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Tarzan 03 - Tarzans Tiere

Tarzan 03 - Tarzans Tiere

Titel: Tarzan 03 - Tarzans Tiere
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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war es für den einzelnen viel zu unsicher, an Land zu gehen, während die anderen an Bord waren. Folglich wurde stets nur zwei, drei Leuten gestattet, sich auf dem Schiff aufzuhalten.
    Auf dem Weg zu Gusts Zelt prüfte der Maori mit dem dicken, schwieligen Daumen die Schärfe seines langen Messer. Mit der Gemütsruhe des Schweden wäre es schnell vorbei gewesen, hätte er diese bedeutsame Handbewegung gesehen oder lesen können, was in den Gehirnwindungen des dunkelhäutigen Mannes vor sich ging.
    Nun wollte es der Zufall, daß sich Gust zu diesem Zeitpunkt gerade im Zelt des Kochs befand, und dies stand nur wenige Fuß von seinem eigenen entfernt. So hörte er, wie Kai Shang und Momulla herankamen, obwohl er es sich natürlich nicht hätte träumen lassen, daß ihr Besuch ihm galt.
    Der Zufall wollte es ferner, daß er gerade in dem Moment aus dem Eingang des Zeltes vom Koch blickte, als Kai Shang und Momulla zu dem seines Zeltes traten. Er glaubte, in der Art, wie die beiden sich aufführten, eine gewisse Heimtücke zu erkennen, die sich nur schwer mit freundlichen oder friedlichen Absichten vereinbaren ließ, und als die beiden sich ins Zelt stahlen, sah er kurz das lange Messer blinken, das Momulla der Maori auf dem Rücken hielt.
    Der Schwede riß die Augen weit auf, und ein drolliges Gefühl bemächtigte sich seiner Haarwurzeln. Auch wurde er unter seiner Sonnenbräune kalkweiß. Hals über Kopf verließ er das Zelt des Koches. Er gehörte nicht zu den Leuten, denen man irgendwelche Absichten, die ohnedies klar auf der Hand lagen, erst noch detailliert erläutern mußte.
    Als hätte er mitgehört, wie sie ihr Komplott schmiedeten, wußte er, daß Kai Shang und Momulla ihm nach dem Leben trachteten. Bislang hatte die Tatsache, daß nur er allein die Cowrie steuern konnte, seine persönliche Sicherheit garantiert. Offensichtlich war inzwischen etwas eingetreten, von dem er keine Ahnung hatte, das es seinen Mitverschworenen jedoch lohnend erscheinen ließ, sich seiner zu entledigen.
    Ohne innezuhalten stob er über den Strand in den Dschungel. Eigentlich fürchtete er sich vor ihm. Unheimliche Geräusche, die in der Tat gräßlich anzuhören waren, schienen aus seiner Tiefe zu dringen – aus dem verworrenen Labyrinth des geheimnisvollen Landes hinter dem Strand.
    Indes übertraf seine Angst vor Kai Shang und Momulla die vor dem Dschungel. Dessen Gefahren waren mehr oder weniger fraglich, während die ihm seitens seiner Kumpane drohende von einer ihm wohlbekannten Quantität war, ausgedrückt in mehreren Zoll kalten Stahls oder der Schlinge eines Seils. In Paisha hatte er einmal gesehen, wie Kai Shang einen Mann in einer dunklen Allee hinter Loo Kotais Kneipe erdrosselte. Deshalb schreckte ihn das Seil mehr als das Messer des Maori. Aber er fürchtete sie beide zu sehr, um in ihrer Reichweite zu bleiben. Daher wählte er den gnadenlosen Dschungel.
     
     

Das Gesetz des Dschungels
     
    Mittels Drohungen und der Zusage von Belohnungen hatte Tarzan endlich erreicht, daß seine Leute den Rumpf eines größeren Ruderbootes nahezu fertiggestellt hatten. Ein Großteil der Arbeit ging auf sein und Mugambis Konto, wobei sie das Lager daneben noch mit Fleisch versorgt hatten.
    Schneider, der Maat, hatte besonders viel gemurrt und die Arbeit schließlich endgültig hingeworfen. Er war mit Schmidt im Dschungel verschwunden, um zu jagen. Vorher hatte er noch erklärt, er müsse sich etwas erholen, und Tarzan hatte die beiden Männer widerspruchslos gehen lassen, um die Mißstimmung nicht weiter zu steigern, die das Lagerleben bereits unerträglich gemacht hatte.
    Am folgenden Tag schien Schneider seine Handlungsweise zu bereuen, denn er arbeitete mit besonderem Eifer beim Schiffsbau mit. Auch Schmidt war wieder gutwillig, so daß Lord Greystoke sich schon beglückwünschte, die Männer endlich zu der Einsicht gebracht zu haben, daß jeder sein Teil an dem gemeinsamen Werk beisteuern müsse und allen anderen Mitgliedern der Gruppe gegenüber gewisse Pflichten habe.
    Seit vielen Tagen hatte er sich nicht so erleichtert gefühlt, so daß er mittags zur Jagd in den tiefen Dschungel aufbrach. Schneider und Schmidt hatten ihm berichtet, tags zuvor ein Rudel Rehe gesichtet zu haben.
    Der Affenmensch schwang sich behend in südwestlicher Richtung durch das dicht verflochtene Grün des Waldes, denn dort sollten sich die Rehe den Angaben der beiden zufolge befinden.
    Während er unterwegs war, näherten sich dem Lager von Nordwesten
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