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Teamwechsel

Teamwechsel

Titel: Teamwechsel
Autoren: Piper Shelly
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bin ich dabei.“
    Das klang nach einem interessanten Angebot. Schließlich hatte ich gar keine andere Wahl , als an meiner Ausdauer zu arbeiten, wenn ich ein ganzes Fußballspiel durchhalten wollte. Keinesfalls konnte ich Blondie weiteren Gesprächsstoff liefern, um über mich herzuziehen, indem ich nach der ersten Halbzeit zusammenbrach. Ihre Genugtuung wäre mein Ruin. Außerdem sollte Tony endlich einsehen, dass ich für mehr gut war, als nur Videogames mit ihm zu spielen.
    Ja. Training war das neue Motto.
    Überraschenderweise durchlief mich bei dem Gedanken mit Hunter zu trainieren ein Schwall von Vorfreude. Er war der Kapitän der Fußballmannschaft. Das machte privates Training mit ihm zu einer Art Privileg. Es würde meinen Status in der Schule von durchschnittlich zu supercool aufpolieren.
    „Abgemacht.“
    Er nickte langsam. „Wir beginnen Montagmorgen.“
    Fantastisch. Somit hatte ich noch einen ganzen Tag Freizeit, bis zu meinem gerade inszenierten Selbstmord. Aber sein begieriger Blick versprach, ich würde meine Entscheidung nicht völlig bereuen.
    Hinter mir rief jemand seinen Namen. „Wir spielen eine Runde Pool. Bist du dabei?“
    Ryan stieß sich vom Tresen ab. „In einer Minute.“ Dann strich er mit dem Hals der Flasche über meine Wange. „Genieß’ den Abend. Und was immer du tust, halt dich fern von den Erdbeeren.“
    Ich stand sprachlos da, als er an mir vorbeiging und mit einem leisen Lachen aus der Küche verschwand. Ich nahm einen Schluck Sprite, um mich abzukühlen.
    In diesem Moment kam Susan Miller in die Küche. Sie machte ein freudiges Gesicht, als sie mich sah. „Hey, was sagst du dazu, jetzt sind wir beide im Team. Und ganz ehrlich—“ Sie holte kurz Luft und blickte geheimnisvoll nach allen Seiten, um sicherzugehen, dass außer uns niemand im Raum war. „Ich habe in meinem Leben noch kein schöneres Haus gesehen. Ich wollte schon immer mal auf eine von Hunters Partys gehen, aber er hat mich bisher nie bemerkt. Vermutlich wusste er bis heute noch nicht mal meinen Namen.“
    „Ja, meinen auch nicht.“ Zumindest hatte ich das angenommen, bis er mich gestern zum ersten Mal Matthews genannt hatte.
    „Was wirst du beim Training anziehen? Deine Sportsachen , oder besorgst du dir ein richtiges Fußballdress?“
    Susan war so aufgeregt, ich konnte ihren Enthusiasmus gar nicht verstehen. Welches Mädchen wollte schon freiwillig Fußball spielen? Abgesehen davon, dass vielleicht im Team ein Junge war, in den sie seit Jahren Hals über Kopf verliebt war.
    Ich zuckte mit den Schultern. „Ich weiß noch nicht. Wahrscheinlich bleibe ich vorerst bei dem was ich habe. Shorts und ein T-Shirt. Alles Andere kann ich mir bei meinem mickrigen Taschengeld sowieso nicht leisten.“ Und nie im Leben würde mich jemand dazu überreden können, diese potthässlichen Schuhe mit Stoppeln an den Sohlen zu tragen. „Hör’ mal, hast du Tony irgendwo gesehen?“
    „Nicht , seit ihr beide zur Tür hereingekommen seid. Warum?“
    „ Bisher habe ich ihn nicht viel zu Gesicht bekommen und ich frage mich nur gerade, wo er steckt.“ Ich warf meine leere Dose in den Mülleimer. Mein schlechtes Gewissen plagte mich, trotzdem fragte ich: „Macht es dir etwas aus, wenn ich ihn suchen gehe?“
    Susan war cool. „Mach ’ du nur. Ich finde euch später.“
    Ich kehrte zurück in den Partyraum und wanderte ein wenig umher , in der Hoffnung, Tony endlich zu finden. Aber das Schieben und Schubsen der schwitzenden Kids ging mir bald auf die Nerven. Ich hielt mich näher an der Wand. Als ich einen weiteren Durchgang erreichte, schielte ich kurz in den Nebenraum. Da war kein Blondschopf. Enttäuscht sackten meine Schultern nach unten. Aber dann traten einige der Jungs zur Seite und gaben die Sicht auf einen Billardtisch frei. Jemand beugte sich auf eine anziehende Weise darüber.
    Mittlerweile erkannte ich Hunters dunkle s Haar überall. Er hielt den Queue flach über dem grünen Filz und zielte auf die weiße Kugel. Es waren noch einige bunte Kugeln im Spiel, doch so wie es aussah, hatte er es auf die schwarze Acht abgesehen.
    „Komm schon, Ryan! Gib einem Freund eine Chance. Du kannst die Kugel noch nicht versenken.“
    Ich drehte mich zur Seite, um zu sehen, wer Hunter hier so kläglich anflehte. Der Name des großen Jungen war mir entfallen, aber ich wusste, er hatte Algebra mit Tony. Der Ausdruck in seinem Gesicht war zum Schießen. Man konnte glatt meinen, sein Leben hing davon ab, ob Hunter die Kugel
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