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Tatort Paris - Wich, H: Tatort Paris

Tatort Paris - Wich, H: Tatort Paris

Titel: Tatort Paris - Wich, H: Tatort Paris
Autoren: Henriette Wich
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stellte sie am Boden ab.
    Kim flüsterte Franzi zu: »Werden sie jetzt alle Koffer aufmachen?«
    Franzi hob die Schultern. »Keine Ahnung.«
    Doch die Polizisten ließen die Koffer links liegen und schauten sich das leere Gepäckfach genauer an.
    Auf Mikes Stirn bildeten sich Schweißperlen. »Bitte«, sagte er, »es ist doch alles in Ordnung, das sehen Sie doch …«
    Marie raunte Franzi und Kim zu: »Sehr verdächtig! Wetten, da ist was?«
    Commissaire Lepain kroch ein Stück in das Gepäckfach hinein, sodass nur noch sein Oberkörper herausragte. Kurz darauf hörten sie ein schnappendes Geräusch, und der Commissaire tauchte wieder auf. »Und was ist das, Herr Löhmer? Das Gepäckfach hat einen doppelten Boden.«
    Mike schwitzte noch mehr. »Äh … das brauche ich, weil … wenn mal besonders viel zu transportieren ist, das ist … nur ein Zusatzfach.«
    Da meldete sich plötzlich Karsten zu Wort: »Brauchen Sie mich eigentlich noch? Mit diesem Bus hab ich nichts zu tun.«
    »Sie rühren sich nicht vom Fleck!«, sagte Brigadier Tournelles. »Oder soll ich Ihnen etwa Handschellen anlegen?«
    »Nein, nein«, sagte Karsten.
    Die Polizisten widmeten sich wieder dem Gepäckfach.
    »Sehr interessant«, sagte Commissaire Lepain und brachte zwei blaue, große Kühltüten zum Vorschein. »Was ist denn dadrin?«
    Mike versuchte immer noch, den Unschuldigen zu spielen. »Ich weiß es nicht, diese Tüten hab ich noch nie vorher gesehen. Er hat sie mir reingeschmuggelt!« Dabei zeigte er auf Karsten.
    »Untersteh dich«, rief Karsten, »solche Lügen zu verbreiten!«
    Die Polizisten machten die Tüten auf und zogen kleine Schraubgläser heraus, in denen unförmige, in Küchenkrepp eingewickelte Kugeln steckten.
    Marie, die einen Blick auf die Etiketten der Gläser erhaschen konnte, pfiff durch die Zähne. »Sind das etwa Trüffel?«
    Commissaire Lepain nickte ihr zu. »Gut erkannt, Mademoiselle. Die sind ein Vermögen wert. Herr Löhmer, wo haben Sie die Trüffel her?«
    »Das sind nicht meine Trüffel!«, wehrte sich Mike. »Die gehören mir nicht, und ich hab sie nirgendwo her.«
    Da hielt es Franzi nicht mehr länger aus. »Dürfen wir Ihnen auf die Sprünge helfen? Diese Trüffel haben Sie in einem Schließfach am Gare Saint Lazare abgeholt. Sie sind mit dem Bus hingefahren und haben in der Rue de Rigny geparkt.«
    Beides waren Vermutungen, für die die drei !!! keinerlei Beweise hatten, aber offensichtlich hatten sie damit direkt ins Schwarze getroffen.
    Plötzlich brach Mike zusammen. »Ich wollte das nicht tun, ich bin da nur so reingerutscht. Bitte, verhaften Sie mich nicht, ich habe in Deutschland eine fünfköpfige Familie zu ernähren, nur deswegen hab ich mich auf den Schmuggel eingelassen. Ein Freund von mir hat mich dazu überredet, er hat gesagt, das ist alles ganz harmlos und ungefährlich. Ich sei doch sowieso mit dem Bus unterwegs und müsste nur ein paar Kleinigkeiten von Russland nach Frankreich und zurück transportieren …«
    »Aha«, hakte Brigadier Tournelles ein. »Und was haben Sie aus Russland nach Paris geschmuggelt?«
    »Russischen Kaviar«, antwortete Mike kleinlaut. »Die Delikatessen sind doch so teuer, und die Köche in den Edelrestaurants brauchen die Sachen …«
    Wieder lichtete sich für die drei !!! ein Geheimnis.
    »Wir haben gesehen, wie Mike den Kaviar übergeben hat«, erzählte Marie, »in einer Tüte mit kyrillischem Schriftzug. Der Empfänger war ein gewisser Philippe und sah ziemlich elegant aus. Er könnte durchaus Koch in einem Edelrestaurant sein.«
    Mike schniefte. »Ist er auch. Früher hat er im Jugendhotel gearbeitet und sich dann hochgearbeitet bis zur Spitzenklasse der französischen Köche. Aber bitte … verhaften Sie mich nicht, ich hab es nur wegen meiner Familie getan und weil ich doch als Busfahrer nicht genug verdiene. Und ich wollte aussteigen aus dem Ganzen, das hab ich gestern und heute versucht, Karsten zu verklickern, aber der wollte es einfach nicht akzeptieren. Klar, er zieht ja die Fäden bei diesem ganzen Schmuggel. Er ist der Chef, ihn müssen Sie festnehmen!«
    Bei den letzten Worten stürzte sich Karsten auf Mike und versuchte, ihm ins Gesicht zu schlagen.
    Im letzten Moment ging Commissaire Lepain dazwischen. »Das reicht jetzt. Sie sind beide vorläufig festgenommen wegen dringendem Verdacht auf Schmuggel.«
    Brigadier Tournelles zückte zwei Paar Handschellen und ließ sie an den Handgelenken von Mike und Karsten zuschnappen.
    »Was fällt Ihnen
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