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1166 - Der Erschrecker

1166 - Der Erschrecker

Titel: 1166 - Der Erschrecker
Autoren: Jason Dark
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mich nicht mehr losließ.
    Plötzlich war die Hütte weg. Ich war weg! Ich hörte den Wind, ich hielt mein Kreuz fest, und ein Gedanke baute sich in meinem Innern auf.
    Diese Hütte war ein Zeitloch. Durch das Kreuz war es geöffnet worden, und das genau hatte mich geholt…
    ***
    Die letzten Minuten hatten Suko zu einem Skeptiker werden lassen. Er konnte sich die Magie in der ersten Hütte nicht erklären. Er konnte sich vorstellen, dass die Magie bei der zweiten Hütte noch schlimmer war. Das hatte er seinem Freund nicht sagen wollen. Es hätte nichts gebracht. John ließ sich nicht so leicht von irgendetwas abhalten, was er sich in den Kopf gesetzt hatte.
    Er blieb an der Schwelle stehen. Er wollte sehen, ob das Kreuz auch jetzt eine Pendelfunktion übernahm. Es wies nichts darauf hin, bis zu dem Zeitpunkt, als sich alles veränderte.
    Es gab urplötzlich einen Mittelpunkt. Zu dem zählten das Kreuz, John Sinclair und das Licht.
    Woher es so plötzlich erschienen war, konnte Suko nicht mehr bestimmen. Es war einfach da. Es musste wohl aus dem Boden in die Höhe gestiegen sein, und es hatte den Geisterjäger blitzschnell umfangen. John war plötzlich ein Gefangener dieses ungewöhnlichen Lichts, das sich drehte.
    Es raste um den Körper des Geisterjägers herum, der nichts dagegensetzen konnte. Auch das Kreuz baute keine andere Kraft auf.
    Suko war niemand, der zuschaute. Er gehörte zu den aktiven Menschen. Auch hier wollte er sich nichts gefallen lassen. Mit einem Sprung katapultierte er sich auf die Stelle zu, in der John im drehenden Licht stand. Es waren Spiralen, die an seinem Körper entlang liefen. Sie glänzten gelb, grün, blau - wie das kalte Feuer verschiedener Diamanten.
    Etwas schlug Suko brutal gegen Gesicht und Körper, Es waren weder Hände noch Klauen. Er hatte das Gefühl, von einer unsichtbaren Macht gestoppt zu werden. Möglicherweise strahlte auch die Lichtspirale zu stark ab. Er musste den Treffer schlucken und wurde dann heftig nach hinten gestoßen, bis er mit dem Rücken gegen die Wand der Hütte prallte und seine Beine wegknickten, als hätte dieser einzige Treffer ihn seiner gesamten Kräfte beraubt.
    Für eine kurze Zeit verlor Suko die Übersicht. Eine schwarze Wand tauchte vor seinen Augen auf. Sie blieb nicht lange. Suko fand sich sehr bald wieder zurecht. Er öffnete die Augen, schaute in die Hütte hinein - und sah sie leer.
    Es gab keine Spur mehr von seinem Freund John Sinclair!
    ***
    Ich taumelte nach vorn, als hätte mir jemand einen Stoß in den Rücken gegeben. Nur mit großer Mühe schaffte ich es, mich auf den Beinen zu halten, trat jedoch in ein Loch und stolperte jetzt richtig. Eine Sekunde später lag ich auf dem Bauch. Allerdings hatte ich es geschafft, mich mit beiden Händen abzustützen, sodass ich nicht zu hart gelandet war.
    Ich fluchte und blickte nach vorn.
    Es war ein graues Band, das sich vor mir herzog und dann in einer Kurve verschwand.
    Der Asphalt war mal besser gewesen, doch die Zeit hatte zahlreiche Schlaglöcher hinterlassen.
    Eine Straße. Eine normale Straße, die durch das Land führte, das sicherlich auch normal war. Ich befand mich nicht in einer Dimension des Grauens, in dem Monster herrschten, die aus dumpfen, stinkenden Nebelwolken hervorkrochen. Hier sah alles recht normal aus.
    Zumindest auf den ersten Blick.
    Diese Normalität blieb auch bestehen, nachdem ich mich erhoben hatte und einen ersten Blick in die Runde warf.
    Das war die Welt, die normale Welt. Hier gab es keine finsteren Höhlen, hier war der Boden nicht sumpfig. Hier sah ich keine unheimlichen Grabstätten oder halb eingesunkene Gräberfelder. Dafür zeichnete sich im Westen, dort wo die Sonne bereits einen roten Ball gebildet hatte, der Umriss eines kleinen Ortes ab.
    Es war trotzdem anders. Wärmer. Als wäre ein sehr heißer Sommertag zu Ende gegangen.
    Etwas verloren stand ich auf der Straße, drehte mich noch einmal um die eigene Achse und blickte dabei über die Felder rechts und links der Fahrbahn.
    Das Korn war noch nicht geerntet worden. Der leichte Wind huschte über die vollen Ähren hinweg. Er spielte mit ihnen und hinterließ einen wogenden Farbstreifen, der sich wie ein breites Tuch über das Feld bewegte.
    Nach zwei Schritten hatte ich den Straßenrand erreicht und ließ mich auf einem Grenzstein nieder, der aus dem Gras schaute. Hinter mir befand sich der Straßengraben. Ich hörte das Zirpen von Grillen und auch das Zwitschern der Vögel.
    Allmählich löste sich
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