Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Teamwechsel

Teamwechsel

Titel: Teamwechsel
Autoren: Piper Shelly
Vom Netzwerk:
mich. „Aber da du ja sowieso kaum noch atmen kannst nach dieser kurzen Strecke , wird dir von mehr Wasser bloß übel. Es wäre sogar besser, wenn du damit nur deinen Mund ausspülst und es dann wieder ausspuckst.“
    Zynisch verzog ich die Miene. „Kann ich es dir ins Gesicht spucken?“ Ohne auf seine Retourkutsche zu warten, schluckte ich das bisschen Fliegenspucke, das er mir gönnte, hinunter. Der Tropfen verdampfte augenblicklich in meinem Hals.
    „Matthews! Du bist dran!“ Das war Hunter, und als ich mich zu ihm drehte, flog mir der Ball bereits entgegen. Dem Himmel sei Dank für meine Wahnsinnsreflexe. Ich fing ihn, bevor er mich in den Bauch treffen konnte. Tony zog mich auf die Beine. Er gab mir kurze Anweisungen, wie ich den Ball am besten kicken sollte.
    Ja genau. Als ob mich das wirklich interessieren würde. Ich setzte den Fußball ins Gras und schoss ihn zu Frederickson, der im Tor stand. Der Ball landete ein paar Meter vor ihm und rollte dann gemütlich den Rest der Strecke bis er sachte Fredericksons linken Schuh berührte.
    Euphorisch drehte ich mich zu Tony. „Was sagst du dazu, ich hab‘ doch glatt in die richtige Richtung geschossen!“
    „Komm schon, Matthews!“ Ryan joggte zu uns rüber, den Ball unter den Arm geklemmt. „Ich hab ‘ schon gesehen, wie du Mitchell härter in den Arsch getreten hast.“
    Zerschlagen und ausgelaugt wollte ich kapitulieren, doch als er mir den Ball gab, krümmten sich seine Lippen zu einem neckischen Lächeln, das mich anstachelte, noch einmal Alles zu geben.
    Ich nahm die Herausforderung an und platzierte den Ball vor mir im Gras. Doch dann nahm mich Hunter plötzlich zur Seite und schob mich einige Schritte rückwärts. „Dieses Mal nimm einen kurzen Anlauf und steck‘ etwas mehr Kraft in deinen Schuss.“
    M it wachsendem Horror krallte ich mich an Tonys Shirt-Kragen fest und winselte: „Oh nein, lass nicht zu, dass er das mit mir tut. Wir wissen beide, ich werde über das Scheißding stolpern.“
    Die Jungs lachten über mich. Tony löste meine verkrampften Finger. „Nein, das wirst du nicht. Ich sag‘ dir was. Wenn du Frederickson genau in die Brust triffst, spendiere ich dir später einen riesigen Schokoladeneisbecher. Abgemacht?“
    Eiscreme? Tja, wenn die Motivation stimmte… „Abgemacht.“
    Ich startete los und trat hart gegen den Ball . Mein Ziel, der rothaarige Wuschelkopf im Tor. Der Fußball landete sanft in Fredericksons Armen.
    „Ausgezeichnet!“, jubelte Ryan. Er lief zurück zu dem niedrigen Tisch, an dem Susan saß und Notizen machte, und rief als nächsten Sebastian Ramirez auf, der sein Glück versuchte.
    Unsagbar stolz und mit einem breiten Lächeln im Gesicht drehte ich mich zu Tony. Doch meine Freude verpuffte in dem Moment, als ich Barbie bei ihm stehen sah. Mit den Händen hinter ihrem Rücken verschränkt, wippte sie auf ihren Ballen vor und zurück. Ihr Busen stand so weit heraus, sie hätte damit sein Herz pfählen können. „Kommst du später zu Hunters Party?“, fragte sie ihn mit dieser haarsträubenden Stimme.
    Ich schluckte. Ryan Hunters Partys waren legendär. Ich konnte mich zwar nur auf das Getuschel in der Schule verlassen, aber es ging das Gerücht um, sein Vater sei mit Chief Berkley befreundet. Somit konnte Ryan die Musik auf maximale Lautstärke aufdrehen, und zwar die ganze Nacht. Bier floss angeblich in niemals versiegenden Strömen und er hatte sogar seinen eigenen Billardtisch.
    Ich sah sein Haus immer nur von Weitem, wenn wir mit unseren Rädern zur Bibliothek fuhren, aber es sah groß genug aus, um eine ganze Billardhalle darin unterzubringen. Eine Einladung zu einer dieser Partys zu bekommen, bedeutete aufzusteigen in die Liga der coolen Kids.
    Nicht , dass es mich je interessiert hätte, mit Idioten wie Cloey abzuhängen. Bloß nicht! Aber Tony war schon oft auf einer von Hunters Partys gewesen und er wollte mir nie erzählen, was hinter diesen Türen abging. Das allein stachelte schon meine Neugier an.
    Heute Nacht würde er sicher wieder hingehen . Die Tatsache, dass der Barbie-Klon auch dort sein würde, ließ mir das Herz in die Hose rutschen. Obwohl mir eigentlich nach Heulen zumute war, setzte ich ein gleichgültiges Gesicht auf und stapfte zum Wasserspender, um mir einen größeren Schluck zu gönnen, als das bisschen, das Tony mir nach dem Aufwärmlauf gebracht hatte.
    Der Nachmittag zog sich hin wie Kaugummi. Es gab weitere Qualifikationstests, die darin bestanden, den Ball hin und her
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher