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Tatort Paris - Wich, H: Tatort Paris

Tatort Paris - Wich, H: Tatort Paris

Titel: Tatort Paris - Wich, H: Tatort Paris
Autoren: Henriette Wich
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überzeugt. Viel Spaß in Paris, Prinzessin!«
    Die Nachricht kam erst ein paar Sekunden später in Maries Gehirn an. Doch dann fiel sie ihrem Vater stürmisch um den Hals. »Danke, danke, danke!«
    »Super«, sagte Kim, »dann können wir ja jetzt die Anmeldeformulare im Jugendzentrum abholen!«

Auf nach Paris!
    »Na, endlich!«, rief Franzi. »Ich dachte schon, dein Vater hat es sich doch noch mal anders überlegt.«
    Marie schüttelte lächelnd den Kopf und nahm ihren großen Reisekoffer, den Rucksack und das Beautycase vom Taxifahrer entgegen. Dann rollte sie den Koffer ihren Freundinnen entgegen, die sich mit einer Horde Jugendlicher auf dem Parkplatz vor dem Jugendzentrum versammelt hatten. Der Reisebus stand schon seit einer Weile abfahrbereit dar.
    »Du bist zu spät«, sagte Kim und tippte vorwurfsvoll auf ihre Armbanduhr, deren Zeiger bereits auf Viertel nach acht standen. »Zwanzig Uhr war ausgemacht.«
    Marie wusste, dass Kim nichts so sehr hasste wie Unpünktlichkeit, aber manchmal ließ es sich einfach nicht vermeiden, schließlich musste sie in ihrer Freizeit wesentlich mehr Termine koordinieren als Kim: Aerobicstunden, Gesangs- und Schauspielunterricht und dazu das regelmäßige Schwimm- und Lauftraining.
    »Und, was war es diesmal?«, fragte Franzi. »Hast du dich von deinem Schauspiellehrer nicht trennen können?«
    »Nee«, sagte Marie. »Ich konnte mich nicht entscheiden, welche Outfits ich mitnehmen sollte. Die Pariserinnen sind doch so wahnsinnig chic angezogen.«
    Franzi verdrehte genervt die Augen. »Das ist wirklich ein weltbewegendes Problem. Mensch, du bist doch eh immer so super gestylt!«
    Kim grinste. »Tja, bei mir müsst ihr wohl ein Auge zudrücken. Ich hab nur meine verwaschene Lieblingsjeans dabei und ein paar ausgeleierte Rollis.«
    Marie ignorierte die Sticheleien der beiden und rieb ihre klammen Hände aneinander. Ein eiskalter Wind fegte über den Parkplatz und trieb einen unangenehmen Nieselregen vor sich her. »Hoffentlich ist es in Paris wärmer.«
    »Im Bus ist es auf jeden Fall warm«, sagte Franzi. »Komm, lasst uns endlich einsteigen!«
    Marie nickte. »Steigt schon mal ein und haltet mir einen Platz frei. Ich geb nur schnell meinen Koffer ab.«
    Der Busfahrer, ein kleiner Mann mit dunkelbraunen Haaren, die sich am Hinterkopf bereits lichteten, stand vor dem Gepäckraum und verstaute gerade das letzte Gepäck.
    »Hier ist noch ein Koffer, er ist leider ein bisschen schwer«, sagte Marie lächelnd und klimperte mit ihren getuschten Wimpern.
    Der Busfahrer verzog keine Miene. Er murmelte etwas Unverständliches, packte den Koffer und warf ihn unsanft ins Innere des Gepäckraums.
    Marie seufzte. Freundlichkeit schien der ja nicht gerade gepachtet zu haben. Ihr geliebtes Beautycase und ihren Rucksack würde sie ihm garantiert nicht anvertrauen, die Sachen nahm sie lieber mit in den Bus. Als sie zur vorderen Tür kam, stand Tom da, der Reiseleiter, mit einer Teilnehmerliste in der Hand. Er hatte sich schon ganz auf Frankreich eingestimmt, trug einen blauweiß gestreiften Pulli, hatte einen struppigen Viertagebart und eine zerknautschte Baskenmütze auf dem Kopf.
    »Hallo!«, strahlte er sie an. »Du musst Marie sein. Herzlich willkommen an Bord! Das wird eine supertolle Reise, das versprech ich dir. Dafür werde ich nämlich persönlich sorgen!« Er lachte schallend über seinen eigenen Witz. »Wie auch immer, wir werden bestimmt viel Spaß haben.«
    Marie starrte ihn entgeistert an. Das, was der Busfahrer an Freundlichkeit zu wenig hatte, hatte Tom eindeutig zu viel. Im Jugendzentrum war ihr das bis jetzt noch nicht aufgefallen, aber Tom war auch noch nicht lange dort, er studierte Sozialpädagogik und hatte erst vor Kurzem sein Praktikum angefangen. Wenn er die ganze Zeit so aufdrehte, konnte die Reise ja heiter werden!
    Schnell schob sich Marie an ihm vorbei und stieg in den Bus. Die Plätze waren schon fast alle belegt. Neugierig sah sich Marie nach bekannten Gesichtern um.
    Lena, ein Mädchen, das jeden Gitarrenworkshop im Jugendzentrum mitmachte und kaum ein anderes Thema kannte, winkte ihr zu. »Hi, Marie!«
    »Hi, Lena!«, sagte Marie.
    Neben Lena saß Sofie, die die drei !!! einmal als Zeugin befragt hatten. Leider war deren Horizont auch ziemlich eingeschränkt. Sofie war chatsüchtig und hing oft stundenlang am Computer herum in irgendeinem Chatroom. Sie hatte einen Laptop auf den Knien und reagierte nicht mal, als Marie sie ansprach. Typisch!
    Suchend ging Marie
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