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Tarzan 03 - Tarzans Tiere

Tarzan 03 - Tarzans Tiere

Titel: Tarzan 03 - Tarzans Tiere
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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stöberte durch das Blattwerk oder kräuselte die spiegelglatte Wasserfläche des Ozeans. Nur eine sanfte Dünung lief gleichmäßig auf den Strand.
    Noch nie hatte Tarzan den großen Atlantik so spiegelglatt und friedlich erlebt. Er stand am Strand und blickte in Richtung des Festlands, sein Herz erfüllt von Schmerz und Hoffnungslosigkeit, als plötzlich aus dem Dschungel hinter dem Lager der unheimliche Klagelaut eines Panthers an sein Ohr drang.
    Er hörte eine vertraute Note heraus, wandte fast automatisch den Kopf und antwortete. Einen Augenblick später glitt der braune Körper von Sheeta in das Halbdunkel des Strandes. Zwar schien kein Mond, aber der Himmel war von Sternen übersät. Lautlos strich das wilde Tier näher und blieb neben ihm stehen. Es war lange her, daß Tarzan seinen alten Kampfgefährten gesehen hatte, aber ein sanftes Schnurren genügte, um ihm zu sagen, daß die Raubkatze sich sehr wohl der Bindungen erinnerte, die in der Vergangenheit zwischen ihnen entstanden waren.
    Der Affenmensch strich mit der Hand über das Fell des Tieres, und als es sich an sein Bein schmiegte, liebkoste und tätschelte er den grimmigen Kopf, während seine Augen weiterhin die schwarze Wasserfläche absuchten.
    Da fuhr er auf. Was war das? Er strengte die Augen an und starrte in die Nacht. Dann wandte er sich um und rief die Männer, die im Lager auf ihren Decken lagen und rauchten. Sie kamen eilig herbeigerannt, nur Gust zögerte, als er sah, was da neben Tarzan hockte.
    »Seht dort!« rief Tarzan. »Ein Licht! Das Licht eines Schiffes! Es muß die Cowrie sein. Sie sind in absolute Windstille geraten.« Dann fügte er mit neuer Hoffnung hinzu: »Wir können sie erreichen! Unser kleines Ruderboot wird uns problemlos hinbringen.«
    Gust hatte Bedenken. »Die sind gut bewaffnet«, warnte er. »Wir können das Schiff nicht in Besitz nehmen, sind ja nur zu fünft.«
    »Jetzt sind wir sechs«, erwiderte Tarzan und wies auf Sheeta. »Und binnen einer halben Stunde können wir noch mehr haben. Der Panther gilt soviel wie zwanzig Mann, und die anderen, die ich heranbringe, werden unsere Kampfkraft verhundertfachen. Sie kennen sie noch nicht.«
    Er drehte sich um und reckte den Kopf zum Dschungel, wobei er immer wieder den furchterregenden Ruf des Affenmännchens erschallen ließ, das seine Stammesgenossen zu sich ruft.
    Sofort ertönte aus dem Dschungel die Antwort, dann noch einmal, und noch einmal. Gust erschauderte. Unter was für Kreaturen war er hier geraten? Waren Kai Shang und Momulla letzten Endes nicht diesem großen, weißen Hünen vorzuziehen, der einen Panther streichelte und den wilden Tiere des Dschungels etwas zurief?
    Wenige Minuten später kamen Akuts Affen prasselnd aus dem Unterholz gestürmt und rannten über den Strand, während die fünf Männer sich inzwischen mit dem schweren Rumpf des Bootes abmühten.
    Mit unsäglicher Mühe brachten sie es schließlich fertig, ihn zum Wasser zu ziehen. Die Ruder der zwei kleinen Boote der Kincaid, die gleich in der ersten Nacht, nachdem die kleine Gruppe an Land gegangen war, durch ablandigen Wind aufs Meer hinausgetrieben worden waren, hatten beim Errichten der Zelte gute Dienste geleistet. Sie wurden schleunigst herbeigeschafft, und als Akut mit seinen Affen zum Wasser herunterkam, war schon alles bereit zur Einschiffung.
    Wieder einmal trat die gräßliche Meute in den Dienst ihres Herren und nahm ohne zu fragen ihren Platz im Boot ein. Die vier Männer – Gust konnte nicht dazu bewegt werden, sich der Gruppe anzuschließen – ergriffen die Ruder und nutzten sie als Paddel, während einige Affen ihrem Beispiel folgten, und bald schon glitt das plumpe Boot still in Richtung des Lichts, das sich in der Dünung sanft hob und senkte, auf See hinaus.
    Ein verschlafener Matrose ging nachlässig an Deck der Cowrie Wache, während in der Kajüte unten Schneider auf und ab marschierte und mit Jane Clayton debattierte. Die Frau hatte in dem Raum, in dem man sie eingesperrt hatte, in einem Tischkasten einen Revolver gefunden und hielt den Maat jetzt damit in Schach.
    Die Mosulafrau kniete hinter ihr, während Schneider vor der Tür auf und ab marschierte und bald drohte, bald bettelte, bald Versprechungen machte, aber alles vergebens. Da ertönte oben an Deck ein Warnruf und ein Schuß. Jane Clayton ließ sich kurz ablenken und blickte zum Kajütenfenster. Sofort hatte Schneider sie überwältigt.
    Den ersten Hinweis, daß sich im Umkreis von tausend Meilen ein
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