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Tarzan 03 - Tarzans Tiere

Tarzan 03 - Tarzans Tiere

Titel: Tarzan 03 - Tarzans Tiere
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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Londoner Stadthaus hinaufrannte, empfing ihn an der Tür eine Frau, die zwar nicht weinte, aber völlig außer sich war.
    Jane Porter Clayton berichtete hastig alle im Zusammenhang mit der Entführung des Jungen stehenden Ereignisse.
    Bei schönstem Sonnenschein war das Kindermädchen mit dem Kleinen im Wagen auf dem Weg vorm Haus spazierengefahren, als ein geschlossenes Taxi an der nächsten Straßenecke hielt. Die Frau schenkte dem Fahrzeug nur wenig Beachtung, vermerkte lediglich, daß kein Fahrgast ausstieg, der Wagen dennoch mit laufendem Motor an der Bordkante hielt, als würde man ihm sogleich aus dem Haus, vor dem er stand, sein Fahrgeld bringen.
    Fast im gleichen Augenblick kam Carl, der neue Diener, aus dem Greystoke’schen Haus gelaufen und sagte dem Kindermädchen, die Herrin wolle sie kurz sprechen, sie solle den kleinen Jack einstweilen ihm überlassen.
    Die Frau sagte, sie habe nicht die geringsten Zweifel über die Beweggründe des Mannes gehabt, und als sie am Hauseingang war, habe sie ihm nur noch sagen wollen, er solle den Kinderwagen stets so drehen, daß die Sonne dem Kleinen nicht ins Gesicht schien.
    Als sie sich umwandte, um ihm dies zuzurufen, sah sie zu ihrer Überraschung, wie er den Wagen schnell zur Ecke rollte. Im gleichen Moment öffnete sich der Wagenschlag des Taxi, und ein dunkles Gesicht tauchte einen Augenblick aus dem Inneren auf.
    Intuitiv erfaßte sie die Gefahr, die dem Kind drohte, und mit einem Schrei stürzte sie die Treppe hinunter und den Fußweg entlang zu dem Taxi, wo Carl nun den Kleinen dem Mann mit dem dunklen Gesicht hineinreichte.
    Kurz bevor sie beim Wagen anlangte, schlüpfte Carl hinein, setzte sich neben seinen Spießgesellen und schlug die Tür hinter sich zu. Der Fahrer versuchte gleichzeitig zu starten, doch mit dem Wagen war wohl etwas nicht in Ordnung, er konnte zunächst nur den Rückwärtsgang einlegen und fuhr einige Zoll zurück, um dann wieder zu versuchen, daß er in den ersten Gang schalten konnte. Durch diese Verzögerung gelang es dem Kindermädchen, das Taxi zu erreichen. Sie sprang aufs Trittbrett, versuchte, das Baby dem Fremden zu entreißen, und hing schreiend und kämpfend noch daran, als das Taxi schon anfuhr. Erst als der Wagen mit ziemlicher Geschwindigkeit am Greystoke’schen Haus vorbeigerollt war, gelang es Carl, sie durch einen schweren Schlag ins Gesicht aufs Pflaster zu schleudern.
    Ihre Schreie hatten die Diener und Mitglieder der Familien aus den umliegenden Grundstücken sowie aus dem Greystoke’schen Haus aufmerksam werden lassen. Lady Greystoke hatte das mutige Verhalten des Kindermädchens mit angesehen und auch selbst versucht, das schnell vorüberfahrende Taxi zu erreichen, war jedoch zu spät gekommen.
    Das war alles, was sie ihm berichten konnte. Natürlich hatte sie nicht die geringste Ahnung von der Person, die möglicherweise hinter der ganzen Sache stand, bis ihr Gatte von Nikolas Rokoffs Flucht aus dem französischen Gefängnis erzählte. Sie hatten gehofft, daß der Russe auf ewig dort bleiben würde.
    Während Tarzan und seine Gattin noch überlegten, was sie jetzt am klügsten unternehmen sollten, schrillte das Telefon in der Bibliothek zu ihrer Rechten. Tarzan ging schnell hin und hob ab.
    »Lord Greystoke?« fragte eine männliche Stimme am anderen Ende der Leitung.
    »Ihr Sohn ist geraubt worden, und ich allein kann Ihnen helfen, ihn wiederzubekommen«, fuhr die Stimme fort. »Ich weiß, welche Pläne diejenigen verfolgen, die ihn haben. Im Grunde war ich selbst mit beteiligt und sollte auch einen Anteil der Belohnung bekommen, aber jetzt wollen die mich austricksen, und um ihnen eins auszuwischen, will ich Ihnen helfen, den Jungen wiederzukriegen, unter der Bedingung, daß Sie mich wegen meiner Beteiligung an dem Verbrechen nicht verfolgen. Was sagen Sie dazu?«
    »Wenn Sie mich dorthin bringen, wo mein Sohn versteckt wird, haben Sie von mir nichts zu befürchten«, erwiderte der Affenmensch.
    »Gut«, sagte der andere. »Aber Sie müssen allein kommen, denn es reicht schon, daß ich Ihnen vertrauen muß. Da kann ich nicht noch das Risiko eingehen, daß andere herauskriegen, wer ich bin.«
    »Wo und wann kann ich Sie treffen?« fragte Tarzan.
    Der andere nannte ihm den Namen und die Lage einer Gaststätte an der Küste bei Dover – es war ein Haus, in dem oft Seeleute verkehrten.
    »Kommen Sie heute abend gegen zehn Uhr dorthin«, fügte er abschließend hinzu. »Es hätte keinen Zweck, eher dort
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