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Tatort Paris - Wich, H: Tatort Paris

Tatort Paris - Wich, H: Tatort Paris

Titel: Tatort Paris - Wich, H: Tatort Paris
Autoren: Henriette Wich
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Ein schwarzer Tag für Marie
    Schwungvoll machte Marie die Tür zum Jugendzentrum auf und sah sich suchend nach Kim und Franzi um. Heute Nachmittag hatten sich die drei !!! zwar nicht verabredet, aber Marie hoffte trotzdem, ihre Freundinnen vom Detektivclub zu treffen. Seit dem Frühstück hatte sie nämlich dieses merkwürdige Kribbeln im Bauch, das sie nur zu gut von ihren Aufführungen mit der Theater-AG kannte. Dieses Kribbeln bedeutete eigentlich immer, dass bald etwas Aufregendes passierte. Dafür wurde es auch höchste Zeit, denn so konnte es nicht weitergehen. Über eine Woche waren die drei !!! jetzt schon ohne einen neuen Fall. Davor hatten sie sich vor aufregenden Kriminalfällen kaum retten können: Kurz hintereinander hatten sie einen HandyErpresser geschnappt, einen Betrug bei einem Musikcasting und einen kriminellen Chat aufgedeckt und schließlich ein Verbrechen in einem Fitness-Studio aufgeklärt. Langsam wurden sie richtig professionell und erfolgreich, was den Nebeneffekt hatte, dass sie ihren Detektivclub nicht mehr so geheim wie am Anfang halten konnten. Und leider waren vor allem Kims und Franzis Eltern alles andere als begeistert von einer frühen Detektivkarriere ihrer Töchter. Wie alle Eltern befürchteten sie, dass die Schulleistungen ihrer Kinder darunter leiden könnten.
    Marie biss sich auf die Lippe. Die Schule war das Letzte, an das sie gerade denken wollte. Heute hatten sie die Mathearbeit zurückbekommen. Zum ersten Mal in ihrer bisherigen Schullaufbahn hatte sie eine Vier! Das bedeutete, dass sie im Zwischenzeugnis nächste Woche nur eine Drei bekommen würde. Was ihr Vater wohl dazu sagen würde? Bisher war er es von seiner Tochter gewohnt, dass sie nur Einser und Zweier aus der Schule nach Hause brachte.
    Schnell schob Marie den Gedanken beiseite und hielt wieder nach ihren Freundinnen Ausschau. Dann stutzte sie. Irgendwas war heute anders. Normalerweise verteilten sich die Jugendlichen im großen Aufenthaltsraum des Jugendzentrums. Ein paar saßen meist auf den gemütlichen Sofas und Sitzkissen, andere besetzten die begehrten Computerplätze im Internetcafé. Doch heute drängelten sich alle vor dem schwarzen Brett, als würden dort lauter Lottogewinne verteilt, und quatschten aufgeregt durcheinander.
    Marie ging hinüber und fragte: »Hey, was ist los?
    Mitten im Gedrängel schossen zwei Hände in die Höhe. Jetzt erst erkannte Marie ihre Freundinnen.
    Kim winkte hektisch. »Das musst du dir ansehen!«
    »Komm schnell!«, rief Franzi.
    Das war leichter gesagt als getan. Marie musste ihre Ellenbogen einsetzen und etliche Knuffe und verärgerte Proteste einstecken, bis sie sich zu Kim und Franzi durchgekämpft hatte. Endlich hatte sie sich einen Platz neben den beiden erobert.
    »Was ist los?«, fragte sie noch mal.
    »Lies selber«, sagte Franzi und zeigte aufs schwarze Brett.
    Fast die Hälfte des Bretts wurde von einem großen Plakat eingenommen. Darauf stand in schwungvoller Schrift:
    Auf nach Paris!
    Lust auf fünf Tage in der französischen Metropole?
    Dann nichts wie los!
    Wann? In der Ferienwoche nach den Zwischenzeugnissen
    Wie? Mit dem Reisebus
    Wo genau in Paris? In einem superschönen, zentralen Jugendhotel
    Wenn ihr mitfahren wollt, meldet euch bitte bei Tom.
    Er ist der Reiseleiter der Fahrt und gibt euch alle weiteren Infos.
    Marie schnappte nach Luft. »Ich liebe Paris! Da muss ich unbedingt mit.«
    »Ich auch«, sagte Kim und strahlte Marie an.
    Franzi grinste. »Das könnte euch so passen, euch zu zweit in Paris zu amüsieren! Ich fahr natürlich auch mit. Die drei !!! müssen schließlich zusammenbleiben.«
    »Psst!«, machte Kim und legte den Finger auf den Mund.
    Die Geheimnistuerei wegen des Detektivclubs hätte sie sich auch sparen können, denn von den anderen hörte sowieso keiner zu. Trotzdem schob Kim, die auf Nummer sicher gehen wollte, ihre Freundinnen durch die aufgeregte Menge und führte sie zu einer ruhigen Sitzecke am anderen Ende des Raums.
    Marie ließ sich in einen dunkelblauen Knautschsessel fallen. »Kinder, ich hab gleich gewusst, dass heute noch was Aufregendes passiert! Ich hatte zwar eigentlich auf einen neuen Fall gehofft, aber Paris ist auch super. Ich war mal mit meinem Vater dort, als er für ein verlängertes Wochenende Drehpause hatte.«
    »Toll!«, sagte Franzi. »Ich war noch nie in Paris.«
    Kim sah Marie bewundernd an und murmelte: »Ich auch nicht.«
    Marie zuckte mit den Schultern. Langsam müssten sich ihre Freundinnen
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