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Teamwechsel

Teamwechsel

Titel: Teamwechsel
Autoren: Piper Shelly
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getrunken hatte, wurde mir ein wenig schummrig.
    Plötzlich sah ich Tony auf der anderen Seite des Zimmers. Zumindest dachte ich, er wäre es. Schnell entschlossen winkte ich zum Abschied in die Runde und machte mich auf den Weg durch das Gewühl. Am hinteren Ende lichtete sich die Menge ein wenig. Ich schaffte es, mich durchzuschlängeln, ohne mich am Schweiß der anderen zu reiben. Nur leider war Tony nirgendwo zu sehen.
    Ein Durchbruch in der Mauer, mit einem hohen Deckenbogen, verband diesen Raum mit der riesigen dahinter liegenden Küche. Ich steuerte darauf zu und traf auf Ryan, der im Durchgang mit einer Schulter gegen die Wand lehnte. Er hatte die Ärmel seines schwarzen Hemds bis zu den Ellenbogen hochgerollt und die Nähte seiner Jeans waren ausgefranst und abgetreten. Ich konnte die Farbe schwarz an Tony nie ausstehen. Sie verlieh ihm ein seltsam dämonisches Aussehen. Bei Ryan jedoch war das etwas Anderes. Mit dem aufgeknöpften Hemdkragen wirkte er geheimnisvoll. Irgendwie sexy. Dass er teuflisch aussah, war cool.
    Sein Blick blieb an mir hängen, während er sein Bier trank und ich näher kam. Es wäre unhöflich, den Gastgeber nicht persönlich zu begrüßen, also blieb ich vor ihm stehen und sagte: „Hallo.“
    Hier hinten w ar die Musik nicht ganz so laut. Ich verstand sogar sein Hi .
    „Nettes Haus. So voller… Leute.“ Ja, was für ein origineller Aufhänger. Ich wollte mich selbst dafür ohrfeigen. Etwas Besseres fiel mir aber leider nicht ein. Tja, coole Unterhaltungen zu führen war eben nicht meine Stärke.
    „D anke.“ Er stieß sich von der Wand ab und lehnte sich weiter zu mir, damit ich ihn verstehen konnte. „Es wurde auch langsam Zeit, dass Mitchell dich hierher schleppt. Er hat dich lange genug von meinen Partys ferngehalten.“
    Wie bitte, was ? Ich runzelte die Stirn. Tony war der Grund, warum ich bisher noch nie eine Einladung bekommen hatte? Dieser verdammte Mistkerl. Andererseits nahm er vermutlich an, ich würde mich an solch einem Ort, mit all den trinkenden Leuten und dem Lärm, nicht wirklich wohlfühlen. Und ich Vollidiot hatte seine Vermutung in dem Moment bestätigt, als wir durch die Haustür hereingekommen waren und ich mich wie ein Angsthase an seinen Arm geklammert hatte.
    Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und krächzte in Ryans Ohr: „Weißt du wo er ist?“ Gott sei Dank musste ich nicht mehr schreien. Meine Stimmbänder waren bereits angeschlagen genug und mein Hals fühlte sich kratzig und trocken an.
    „Nein, keine Ahnung.“ Er nippte an seinem Bier.
    Seufzend nahm ich einen Schluck von meinem, aber mittlerweile ekelte ich mich davor. Ich verzog das Gesicht. Plötzlich nahm Ryan meine Hand und zog mich in die Küche. Er stellte sein Bier auf dem Tresen ab, machte eine Sprite auf, nahm mir die Flasche Corona ab und drückte mir stattdessen die Limodose in die Hand.
    „Du solltest kein Bier trinken.“ Sein Ton fall klang plötzlich ganz ernst. „Besonders nicht in diesem Haus.“
    Er hatte recht. Ich wollte wirklich nicht zu einem der Grapsch-Flittchen werden, so wie die meisten der Mädchen im Nebenzimmer. Ich war dankbar für die Limo. So konnte ich wenigstens den bitteren Nachgeschmack des Biers in meinem Mund hinunterspülen.
    „Du hast dich heute echt gut geschlagen“, sagte Ryan.
    „Ich war furchtbar und das weißt du. Ich versteh e immer noch nicht, warum du mich in die Mannschaft geholt hast.“
    Er trank aus meiner Flasche Corona. „Wer weiß? Vielleicht will ich dich da einfach haben.“
    Himmel, bei seinem anzüglichen Tonfall durchzuckte mich ein kribbelnder Schauer.
    „Mach ’ jeden Tag ein wenig Ausdauertraining, dann bist du bald eine Spitzenspielerin.“
    In Sport war ich ein e Versagerin. Zu Beginn des Sommers hatte ich versucht, jeden Morgen eine kurze Strecke zu joggen, um in Form zu kommen. Aber das war nichts für mich. Das Weiteste, das ich schaffte, war eine halbe Meile, bevor ich prustend und frustriert zurück stapfte. „Ich glaube, mir fehlt einfach die nötige Motivation, um Sport zu treiben. Ich bin eine echte Niete, wenn’s ums Laufen geht.“
    „Was du brauchst , ist ein Privattrainer.“
    Darüber konnte ich nur lachen. „Sag bloß , du willst den Job?“
    Ryan kräuselte die Lippen und starrte mich einen Moment lang an, so als hätte ich ihm gerade eine Menge Geld für beschissene Arbeit geboten. Dann zuckte er mit einer Schulter. „Sicher. Warum nicht? Wenn du versprichst, ein wenig Begeisterung zu zeigen,
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