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1166 - Der Erschrecker

1166 - Der Erschrecker

Titel: 1166 - Der Erschrecker
Autoren: Jason Dark
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Suko und ich waren hergekommen, um die Wahrheit herauszufinden. Allerdings nicht, weil man uns gerufen hatte, es ging noch immer um das Erbe eines gewissen Beau Leroi, diesem Blut-Galan, der so gar nicht in den Kreislauf der Vampire hineinpassen wollte, weil er ihn nach seinen Untaten kurzerhand unterbrach. Er biss die Menschen, saugte ihnen das Blut aus und sorgte anschließend dafür, dass sie sich nie mehr erheben würden.
    So schlimm es sich auch anhörte, er zerstückelte oder zerschnitt die zu Vampiren gewordenen Opfer. Das hatte er über eine Zeitdauer von hundert und mehr Jahren geschafft.
    Dann waren wir ihm auf die Spur gekommen. In Bill Conolly hatte er schließlich seinen Meister gefunden. Ein Treffer aus der Goldenen Pistole hatte den Vampir nicht nur vernichtet, sondern gleich aufgelöst. Es war nichts mehr von ihm zurückgeblieben. Beau Leroi war Vergangenheit.
    Der Meinung waren wir jedenfalls. Aber da hatte es noch Lena, seine Helferin, gegeben.
    Eine alte Frau, ein Mensch und bestimmt nicht blutleer. Sie war Leroi völlig ergeben gewesen. Sie sorgte sich um ihn. Sie versorgte ihn auch, denn sie hatte mit ihm in einem Haus gelebt. Auch sie war tot, was uns leid tat. Bei einem schweren Sturz hatte sie sich den Kopf eingeschlagen.
    Das war uns nicht recht gewesen. Gern hätten wir von ihr noch mehr über die Hintergründe erfahren, da sich um die Existenz des Blutsaugers doch ein Geheimnis rankte. Es war nicht mehr möglich gewesen, und so hatten wir uns auf die normalen profanen Dinge verlassen müssen, wie die genaue Durchsuchung ihres Hauses. Bei dieser Spurensuche waren wir dann auf dieses Gebiet oder diesen Ort gestoßen.
    Hamlin Station!
    Ein Begriff, der uns nichts sagte. Aber es gab Kartenmaterial über das Gebiet. Lena hatte es in einem Schuhkarton versteckt gehabt. Zeichnungen, die mit bestimmten Markierungen an bestimmten Punkten versehen waren. Dicke rote Kreuze, zwar schon verblasst, aber immerhin sichtbar.
    Hamlin Station war uns ein Rätsel. Es sollte jedoch nicht so bleiben. Nach einer Rücksprache mit unserem Chef, Sir James, hatten wir beschlossen, Hamlin und Hamlin Station einen Besuch abzustatten. Jetzt waren wir angekommen. Im Ort hatten wir uns zuvor umgeschaut. Jemand hatte uns an Lance Pritt verwiesen, den Viehbauern, dessen Weiden nicht allzu weit von unserem Ziel entfernt lagen.
    Zuerst hatte er sich nicht kooperativ gezeigt. Schließlich hatte er sich bereden lassen. Mit seinem alten Moped war er vorgefahren und stand nun zwischen uns.
    Die Station lag nicht mehr im hellen Licht des Tages. Das war bereits verschwunden. Es dämmerte auch noch nicht, aber am Himmel segelten mächtige Wolken, die aussahen wie dunkle, kompakte Ungeheuer. Von der großen Hitze auf dem Festland waren wir verschont geblieben. Es war bei uns auch kühler geworden. Der Wind hatte die schwüle Luft vertrieben. Die Menschen atmeten wieder durch. Auch uns ging es besser.
    Über die alte Station hatte sich ein schwacher Schatten gesenkt. Trotzdem war sie noch gut zu erkennen. Die Mauern der beiden Haupthäuser waren noch nicht zusammengebrochen. Nach vorn offene Ställe ließen den Blick auf große Futterkrippen und auch Tränken zu. Dort hatten die Tiere fressen können. Die Dächer hatten gelitten. Die Unbilden des Wetters hatten sich austoben können. An verschiedenen Stellen waren die Pfannen abgerissen worden, sodass in den Dächern dunkle Löcher gähnten.
    Es hatte sich niemand um den alten Bau gekümmert. Das Unkraut wuchs an manchen Stellen dicht wie ein Dschungel. Sogar aus den Spalten im alten Mauerwerk waren die Pflanzen hervorgedrungen. Sie hatten sich mit ihrer großen Kraft den Weg gebahnt und streckten sich nun wie gierige Arme hervor. Mal belaubt, mal glatt.
    Wir hatten die Station noch nicht betreten, und ihr war äußerlich auch nichts anzusehen, was auf einen Ort des Unheils hingewiesen hätte. Hier war ein Ort von Mensch und Tier verlassen worden, damit er wieder zu einer Beute der Natur werden konnte.
    Lance Pritt atmete immer schwerer, je mehr Zeit verstrich. Er stand auch nicht mehr ruhig. Er bewegte seinen Körper hin und her, ebenso seine Augen.
    »Was haben Sie?«, flüsterte Suko. Er hatte den Klang seiner Stimme der ruhigen Umgebung angepasst.
    »Nichts, nein, nicht viel. Ich habe das, was alle hier haben. Respekt und Angst vor Hamlin Station.«
    »Es ist nichts passiert«, sagte mein Freund. »Oder haben Sie etwas gesehen?«
    Der Landwirt winkte ab. »Da haben Sie Recht. Da
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