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Tarzan 03 - Tarzans Tiere

Tarzan 03 - Tarzans Tiere

Titel: Tarzan 03 - Tarzans Tiere
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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sie auf den Mund.
    Mugambi rannte eine ganze Meile in südlicher Richtung durch den Dschungel, um Schmidt zu retten, doch konnte er nirgends eine Spur von ihm oder Akuts Affen entdecken. Jones und Sullivan folgten ihm in weitem Abstand.
    Schließlich blieb er stehen und stieß laut jene Schreie aus, mit denen er und Tarzan die großen Menschenaffen herbeiriefen. Keine Antwort war zu hören. Inzwischen hatten Jones und Sullivan den schwarzen Krieger eingeholt, der noch immer seine unheimlichen Rufe vernehmen ließ. Er suchte eine weitere halbe Meile und rief immer wieder.
    Da dämmerte ihm die Wahrheit. Im Nu machte er kehrt und schoß wie ein aufgescheuchtes Reh zum Lager zurück. Als er dort eintraf, bedurfte es nur eines Augenblicks, und er fand seine Befürchtungen vollauf bestätigt. Lady Greystoke und die Mosulafrau waren verschwunden, ebenso Schneider.
    Als Jones und Sullivan zu ihm stießen, hätte er sie in seinem Zorn am liebsten getötet, da er glaubte, daß sie an dem Komplott beteiligt waren. Sie konnte ihm jedoch einigermaßen begreiflich machen, daß sie keine Ahnung von allem gehabt hatten.
    Während sie noch beratschlagten, wo sich die beiden Frauen und ihr Entführer befinden mochten und welche Absicht Schneider wohl verfolgte, als er sie aus dem Lager holte, schwang sich Tarzan von den Affen aus einem Baum und kam über die Lichtung auf sie zu.
    Seine scharfen Augen entdeckten sofort, daß etwas nicht in Ordnung war, und als er Mugambis Bericht vernommen hatte, biß er wütend die Zähne zusammen, runzelte die Brauen und dachte angestrengt nach.
    Was versprach sich der Maat, wenn er Jane Clayton aus einem Lager auf einer kleinen Insel entführte, wo es vor Tarzans Rache kein Entrinnen gab? Der Affenmensch konnte nicht glauben, daß Schneider so töricht war. Auf einmal dämmerte ihm die Wahrheit.
    Nie würde sich Schneider auf ein solches Unternehmen einlassen, wäre er nicht absolut sicher, daß es eine Möglichkeit gab, die Dschungelinsel mit seinen Gefangenen zu verlassen. Aber warum hatten sie auch die Eingeborene mitgenommen? Noch andere Leute mußten beteiligt sein, von denen einer die dunkelhäutige Frau haben wollte.
    »Kommt«, sagte er. »Es gibt jetzt nur eins: Wir müssen ihrer Spur folgen.«
    Kaum hatte er das gesagt, kam nördlich des Lagers eine große Gestalt aus dem Dschungel gestakst. Keiner von ihnen kannte den Fremden, ja, niemand hatte auch nur eine Ahnung gehabt, daß außer den Insassen ihres Lagers noch andere menschliche Wesen das unwirtliche Gestade der Dschungelinsel bewohnten.
    Es war Gust. Er kam gleich zur Sache.
    »Ihre Frauen wurden gestohlen«, sagte er. »Wenn Sie sie je wiedersehen wollen, dann kommen Sie schnell mit. Wir müssen uns beeilen, sonst läuft die Cowrie bei unserem Eintreffen am Ankerplatz gerade aus.«
    »Wer sind Sie? Was wissen Sie von der Entführung meiner Frau und der Eingeborenen?« fragte Tarzan.
    »Ich hörte, wie Kai Shang und Momulla der Maori sich mit zwei Leuten aus Ihrem Lager absprachen. Sie hatten mich aus dem Lager vertrieben. Nun will ich mit ihnen abrechnen. Kommen Sie!«
    Gust führte die vier Männer aus dem Lager der Kincaid im Gewaltmarsch durch den Dschungel nach Norden. Würden sie die Küste noch rechtzeitig erreichen? Bald würden sie die Antwort auf diese Frage erhalten.
    Als die kleine Gruppe schließlich durch die letzten Büsche am Rand des Dschungels brach und die Bucht und der Ozean vor ihnen lagen, mußten sie erkennen, daß das Schicksal ihnen grausam mitgespielt hatte. Die Cowrie hatte bereits Segel gesetzt und steuerte langsam aus der Hafeneinfahrt auf die offene See.
    Was sollten sie tun? Tarzan atmete schwer, überwältigt von den verschiedensten Empfindungen. Nun hatte ihn der allerletzte Schicksalsschlag getroffen, und wenn er je in seinem Leben Grund hatte, alle Hoffnungen fahren zu lassen, so war dies jetzt der Fall, als er das Schiff, auf dem sich seine Frau befand, einem grauenvollen Schicksal entgegensteuern sah. Dabei bewegte es sich so elegant über die sich kräuselnden Wellen und war so nahe und gleichzeitig so entsetzlich weit entfernt.
    Schweigend blickte er dem Schiff nach. Es ging auf Ostkurs und verschwand schließlich hinter einer Landzunge, Tarzan aber wußte nicht, wohin es fuhr. Er hockte sich hin und bedeckte das Gesicht mit den Händen.
    Nach Einbruch der Dunkelheit kehrten die fünf Männer in ihr Lager an der Ostküste zurück. Die Nacht war heiß und schwül.
    Nicht der geringste Lufthauch
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