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Tatort Paris - Wich, H: Tatort Paris

Tatort Paris - Wich, H: Tatort Paris

Titel: Tatort Paris - Wich, H: Tatort Paris
Autoren: Henriette Wich
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bringen.
    Als ich den Detektivclub gegründet hab, hätte ich mir nie träumen lassen, dass ich mal in so einen Konflikt geraten würde. Das ist wohl der Preis, den man als Profidetektivin für die Erfolge und den Ruhm zahlt: Der Fall geht immer vor, und das Privatleben muss man hintenanstellen.
    Michi! Ich werde trotzdem immer an dich denken und bin auch jetzt in Gedanken ganz fest bei dir. Hoffentlich geht es dir gut!!!
     
     
     

Karsten im Anmarsch
    Am nächsten Morgen nach dem Frühstück sah der Parkplatz vor dem Jugendhotel aus wie ein Haufen voll wimmelnder Ameisen. Während Toms Gruppe kurz vor der Abreise war, kam gleichzeitig eine neue Gruppe aus England an. Überall rannten Mädchen und Jungen hin und her, ratterten mit ihren Koffern über das Pflaster und schleppten übervolle Taschen. Marie, Franzi und Kim hatten Mühe, in dem ganzen Gewimmel den Überblick zu behalten. Dabei hatten sie extra das Frühstück abgekürzt, um auch ja unter den Ersten zu sein und Mike genau beobachten zu können.
    Der Busfahrer hatte dunkle Ringe unter den Augen und war heute noch mieser drauf als sonst. Kein Wunder, bestimmt hatte er schlecht geschlafen und mit seiner Entscheidung gerungen, aus dem Schmuggelgeschäft auszusteigen.
    Marie reichte ihm trotzdem mit einem strahlenden Lächeln ihren Koffer. »Vielen Dank, Mike! Sie machen das ganz toll.«
    Der Busfahrer sah sie verwundert an. »Was? Wie? Ach so, ja, kein Problem.«
    Ein bisschen schien er sich sogar über das Lob zu freuen. Marie lächelte weiter und dachte dabei: Na warte, du wirst heute noch dein blaues Wunder erleben!
    Mike wuchtete den Koffer ins Gepäckfach. Neugierig warf Marie einen Blick hinein. Ob er da die Schmuggelware versteckt hatte? Leider konnte sie nichts Verdächtiges erkennen.
    »Willst du hier Wurzeln schlagen?«, fragte plötzlich Jasmin hinter ihr.
    Die Superzicken standen ungeduldig zwischen einer Flut von Koffern, alle drei gestylt und geschminkt, als würden sie gleich zu einer Party gehen.
    »Immer mit der Ruhe«, sagte Marie und ließ sich extra Zeit, die drei vorzulassen.
    Franzi und Kim standen hinter den Superzicken.
    »Reservierst du uns schon mal einen Platz?«, fragte Kim.
    »Klar«, antwortete Marie und steuerte auf die Vordertür zu.
    Aber bevor sie auf der ersten Stufe war, hörte sie hinter sich eine Stimme: »Das kannst du mir doch nischt antun, Marie!«
    Christophe! Seine Stimme traf mitten in ihr Herz. Sie drehte sich um, und da stand er, mit leicht verwuschelten, noch etwas nassen Haaren, einem weißen T-Shirt, das seine Oberarmmuskeln betonte – und einer Rose in der Hand. Marie musste zweimal hinsehen, bis sie es glaubte: Ja, es war tatsächlich eine rote Rose!
    Traurig sah er sie an. »Wolltest du wirklich nach Hause fahren, ohne disch von mir zu verabschieden?«
    Marie wusste nicht, was sie sagen sollte. Verlegen starrte sie auf die Spitzen ihrer grünen Stiefel.
    Christophe hielt ihr mit einer theatralischen Geste die Rose hin. »Die ist für disch, damit du misch nicht vergisst.«
    Marie wurde rot. Zögernd nahm sie die Rose entgegen. In dem Moment klatschten die Ballermänner und riefen laut: »Küss ihn, küss ihn, küss ihn!«
    Wütend zischte Marie: »Haut ab!«
    Doch die Ballermänner waren viel zu neugierig, um sich die aufregende Szene entgehen zu lassen. Und prompt wurden natürlich auch die anderen aus der Gruppe aufmerksam und kamen näher.
    »Danke«, sagte Marie leise zu Christophe.
    Der lächelte und beugte sich zu ihr vor. So schnell konnte sie gar nicht reagieren, da drückte er ihr auch schon zwei Küsschen auf die Wangen, eins rechts und eins links.
    Die Ballermänner johlten: »Yeah!«
    Bevor sie noch auf die dumme Idee kamen, das Ganze mit ihren Fotohandys zu filmen, drehte sich Marie schnell um und sprang in den Bus. Hastig ging sie nach hinten durch und besetzte wieder die letzte Reihe. Als sie sich auf ihren Platz fallen ließ, kam sie mit dem Stil der Rose an ihre linke Hand. Autsch! Das war eine Dorne gewesen. Ein roter Kratzer erschien auf ihrem Handrücken. Die kleine Wunde tat weh, aber noch mehr tat es Marie weh, Christophe nicht mehr zu sehen. Sie zwang sich dazu, nicht mehr aus dem Fenster zu schauen.
    Kurz darauf kamen Kim und Franzi zu ihr. Sicher hatten sie die Abschiedsszene mitbekommen und würden sie damit aufziehen. Marie stellte sich schon mal darauf ein und überlegte, wie sie möglichst schnell das Thema wechseln könnte.
    Da flüsterte Kim ihr aufgeregt ins Ohr: »Wir
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