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Target 5

Target 5

Titel: Target 5
Autoren: Colin Forbes
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vergleichbar, das senkrecht auf den Meeresboden untertauchen wollte, der versunkenen Hälfte des Schiffes folgte. Dann wurde es von einem Ausläufer des Eisberges getroffen, der es mit einem einzigen wuchtige}! Schlag dreitausend Meter tief auf den Grund der Arktis beförderte. Die Flutwelle rollte heran.
    »Springt ab!« rief Beaumont.
    Die Barkasse hatte das Heck der Elroy passiert. Beaumont drosselte den Motor und brachte die Barkasse mittschiffs bei. Sie prallte gegen den Rumpf, als Beaumont versuchte, mit gleicher Geschwindigkeit neben dem langsam fahrenden Schiff zu bleiben. Schmidt hatte sie von weitem kommen sehen und die Geschwindigkeit lange vor der Zerstörung der Revolution herabgesetzt. Einige Männer beobachteten sie von der Reling aus. Sie zeigten auf die Strickleitern, die an der Seite des Schiffes herabhingen.
    »Springt ab!« rief Beaumont zum zweitenmal.
    Langer schnappte eine der baumelnden Leitern und begann hochzuklettern, während Grayson sich die nächste schnappte. Beaumont blieb am Steuerrad, um die Barkasse neben dem fahrenden Schiff zu halten. Hinter dem Heck der Elroy tobte der Ozean. Innerhalb von Sekunden war aus einer ruhigen See ein wildes Chaos geworden. Da Silva warf geschickt eine weitere Leiter über Bord. Sie schlug gegen Beaumonts Brust. Er ließ das Rad los, klammerte sich an die Leiter und fühlte, wie die Barkasse sich unter ihm fortbewegte. Er stemmte seine Stiefel in die schaukelnden Sprossen. Über ihm an der Reling schrie Da Silva ihm zu, er solle sich beeilen.
    Die herantosende Flutwelle, die nicht mehr weit vom Heck war, hatte schon eine Höhe von sieben Metern erreicht und wurde von Sekunde zu Sekunde größer. Sie bestand nicht nur aus Wasser. Auf ihrem Weg die Fahrrinne herunter hatte sie riesige Eisschollen zusammengetragen. Sie stürzten mit dem Wellenkamm heran wie mächtige Rammböcke aus Eis, die einen Menschen mit einem einzigen flüchtigen Schlag zermalmen konnten. Langer sprang gerade über die Reling, als Da Silva seine letzte Warnung ausrief. Grayson folgte ihm. Aber irgend etwas für den Mann zu tun, der noch an der Schiffsseite hing – dazu war es zu spät. Das wußte Da Silva.
    Als Beaumont die Leiter zur Hälfte hochgeklettert war, schaute er zum Heck und sah eine schäumende grüne Wand, die ihn überragte; er sah einen kleineren Eisberg aus der Gischt auftauchen. Er würde zu Brei zermalmt und vom Rumpf weggefegt werden. Die Flutwelle riß das Heck hoch und schleuderte es mit furchtbarer Wucht in die Luft. Der Bug tauchte unter. Beaumont krallte seine Handschuhe fest um das Seil, grub seine Ellbogen in die Rippen und preßte seinen Kopf zwischen die Unterarme, als er fühlte, wie das Heck in die Luft schoß wie ein Aufzug.
    Eine Flut von eiskaltem Wasser ergoß sich über ihn, ein zentnerschweres Gewicht drückte auf seine Schultern und versuchte, ihn von der Strickleiter loszureißen. Es brauste und tobte in seinen Ohren. Irgend etwas rammte mit ungeheurer Wucht gegen den Rumpf neben ihn. Er erbebte von dem Zusammenprall; gleichzeitig prasselten Eissplitter gegen sein Gesicht wie tausend Nadeln. Die Wucht der Welle fegte die Leiter zur Seite und peitschte Beaumont in Richtung des Bugs, wo die Barkasse zerschellt war.
    Beaumont war halb erfroren, seine Lungen drohten zu bersten von dem langen Einhalten der Luft. Er war wie gelähmt vor Entsetzen und Grauen, nachdem die Eisscholle so dicht neben ihm zerschmettert war. Er war völlig durchnäßt. Sein Körper war von dem Schlenkern der Strickleiter, die ihn fast bis an die Reling hochschwang, wundgescheuert. Das Tosen in seinen Ohren wurde stärker. Er fühlte, wie ihm die letzten Kräfte schwanden, wie sein Griff an der Leiter immer schwächer wurde, während die See an ihm zerrte und riß. Der Bug kam wieder hoch; die Leiter schwang in die andere Richtung zurück, wobei sein Körper brutal gegen den Rumpf geschleudert wurde. Nur die nackte Angst und sein letzter Funken Selbsterhaltungstrieb hielten ihn bei Bewußtsein und sagten ihm, daß seine erstarrten Hände noch die Leiter umschlossen hielten. Die See fiel zurück, und Beaumont hatte den Eindruck, als würde er stürzen und dabei um seine eigene Achse wirbeln. Das ist Einbildung, du bist noch auf der verdammten Leiter…!
    Wie aus weiter Ferne rief eine Stimme ihm immer wieder zu: »Festhalten! Wir holen Sie rauf. Festhalten!« Er schlug sehr hart gegen irgend etwas, dann fühlte er sich plötzlich von mehreren Händen ergriffen. Irgend jemand
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