte gar nicht so übel. Ich nahm einen richtigen Schluck. Etwas herb, aber sonst ganz gut. Nachdem ich die halbe Flasche leer
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