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Tarzan 03 - Tarzans Tiere

Tarzan 03 - Tarzans Tiere

Titel: Tarzan 03 - Tarzans Tiere
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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sie zum Festland zurückbringen könnte. Nur er konnte ihnen zeigen, wie sie primitive Werkzeuge herstellten, und nachdem der Gedanke in den Köpfen der Männer Fuß gefaßt hatte, waren alle erpicht, die Arbeit so schnell wie möglich aufzunehmen.
    Aber als die Zeit voranschritt und dieses herkulische Unterfangen in seinen ganzen Ausmaßen deutlich wurde, fingen sie an zu murren und sich zu zanken, so daß den anderen Gefahren nun noch Mißstimmung und Argwohn zuzurechnen waren.
    Mehr denn je scheute sich Tarzan nun, Jane unter den halbwilden Banditen der Mannschaft zurückzulassen. Doch das Jagen war seine Aufgabe, bei keinem anderen konnten sie mit solch absoluter Gewißheit vorhersagen, daß er nicht mit leeren Händen zurückkehren würde. Manchmal löste Mugambi ihn ab, aber der Speer und die Pfeile des Häuptlings zeitigten nie so gute Ergebnisse wie das Seil und das Messer des Affenmenschen.
    Schließlich ließen die Männer die Arbeit völlig links liegen und gingen lieber paarweise in den Busch, um zu erkunden und zu jagen. Während der ganzen Zeit hatte niemand im Lager Sheeta, Akut oder die anderen großen Affen zu Gesicht bekommen, nur Tarzan war ihnen manchmal auf der Jagd im Dschungel begegnet.
    Während sich die allgemeine Situation im Lager der Schiffbrüchigen an der Ostküste der Dschungelinsel immer weiter verschlechterte, entstand ein anderes an der Nordküste.
    Hier lag in einer kleinen Bucht ein nicht allzu großer Schoner, die Cowrie, vor Anker, deren Decks noch vor wenigen Tagen rot gefärbt waren vom Blut ihrer Offiziere und loyalen Mitgliedern der Mannschaft, denn die Cowrie hatte schlimme Tage erlebt, seit sich Männer wie Gust, Momulla der Maori sowie der Erzschurke Kai Shang aus Fachan hatten auf ihr anheuern lassen.
    Andere kamen hinzu, insgesamt zehn Mann, der Abschaum der Südseehäfen, aber Gust, Momulla und Kai Shang bildeten das Gehirn und Planungszentrum dieser Kumpanei. Sie hatten auch die Meuterei ausgelöst, um sich in den Besitz der Perlenfänge zu setzen, die den Hauptteil der Ladung des Schoners darstellten, und wollten sie unter sich aufteilen.
    Kai Shang hatte den Kapitän ermordet, als dieser in seiner Koje schlief, und Momulla der Maori hatte den Angriff auf die Wachoffiziere angeführt.
    Gust hatte wie immer Mittel und Wege gefunden, das Mordgeschäft anderen zuzuschanzen. Nicht daß er in dieser Hinsicht irgendwelche Skrupel hegte, nur war er in weit höherem Maße auf seine persönliche Sicherheit bedacht. Mörder gehen doch immer auch ein gewisses Risiko ein, weil die Opfer tödlicher Anschläge nur zu oft geneigt sind, sich mit dem Mörder auf einen großen Streit über den Ausgang der Sache einzulassen. Deshalb zog Gust es vor, das Wagnis eines solchen Disputs besser nicht auf sich zu nehmen.
    Da die Schmutzarbeit jedoch nun erledigt war, strebte der Schwede die Position des Oberkommandierenden unter den Meuterern an. Er ging sogar so weit, sich gewisse Gegenstände anzueignen und zu tragen, die dem ermordeten Kapitän der Cowrie gehört hatten – Kleidungsstücke mit den Rangabzeichen und anderen Hinweisen auf die Dienststellung des früheren Besitzers.
    Kai Shang war ärgerlich. Er hatte nichts übrig für irgendwelche Autorität und nicht die geringste Absicht, sich dem Herrschaftsanspruch eines gewöhnlichen schwedischen Matrosen zu unterwerfen.
    Somit war die Saat der Unzufriedenheit im Lager der Meuterer von der Cowrie an der Nordküste der Dschungelinsel bereits ausgebracht. Doch Kai Shang war sich im klaren, daß er umsichtig vorgehen mußte, denn von der bunt zusammengewürfelten Horde war Gust der einzige, der genügend navigatorische Kenntnisse besaß, um sie aus dem Südatlantik um das Kap in zuträglichere Gewässer zu bringen, wo sie einen Markt für ihre unrechtmäßig erworbenen Schätze finden konnten, ohne daß ihnen unbequeme Fragen gestellt wurden.
    An dem Tag, ehe sie die Dschungelinsel gesichtet und den kleinen, von Land eingeschlossenen Hafen entdeckt hatten, in dessen Bucht die Cowrie jetzt friedlich vor Anker lag, hatte die Wache am südlichen Horizont den Rauch und die Schornsteine eines Kriegsschiffs ausgemacht.
    Die Möglichkeit, von ihm angerufen und durchsucht zu werden, sagte keinem von ihnen sonderlich zu, deshalb beschlossen sie, sich einige Tage hier zu verbergen und zu warten, bis die Gefahr vorüber war.
    Und nun verspürte Gust keine Lust, sich wieder auf See hinaus zu wagen. Man könne nicht sicher sein, so seine
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