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Tanz im Feuer

Tanz im Feuer

Titel: Tanz im Feuer
Autoren: Sandra Brown
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Lächeln. Dann runzelte sie fragend die Stirn. »Irgendwie habe ich das Gefühl, dass mein Gesicht brennt.«
    Er lachte kurz. »Das wundert mich nicht. Sie haben sich bei der Geburt einen Sonnenbrand geholt.«
    »Das ist nicht Ihr Ernst.«
    »O doch. Soll ich Creme drauftun? Die Schwester hat welche dagelassen.«
    »Macht Ihnen das auch nichts aus?« Angesichts derTatsache, dass er ihr geholfen hatte, ein Kind zu gebären, war die Frage lächerlich, und seine Miene zeigte das deutlich.
    Er gab etwas Creme auf seine Handfläche und trug sie dann mit den Fingern der anderen Hand auf ihre Stirn, ihre Nase und ihreWangen auf. Federleicht glitten seine Fingerspitzen über ihr Gesicht, bis die Emulsion gleichmäßig verteilt war. Mit den Augen verfolgte er jede Bewegung seiner Finger. Braue, Jochbogen, Nase, Kinn, alles nahm er ganz genau in Augenschein, während er die Creme darüberstrich. Als er zufällig ihren Mundwinkel berührte, verharrte seine Hand für einen Moment, und er schaute ihr tief in die Augen. Ihr Herz stockte und begann erst wieder zu schlagen, als sein Finger weiterwanderte. Danach beeilte er sich, zum Ende zu kommen.
    »Ich fühle mich schon viel besser«, sagte sie mit zittriger Stimme, als er fertig war und die Cremeflasche wieder zuschraubte.Warum reagierte sie so emotional?Waren alle frischgebackenen Mütter so empfindlich? Sie kämpfte mit aller Kraft gegen dieTränen an, die ihr, ohne dass sie gewusst hätte, warum, in die Augen schossen.
    »Es war mir einVergnügen, Madam.« Er lächelte, aber seineWorte klangen eigenartig traurig. Leigh fragte sich, ob sie sich das leichte Zittern seiner Mundwinkel nur einbildete.
    Es war höchste Zeit, sich bei ihm zu bedanken, kam ihr in den Sinn. Aber irgendwie hatte sie Mühe, die rechtenWorte zu finden. »Sie waren …« Sie schluckte den dicken Kloß in ihrer Kehle hinunter. »Ich weiß nicht, was ich ohne Sie getan hätte. Danke, Chad.«
    »Ich danke Ihnen, Leigh, dafür, dass Sie mir vertraut haben. Ich wünsche Ihnen und Sarah alles Gute.« Er richtete sich auf, drehte sich um und ging unentschlossen zwei Schritte in RichtungTür. Dann blieb er stehen, neigte seinen Kopf und starrte nachdenklich den Fliesenboden unter seinen Stiefeln an. Schließlich schien er einen Entschluss gefasst zu haben, machte auf dem Absatz kehrt und war mit einem großen Schritt bei ihr.
    Neben dem Bett blieb er stehen. Er stützte seine sehnigen Arme links und rechts neben ihrem Kopf auf die Matratze und beugte sich wieder über sie. »Leigh.« Mehr sagte er nicht. Er senkte den Kopf, bis seine Lippen ihre berührten. Langsam und samtweich strichen sie über ihren Mund hinweg, teilten sich zärtlich und kamen dann zur R uhe. Liebevoll und langsam küsste er sie. Dann stemmte er sich wieder hoch und trat zwei Schritte zurück. Augenblicklich verschmolz sein großer, muskulöser Leib mit den dunklen Schatten am anderen Ende des Zimmers. Sekunden später fiel leise dieTür hinter ihm ins Schloss.
    Erst jetzt bemerkte Leigh dieTränen, die ihr über dieWangen liefen und von dem harten Krankenhauskissen aufgesogen wurden.

Kapitel 2
    »Bist du ganz sicher, Dad? Chad Dillon.Was ist mit ähnlichen Namen? Hast du auch unter Dillan nachsehen lassen?«
    IhrVater fuhr sich mit der Hand durch das ergraute Haar und lehnte sich gegen Leighs Kommode. Die durch die zugezogenenVorhänge spärlich hereinscheinende Spätnachmittagssonne tauchte das Zimmer in warmes Licht. »Natürlich, Leigh. Ich habe unter allen möglichen Kombinationen nachsehen lassen, auch unter anderenVornamen, aber man hat mir versichert, dass es keinen Eintrag für jemand namens Dillon oder Dillan in Midland gibt.«
    Leigh runzelte die Stirn. Sie saß, gestützt von ihren Kissen, auf ihrem Bett und hatte sich die Decke über den Schoß gezogen. Gedankenverloren fingerte sie an dem dünnen Stoff herum. »Ich wollte mich doch bei ihm bedanken. Aber ich war so durcheinander, dass ich vollkommen vergessen habe, ihn nach seiner Adresse oderTelefonnummer zu fragen.«
    »Bist du sicher, dass er in Midland wohnt?«, fragte Lois Jackson. Sie war gerade ins Zimmer gekommen und hob in einer unbewussten Geste eines von Sarahs Hemdchen auf, das auf den Boden gefallen war. Nachdem sie es ordentlich zusammengelegt und auf der Kommode neben ihrem Mann platziert hatte, schaute sie Leigh an. Lois Jackson konnte offensichtlich nicht verstehen, warum ihreTochter solche Mühen auf sich nahm, nur um diesen Mann zu finden, der vor vierWochen
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