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Tatort Paris - Wich, H: Tatort Paris

Tatort Paris - Wich, H: Tatort Paris

Titel: Tatort Paris - Wich, H: Tatort Paris
Autoren: Henriette Wich
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eigentlich daran gewöhnt haben, dass sie einen berühmten Vater hatte, der jede Woche als Hauptkommissar Brockmeier in der Vorabendserie Vorstadtwache auftrat und damit jede Menge Geld verdiente.
    Franzi fiel von Bewunderung ins Schwärmen: »Wir werden den Eiffelturm sehen und den Triumphbogen und die Champs-Élysées …«
    »… und die süßen französischen Jungs«, fuhr Marie fort.
    »… und den Louvre und die vielen Cafés mit den superleckeren Kuchen und Törtchen«, sagte Kim.
    Marie musste lachen. Typisch Kim! Die dachte natürlich sofort wieder ans Essen.
    Kim fühlte sich ertappt und wurde rot. »Es stimmt doch, oder? Die Franzosen sind berühmt für ihre Konditorei-Künste.«
    »Klar«, sagte Marie. »Und du bist berühmt für deine Schwäche für Süßigkeiten, besonders Schokolade und Gummibärchen.«
    »Na, und?«, sagte Kim. »Seit wir regelmäßig zusammen joggen, muss ich mir um meine Figur keine Sorgen mehr machen.«
    »Das brauchst du sowieso nicht!«, warf Franzi ein. Sie hatte Kims Gejammere noch nie verstanden. Es war doch völlig egal, ob sie nun ein, zwei Kilos mehr oder weniger wog. »Lasst uns lieber von was anderem reden.«
    Kim sah Franzi dankbar an. »Ja, genau. In Paris ist garantiert irre viel los. In so einer Großstadt laufen bestimmt auch einige Verbrecher herum.«
    »Du hast Recht!«, sagte Marie. »Vielleicht wartet dort ja ein neuer Fall auf uns. Wir müssen unbedingt unsere Detektivausrüstung mitnehmen.«
    Die drei !!! waren mittlerweile richtig gut ausgestattet: Sie hatten nicht nur ihre Fotohandys, sondern auch Lupen, Taschenlampen, ein Fernglas, ein Fingerabdruckset, eigene Visitenkarten, eine Digitalkamera und ein Aufnahmegerät mit Richtmikrofon, das sie sich von der Belohnung für einen erfolgreich gelösten Fall geleistet hatten. Außerdem führte Kim am Computer ein Detektivtagebuch, in dem sie akribisch alle Details ihrer Ermittlungen festhielt.
    Plötzlich rief Kim: »Mist! Ich kann meinen Computer nicht mitnehmen, der ist viel zu schwer. Ich hasse es, mein Detektivtagebuch mit der Hand zu schreiben.«
    »Ja, schade, dass wir keinen Laptop haben«, sagte Franzi. »Das fehlt noch in unserer Ausrüstung.«
    Kim überlegte. »Ich könnte natürlich meine Mutter fragen. Dann müsste ich die Dateien später nur noch auf meinen PC übertragen. Aber ob sie ihren Laptop rausrückt ...«
    Marie rechnete sich in der Hinsicht auch keine großen Chancen aus. Sie war heilfroh, Frau Jülich nicht als Mutter zu haben. Wenn Kims Mutter neben ihrem Job als Grundschullehrerin nicht gerade eine ihrer Wohltätigkeitsveranstaltungen organisierte, kontrollierte sie liebend gern ihre Tochter bei den Hausaufgaben und war ständig dahinter her, dass Kim auch ja ihren guten Notendurchschnitt hielt.
    »Versuchen kannst du es ja«, meinte Marie, der plötzlich ein ganz anderer Gedanke durch den Kopf schoss: Noch etwas würde in Paris fehlen, etwas viel Entscheidenderes als ein Computer: Franzis großer Bruder Stefan! Seit sie ihn das erste Mal gesehen hatte, hatte sie sich Hals über Kopf in ihn verliebt. Später dann, als er mit dieser Sonja ging, hatte sie Rotz und Wasser geheult. Aber inzwischen hatte er sich von ihr getrennt und war wieder solo. Und ausgerechnet jetzt würde sie nach Paris fahren: super Timing!
    Schnell versuchte sie sich abzulenken. »Apropos, Kim: Wird deine Mutter mit deinem Zwischenzeugnis zufrieden sein?«
    »Ich denke schon«, sagte Kim. Sie hatte ihren Vorsatz, wieder mehr zu lernen, in die Tat umgesetzt und ihre Noten tatsächlich verbessern können.
    »Gratuliere!«, sagte Franzi. »Bei mir ist alles beim Alten: Ich war nie gut in der Schule und werde es auch nie sein, bis auf Sport natürlich. Echt schade, dass es auf Skaten und Reiten keine Noten gibt. Aber zum Glück machen meine Eltern kein Drama wegen Zeugnis und so.«
    »Hört bloß auf mit den Zwischenzeugnissen!«, stöhnte Marie.
    Verwundert drehten Kim und Franzi die Köpfe zu ihr herum.
    »Wieso das denn?«, fragte Kim. »Du bist doch die Beste von uns allen.«
    »War ich mal«, murmelte Marie. »Ich hab in Mathe eine Vier geschrieben. Heute muss ich es meinem Vater beichten.«
    Kim seufzte. »Tut mir leid für dich.«
    »Hey, mach dir nichts draus!«, sagte Franzi. »In Paris wird sich kein Schwein dafür interessieren.«
     
    Leider war Marie aber noch nicht in Paris. Als sie zwei Stunden später die großzügige Altbauwohnung betrat, die sie mit ihrem Vater teilte, wollte sie sich gleich in ihr
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