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Tatort Paris - Wich, H: Tatort Paris

Tatort Paris - Wich, H: Tatort Paris

Titel: Tatort Paris - Wich, H: Tatort Paris
Autoren: Henriette Wich
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haben was entdeckt, vorne neben Mikes Fahrersitz.«
    Sofort schob Marie den Gedanken an Christophe beiseite und flüsterte zurück: »Echt? Was denn?«
    »Einen Flyer über Busreisen nach Russland, mit einem Foto von Mikes Bus vorne drauf«, erzählte Kim weiter. »Daneben war ein fremdländischer Schriftzug. Und jetzt halt dich fest: Die Buchstaben sahen genauso aus wie auf der Tüte, die Mike Philippe gegeben hat.«
    Marie blieb der Mund offen stehen. »Das gibt’s doch nicht! Dann muss die Schrift kyrillisch sein, das ist die offizielle Schriftsprache in Russland.«
    »Musst du immer so angeben mit deinem Wissen?«, fragte Franzi, obwohl sie sich eigentlich über das neue Detail freute. Dann zog sie triumphierend ihr Handy aus der Hosentasche. »Hier, sieh mal! Ich hab die Vorderseite des Flyers fotografiert.«
    »Super«, sagte Marie, »noch ein Beweisstück. Das heißt, Mike schmuggelt also Sachen aus Russland nach Paris, und Deutschland ist nur die Zwischenstation.«
    Kim nickte. »Ganz genau.«
    Auf einmal legte Franzi den Finger auf den Mund. »Psst, seid still!! Die anderen können uns hören.«
    Erst jetzt merkte Marie, dass sich der Bus bereits gefüllt hatte. Gerade nahmen direkt vor ihnen die Superzicken Platz. Franzi hatte Recht, die brauchten wirklich nicht zu erfahren, worum es hier ging.
    Kurz darauf waren alle vollzählig, und Mike schloss die Vordertür. Wie immer griff Tom zum Mikrofon und begrüßte die Gruppe: »Heute ist unser letzter Tag, Leute, seid ihr auch so traurig wie ich? Huhu, ich könnte heulen! Aber ich verkneif mir die Tränen und freu mich jetzt erst mal riesig auf Versailles!«
    Marie grinste. Sie freute sich auch auf das berühmte Schloss, in dem unter anderem der Sonnenkönig und Marie Antoinette gewohnt hatten. Aber noch viel mehr freute sie sich auf den Show-down danach.
    Doch bis dahin mussten sich die drei !!! gedulden und so tun, als wären sie harmlose Touristen einer Gruppe Deutscher, die nichts anderes im Kopf hatten als Kultur.
    Die Fahrt zog sich endlos hin, wieder mal gab es Stau in Paris, und als sie endlich das Zentrum hinter sich gelassen hatten, dauerte es auch noch ewig, bis sie endlich den Busparkplatz des Schlosses erreichten.
    Aufgeregt verließen Marie, Franzi und Kim den Bus. Was würde Mike jetzt tun? Würde er mitkommen zur Besichtigung oder sich wieder mit einem Komplizen treffen?
    Tom hatte sich dieselbe Frage gestellt. »Was ist mit dir, Mike? Kommst du mit?«
    Der Busfahrer überprüfte gerade, ob alle Türen verschlossen waren, dann nickte er. »Ich bin dabei.«
    »Wunderbar!«, rief Tom. »Du wirst es nicht bereuen. Ich hab extra eine lange Führung für uns organisiert und …« Er legte Mike die Hand auf die Schulter und steuerte mit ihm auf die Gartenanlage des Schlosses zu.
    Marie, Franzi und Kim schlossen sich den beiden an. So riesig hatte sich Marie die Gartenanlage nicht vorgestellt. Alles hier war perfekt symmetrisch ausgerichtet: die schnurgeraden Alleen, die Skulpturen und die Wasserflächen, die sich in der Weite der Landschaft verloren.
    Je näher sie dem Schloss kamen, umso größer und imposanter wirkte es mit seiner breiten, regelmäßigen Front, die zum Garten ausgerichtet war.
    Franzi pfiff durch die Zähne. »Die französischen Könige haben ja ganz schön mit ihrem Reichtum geprotzt.«
    »Allerdings«, sagte Kim. »Und dafür haben sie das Land ausgebeutet und ihre Untertanen hungern lassen. Die Bürger und die Armen durften natürlich keinen Fuß in diese prunkvollen Gemächer setzen.«
    Marie nickte. »Stimmt. Aber so toll war es für die Könige auch nicht, im Schloss zu wohnen. Im Winter haben sie total gefroren, und gestunken hat es auch, die hatten ja noch keine Toiletten.«
    »Bin ich froh, dass ich damals nicht gelebt hab!«, rief Franzi.
    Kurz darauf waren sie im Schloss, und Tom lotste die Gruppe zur Schlosskappelle in den Grandes Appartements, wo bereits ein deutschsprachiger Führer auf sie wartete. Alle reckten sofort die Köpfe zur Decke, die mit üppigen Fresken ausgemalt war. Wie hoch der Raum mit den mächtigen weißen Säulen und der Galerie für den König war!
    Der Führer begann, die Fresken zu erklären. Eine Weile hörten Marie, Franzi und Kim aufmerksam zu, doch dann merkten sie, wie Mike plötzlich unruhig wurde und sein Handy aus der Jackentasche zog. Anscheinend hatte er gerade eine SMS bekommen, deren Inhalt ihm ganz und gar nicht gefiel. Wetten, dass sie von Karsten stammte? Auf dem Gesicht des
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