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Tanz im Feuer

Tanz im Feuer

Titel: Tanz im Feuer
Autoren: Sandra Brown
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Brust lag. Offenbar war die Geburt für das Baby genauso anstrengend gewesen wie für sie.
    »Wenn Sie schon allein durch die verlassene Gegend fahren mussten, warum sind Sie nicht auf der Interstate 20 geblieben? Die führt doch direkt von Abilene nach Midland.« Er schüttelte verständnislos den Kopf. »Ihre R oute war nicht nur gefährlicher, sondern auch wesentlich länger. Auf der Interstate hätte Ihnen bestimmt schneller jemand geholfen.«
    Schuldbewusst senkte sie den Kopf. Er hatte recht. In der Dreiviertelstunde, bevor er aufgetaucht war, hatte sie sich selbst für ihre Sturheit verflucht. »Ich habe noch eine Freundin heimgefahren«, gestand sie kleinlaut. »Sie lebt inTarzan. Eine Stadt mit dem NamenTarzan,Texas, musste ich einfach sehen. Die Schmerzen haben erst eingesetzt, als ich schon wieder unterwegs war.Wie gesagt, zuerst dachte ich, ich hätte mir den Magen verdorben.«
    Sie war auf eine weitere R üge gefasst, doch zu ihrer Überraschung wiederholte er nur leise »den Magen verdorben« und lachte dann kopfschüttelnd.
    Sie schaute auf ihreTochter hinunter, die soeben aufgewacht war und sofort mitleiderregend zu maunzen begann. »Ich hoffe nur, dass dem Baby nichts passiert ist.«
    »Ihre Lunge ist jedenfalls in Ordnung«, stellte Chad grinsend fest.
    Obwohl Leigh alles Mögliche versuchte, um sie zu beruhigen, wurde die Kleine immer ungehaltener. Innerhalb weniger Minuten lief das winzige Gesichtchen zornrot an. Leigh fürchtete, dass Chad das schreiende Baby irritieren könnte, und schaute ängstlich aus dem Augenwinkel zu ihm hinüber. Er beachtete sie gar nicht, sondern konzentrierte sich ganz auf das Fahren, was allerdings nicht schwer war, da außer ihnen weit und breit kein Auto zu sehen war.Was wäre wohl passiert, wenn Chad nicht zufällig vorbeigekommen wäre?, fragte sich Leigh, während sie das Kind in den Armen wiegte und mit dem Zeigefinger über seineWange strich. Das Baby beruhigte sich allmählich und schlief wieder ein, wenn auch nur kurz.
    Sie waren immer noch zwanzig Meilen von Midland entfernt, als das Baby wieder aufwachte und erneut zu quengeln begann. Diesmal ließ es sich nicht durch Streicheln besänftigen. Allen Beruhigungsversuchen zum Trotz begann es jämmerlich zu weinen, bis Leigh schließlich vollkommen ratlos war. Sie schaute Chad an, der ihren besorgten Blick auffing. Ohne Umschweife bremste er den Wagen ab und hielt mitten auf dem Highway an. In beiden Richtungen war bis zum Horizont kein anderes Auto zu sehen.
    »Was soll ich nun machen?«, fragte Leigh unsicher und ohne wirklich mit einer Antwort zu rechnen.Was wusste dieser Mann schon von Babys? Er war ja nicht einmal verheiratet.Trotzdem kam es ihr eigenartig selbstverständlich vor, ihn um Rat zu fragen.
    Er rieb sich verlegen mit der Hand über den Nacken und schob sich dann eine lose Haarsträhne aus der Stirn, die jetzt von tiefen Falten gezeichnet war. »Ich weiß nicht.Vielleicht sollten Sie … äh … sie stillen …«
    Leigh war froh, dass die Sonne bereits unterging und alles in orangenes Licht tauchte.Vielleicht fiel ihm ja nicht auf, wie rot sie plötzlich geworden war. Sie musste sich räuspern, ehe sie ihm antwortete. »Aber ich werde ein paarTage lang … keine Milch haben.«
    »Ich weiß, aber vielleicht sucht sie … instinktiv nach … äh … Nähe.« Er zuckte mit den Achseln.
    Leigh wusste, dass er recht hatte, trotzdem war es ihr peinlich, das Baby in seiner Gegenwart an ihre Brust zu legen. Sie wusste, dass das albern war – schließlich hatte er ihr in einem Moment Beistand geleistet, der wohl intimer war als jeder andere –, aber nichtsdestotrotz war es ihr unangenehm, dass er jetzt auch noch ihre Brust sehen sollte. Unschlüssig schaute sie auf ihreTochter hinab.
    Das Baby brüllte jetzt.VorWut traten ihm winzige blaue Äderchen auf die Stirn, während es mit den Fäusten fest auf die Mutter eintrommelte. Chad spürte Leighs Unsicherheit und nahm ihr die Entscheidung ab, indem er seine Hand über die R ückenlehne ihres Sitzes streckte und den Knoten amTräger ihres Sommerkleides löste. Sie senkte verlegen den Kopf, schüttelte den Stoff ab und schob ihn tiefer, bis eine Brust freilag. Sie fasste sie und hielt sie ihrerTochter vor das zornige Gesicht. Mit überraschender Zielsicherheit fand der kleine Mund die mütterliche Brustwarze und begann, gierig daran zu nuckeln.
    Spontan brachen Leigh und Chad in Lachen aus, was dem Moment die Peinlichkeit nahm, und Leigh entspannte sich
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