Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tarzan 03 - Tarzans Tiere

Tarzan 03 - Tarzans Tiere

Titel: Tarzan 03 - Tarzans Tiere
Autoren: Edgar Rice Burroughs
Vom Netzwerk:
Argumentation, daß das Schiff, das sie gesichtet hatten, nicht nach ihnen suchte. Kai Shang hielt dagegen, dies könne unmöglich der Fall sein, weil schließlich niemand außer ihnen wisse, was sich an Bord der Cowrie abgespielt hatte.
    Aber Gust war nicht zu überreden. Seine verruchte Seele trug sich mit einem Plan, wodurch er seinen Anteil an der Beute um einhundert Prozent vergrößern konnte. Er allein vermochte die Cowrie zu steuern, deshalb konnten die anderen die Insel nicht ohne ihn verlassen. Was aber sollte ihn hindern, den Schoner mit genügend Leuten zu bemannen und Kai Shang, Momulla dem Maori und der anderen Hälfte der Mannschaft zu entschlüpfen, sobald sich die Gelegenheit dazu bot?
    Genau darauf wartete er. Eines Tages würde der Zeitpunkt kommen, da Kai Shang, Momulla und drei oder vier andere nicht im Lager weilten, da sie jagten oder die Umgebung erkundeten. Er zerbrach sich den Kopf, wie er diejenigen, die nach seinem Willen hierbleiben sollten, mit Erfolg so weit weglocken konnte, daß sie das vor Anker liegende Schiff nicht mehr sahen.
    Mit diesem Ziel organisierte er eine Jagdparty nach der anderen, doch stets schien sich ein launischer Teufel in Kai Shangs Seele einzunisten, so daß dieser gerissene Abkömmling aus dem Reich der Mitte es ablehnte, zu jagen, es sei denn in Begleitung von Gust.
    Eines Tages hatte Kai Shang eine geheime Unterredung mit Momulla dem Maori, in der er seinem Kumpan ins braune Ohr flüsterte, welch finsteren Verdacht er gegenüber dem Schweden hegte. Momulla sprach sich dafür aus, dem Verräter auf der Stelle ein langes Messer ins Herz zu stoßen.
    Wohl hatte Kai Shang keinen anderen Beweis als den ihm angeborenen Spürsinn seiner schurkischen Seele, aber er versetzte sich einfach an Gusts Stelle und malte sich aus, was er selbst nur zu gern tun würde, stünden ihm die Mittel dafür zur Verfügung.
    Dennoch wagte er nicht, Momulla freie Hand zu lassen, einfach weil sie alle von dem Schweden abhingen, da nur er sie an ihren Zielort bringen konnte. Sie kamen jedoch überein, daß es nichts schaden würde, Gust so weit einzuschüchtern, daß er auf ihre Forderungen einging. In diesem Sinne suchte der Maori den selbsternannten Kommandeur der Truppe auf.
    Als er das alte Thema einer sofortigen Abfahrt aufs Tapet brachte, kam Gust wieder mit dem Einwand, daß das Kriegsschiff sehr wahrscheinlich gerade auf der südlichen Linie patrouillierte und nur darauf wartete, daß sie versuchen würden, andere Gewässer zu erreichen.
    Momulla schlug die Befürchtungen seines Kumpans in den Wind und wies darauf hin, daß niemand an Bord irgendeines Kriegsschiffes über ihre Meuterei Bescheid wußte, somit kein Grund bestand, daß man sie verdächtigte.
    »Genau das ist dein Irrtum!« entgegnete Gust. »Deshalb solltet ihr euch glücklich schätzen, einen gebildeten Menschen wie mich bei euch zu haben, der euch sagt, was zu tun ist. Du bist ein unwissender Wilder, Momulla, und hast keine Ahnung von drahtlosem Funk.«
    Der Maori sprang auf und griff nach dem Messer.
    »Ich bin kein Wilder«, brüllte er.
    »Das war doch nur Spaß«, beeilte sich der Schwede zu versichern. »Wir sind alte Freunde, Momulla, wir können es uns nicht leisten, uns zu streiten, zumindest solange der alte Kai Shang darauf aus ist, uns allen die Perlen wegzunehmen. Wenn er jemanden fände, der die Cowrie steuern kann, würde er uns binnen einer Minute verlassen. Das ganze Gerede von wegen hier schnell wegzukommen ist nur, weil er uns bald loswerden will.«
    »Aber der drahtlose Funk, was hat der damit zu tun, ob wir hierbleiben oder nicht?« fragte Momulla.
    »Sehr viel«, erwiderte Gust und kratzte sich am Kopf. Er fragte sich, ob der Maori tatsächlich so unwissend war, daß er die ungeheuerliche Lüge schlucken würde, die er ihm auftischen wollte.
    »Sehr viel! Weißt du, jedes Kriegsschiff ist mit einem Ding ausgerüstet, das sie drahtloses Funkgerät nennen. Damit können sie über Hunderte von Meilen mit anderen Schiffen reden, außerdem können sie mithören, was auf den anderen Schiffen gesprochen wird. Nun mußt du zugeben, daß ihr Burschen damals bei der Schießerei auf der Cowrie ziemlich lange und laut miteinander geredet habt. Und es steht nun mal fest, daß das Kriegsschiff zu der Zeit südlich von uns lag und alles mitgehört hat. Natürlich haben sie vielleicht den Namen nicht mitgekriegt, aber was sie hörten, reichte aus, um zu erkennen: Da meuterte die Mannschaft eines Schiffes und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher