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Tatort Paris - Wich, H: Tatort Paris

Tatort Paris - Wich, H: Tatort Paris

Titel: Tatort Paris - Wich, H: Tatort Paris
Autoren: Henriette Wich
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hetzten sie Mike und Karsten hinterher. Der Busfahrer lief in seiner Verzweiflung hinaus in die Gartenanlage. Das war keine gute Idee. Hier waren alle Wege so offen und übersichtlich, dass er sich nirgendwo verstecken konnte. Trotzdem gab er nicht auf und rannte, rannte immer weiter die schnurgeraden Wege entlang. Die Panik trieb ihn an. Karsten war ihm dicht auf den Fersen. Obwohl er klein und dick war, war er erstaunlich schnell. Die Polizisten holten langsam, aber sicher auf. Marie und Kim keuchten, versuchten, dranzubleiben.
    Franzi feuerte sie an: »Los, nicht schlappmachen!«
    Marie legte noch mal einen Zahn zu. Kim hatte Seitenstechen, aber sie riss sich zusammen und spurtete weiter.
    Dann war Karsten ganz dicht bei Mike. Der schlug noch einen Haken in die Rasenfläche hinein. Es nützte ihm nichts. Karsten stoppte ihn im vollem Lauf und schlang von hinten die Arme um ihn. Die Männer verloren den Boden unter den Füßen und fielen ins Gras. Sofort fingen sie an, miteinander zu ringen.
    »Lass mich los!«, schrie Mike.
    »Das würde dir so passen!«, brüllte Karsten. »Erst versprichst du mir, dass du alles zurücknimmst.«
    Mike keuchte: »Nie im Leben! Ich steig aus.«
    Sie rangen weiter miteinander, und obwohl Karsten der Kleinere von beiden war, entwickelte er erstaunliche Kräfte. Er drehte Mike mit einer blitzschnellen Bewegung auf den Rücken, setzte sich auf seinen Bauch und drückte die Arme des Busfahrers ins Gras.
    »Na, wie sieht es jetzt aus?«, fragte er. »Hast du deine Meinung geändert?«
    Mike wand sich unter seinem harten Griff, hatte aber keine Chance. »Lass mich!«, flehte er. »Bitte!«
    »Ich denke gar nicht dran«, sagte Karsten und lachte höhnisch.
    Mike stöhnte auf vor Schmerz. »Du tust mir weh, lass los!«
    »Haben Sie nicht gehört, was er gesagt hat?«, rief Commissaire Lepain.
    »Lassen Sie ihn sofort los!«, verlangte sein Kollege.
    Karsten löste die Hände von Mikes Armen und starrte die Polizisten an, als ob er eine Fata Morgana in der Wüste vor sich hätte. Auch Mikes Augen weiteten sich vor Überraschung und Entsetzen.
    Marie, Franzi und Kim kamen in dem Moment dazu, als er fassungslos murmelte: »Die Bullen? Hier, jetzt? Aber warum …«
    Commissaire Lepain gab ihm keine Antwort darauf. »Bitte stehen Sie beide erst einmal auf.«
    Verstört rappelten sich die beiden hoch. Dann standen sie mit wackeligen Knien vor den Polizisten.
    »Beine auseinander!«, befahl der Kollege des Commisaires.
    Dann tasteten die Polizisten den Busfahrer und seinen Chef von oben bis unten ab.
    »Aber ich hab nichts getan!«, beteuerte Karsten. »Das muss ein Irrtum sein. Sie haben mich verwechselt …«
    »Das ist garantiert kein Irrtum«, sagte Comissaire Lepain. »Mein Kollege, Brigadier Tournelles und ich haben einen Hinweis von der deutschen Polizei erhalten, und dieser Hinweis geht auf die Ermittlungen dieser Detektivinnen hier zurück.«
    Erst jetzt bemerkten Karsten und Mike die drei !!!.
    Mike rieb sich die Augen. »Diese Kinder?«
    »Lächerlich«, sagte Karsten und lachte auf.
    »Da gibt es gar nichts zu lachen«, sagte Commissaire Lepain, während er eine Pistole aus der Hosentasche des Schmugglers herausholte. »Können Sie mir dazu eine Erklärung abgeben, warum diese Waffe in ihrer Tasche ist?«
    Karsten wurde bleich. »Ich will sofort meinen Anwalt sprechen!«
    »Immer mit der Ruhe«, sagte Commissaire Lepain. »So weit sind wir noch lange nicht. Erst mal möchte ich Ihre beiden Ausweise sehen.«
    Karsten zog seine Brieftasche aus der Innentasche und holte seinen Pass heraus.
    Brigadier Tournelles nahm ihn entgegen. »Bien, Sie sind also Monsieur … Herr Karsten Denk?«
    Der Schmuggler nickte.
    »Und was ist mit Ihnen?«, wandte er sich an Mike.
    Der Busfahrer hob die Schultern. »Tut mir leid, mein Ausweis ist im Reisebus, und der Bus steht auf dem Parkplatz da drüben.«
    »Kein Problem«, sagte Commissaire Lepain. »Ihren Bus wollten wir uns sowieso genauer ansehen.«
    Mike protestierte: »Warum das denn? Haben Sie überhaupt das Recht dazu?«
    »Ja, das haben wir«, sagte Commissaire Lepain ruhig. »Selbst wenn wir keinen konkreten Verdacht hätten, dürften wir Ihren Reisebus überprüfen. Aber wir haben einen Verdacht. Diese drei cleveren Detektivinnen hier haben ein Gespräch mitgeschnitten, das Sie gestern mit Herrn Denk geführt haben. In diesem Gespräch haben Sie zugegeben, dass Sie sich als Schmuggler betätigen.«
    Das war das Stichwort für die drei !!!. Kim
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