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Wir toeten nicht jeden

Wir toeten nicht jeden

Titel: Wir toeten nicht jeden
Autoren: Carlos Salem
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Informationen zum Buch
     
    Ein schöner, heißer Sommer. Ferienzeit. Pharmavertreter Juan Pérez Pérez freut sich auf vier Wochen Strand mit seinen beiden Kindern. Doch just vor der Abreise erklären ihm seine Chefs, dass er seine Pläne ein wenig variieren muss: Sein Urlaubsziel sei nun ein luxuriöser FKK-Campingplatz am Meer. Juan Pérez Pérez kann sich ihnen nicht widersetzen – denn er hat eine zweite Persönlichkeit, von der sonst niemand weiß: Er ist die Nummer Drei einer internationalen Killer-Organisation. Wie üblich gibt man ihm die Autonummer des Opfers, das er zunächst nur observieren soll – und das bringt den hochkarätigen Killer in die Bredouille: Es ist der Wagen seiner Ex, der Mutter seiner Kinder. Warum hat man sie im Visier? Oder muss ihr neuer Lover sterben? Oder vielleicht er selbst, die erfolgreiche Nummer Drei?
     
    Informationen zum Autor
     
    Carlos Salem , 1959 in Buenos Aires geboren, wanderte 1988 nach Spanien aus und lebt seit 2000 in Madrid. Neben Erzählungen und Gedichten hat er bisher fünf Romane veröffentlicht, die gerade in mehrere Sprachen übersetzt werden. ›Wir töten nicht jeden‹ erhielt in Spanien den Premio Novepol 2009 und in Frankreich den Prix Paris Noir 2010 und wird demnächst verfilmt.
     
    Carlos Salem
     
    Wir töten nicht jeden
     
     
    Kriminalroman
     
     
     
    Aus dem Spanischen von Ilse Layer
     
     
     
     
     
    Deutscher Taschenbuch Verlag
     
     
    Deutsche Erstausgabe 2011
    © 2011 der deutschsprachigen Ausgabe:
    Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München
    Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist nur mit Zustimmung des Verlags zulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
    eBook ISBN 978 - 3 - 423 - 40762 - 5 (epub)
    ISBN der gedruckten Ausgabe 978 - 3 - 423 - 21302 - 8
    Ausführliche Informationen über unsere Autoren und Bücher finden Sie auf unserer Website
www.dtv.de/​ebooks
     
    Für meine Kinder África und Nahuel.
    Für Hector Koenig, »Kona«, meinen ältesten Freund.
    Für meine frühere Nummer Drei, Gonzalo Torrente Malvido.
    Und für die grandiosen Spinner vom Bukowski-Club.
     
    »Seien Sie mir nicht böse, aber wissen Sie was?
    Sie können sich selbst bald nicht mehr ertragen.«
    Osvaldo Soriano, ›Una sombra ya pronto serás‹

01
     
    Der Aufzug ist hochmodern, so wie das ganze Gebäude. Die präzise geschliffenen Spiegel rundherum zeigen unzählige Klone von uns vieren. Als der Geschäftsmann im dunkelblauen Maßanzug und ich vorhin in der vierzehnten Etage eingestiegen sind, ist es mir wie ein gnadenloser Jahrmarktstrick erschienen, dass uns statt verzerrter Gestalten getreue Abbilder unserer selbst umringen. Und das ist schwer zu ertragen.
    In der zwölften Etage hat der Lift dann gestoppt, und es sind diese Frau und ihre verkleinerte Kopie hereingekommen; die eine so überheblich wie die andere, nur eben in unterschiedlich großer Ausführung. Auf dem Weg nach unten belehrt die Supermami – denn sie ist garantiert keine mittelmäßige Mutter – das Töchterchen nun darüber, was es darf und was nicht, wenn sie Papa das nächste Mal auf der Chefetage besuchen. Das Wort »Chefetage« zieht sie dabei genüsslich in die Länge. Beim Betreten des Lifts hat sie mich nämlich mit Kennerblick gemustert und ist wohl zu dem Schluss gekommen, dass ich ein Untergebener ihres werten Herrn Gemahls sein muss: Der Mann um die vierzig mit dem altmodischen Schnäuzer und dem akkurat gescheitelten, glattgekämmten Haar, das womöglich erste kahle Stellen verbirgt, hat den Kopf eingezogen und macht einen krummen Buckel, so, als rechne er jeden Moment mit einem weiteren Schlag ins Genick oder erhole sich noch vom letzten.
    Damit wir uns richtig verstehen: Ich mache keine klägliche Figur. Ich hebe mich nur in nichts vom Durchschnitt der Bevölkerung ab. Dabei könnte ich durchaus attraktiv sein, wenn ich mich bloß etwas temperamentvoller präsentieren würde, wie ein Mann voller Ambitionen, dem das Glück hold ist. Stattdessen stiere ich zu Boden wie ein Mondkalb, das keiner Fliege etwas zuleide tun kann.
    Mein grauer Anzug ist noch nicht sonderlich abgenutzt – schließlich habe ich ihn erst ein Dutzend Mal angehabt –, doch wirkt er wie ich, irgendwie vorzeitig zerknautscht. Aufgeschreckt, weil das Töchterchen etwas in Papas Büro vergessen hat, bedenkt Supermami mich deshalb mit einem Blick,
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