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Tanz im Feuer

Tanz im Feuer

Titel: Tanz im Feuer
Autoren: Sandra Brown
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herausgelaufen kamen. DieWagentür wurde aufgezogen, und hilfreiche Hände nahmen Leigh das Baby ab. Ein kräftiger schwarzer Pfleger half ihr beim Aussteigen und hob sie zusammen mit seinem weißen Kollegen auf eine fahrbare Bahre. Sie spürte, wie sie festgeschnallt wurde, sah sich nach Sarah um und fragte sich halb benommen, wohin man ihreTochter gebracht hatte und wo Chad hingegangen war. Die automatischenTüren der Notaufnahme glitten zischend auf, dann wurde es schlagartig kühl, und Neonleuchten zogen in regelmäßigem Abstand über Leigh hinweg. Noch bevor sie den Behandlungsraum erreicht hatten, wurde ihr schwindlig und übel. Sie wurde auf einen Untersuchungstisch gelegt, dann spürte sie, wie ihre Beine in kalte Metallschienen gehoben wurden.
    Wo war ihr Baby? Sie hatte Schmerzen. Klebte da Blut an ihren Schenkeln?Woher wussten die Leute ihren Namen? Die Pfleger verschwanden aus ihrem Blickfeld, ein paar neue Gesichter erschienen. Der große Operationsscheinwerfer über ihr leuchtete auf, die Gesichter hatten jetzt Schutzmasken vor Mund und Nase und Hauben auf dem Kopf. Das Abtasten und Untersuchen tat weh.Wer war dieser Arzt, der ihr immerzu erklärte, sie bräuchte sich keine Sorgen zu machen?Würden sie ihr eine Spritze geben?
    Und wo war Chad?
    Chad …
    »Leigh?«
    Sie fühlte sich so müde. Sie brachte kaum die Kraft auf, die Lider zu heben. Im Zimmer war es dunkel. Zwischen ihren Schenkeln spannte und zog es, sobald sie versuchte, ihre Beine zu bewegen, und ihr Gesicht war heiß und prickelte unangenehm.Wie durch dichten Nebel spürte Leigh, dass ihr Haar von einer sanften Hand zurückgestrichen wurde. Sie fühlte sich, als hätte eine Kompanie Soldaten eine Nacht lang auf ihr Polka getanzt. Mühsam hob sie die Lider, bis sie Chad Dillons gutaussehendes, besorgtes Gesicht erkannte. Chad hatte sich über sie gebeugt, saß, nein stand neben ihrem Bett. Der Einrichtung nach zu schließen war sie in einem normalen Krankenzimmer. Und sie hatte keine Schläuche an den Armen, wie sie gleich darauf erleichtert feststellte. Offenbar fehlte ihr nichts Ernsthaftes.
    »Leigh, ich muss jetzt gehen.« Chad sah sie ernst an. »Es tut mir leid, dass ich Sie wecken musste, aber ich wollte mich noch verabschieden.«
    »Sarah?« Sie erkannte ihre Stimme kaum wieder. Sie klang, als hätte sie dreiTage durchgefeiert.
    Er lächelte. »Ihr geht es gut. Ich habe sie gerade auf der Säuglingsstation besucht. Sie liegt im Brutkasten, aber man hat mir versichert, dass sie kräftig und gesund ist. Es gibt keine Probleme. Alles ist in Ordnung.«
    Leigh schloss die Augen und schickte ein kurzes Dankgebet zum Himmel. »Wann kann ich sie sehen?« Schon jetzt konnte sie es nur schwer ertragen, von ihrerTochter getrennt zu sein. Seltsam, dabei hatte sie die Kleine doch erst seit ein paar Stunden.
    »Sobald Sie sich ausgeruht haben. Sie haben ganz schön was durchgemacht, oder haben Sie das schon vergessen?«. Seine Handfläche lag kurz und leicht auf ihrerWange, bevor er sie zurückzog.
    Verlegen und verwirrt sah sich Leigh im Zimmer um. Auf dem R ollwagen am Fuß ihres Bettes stand ein riesiger Strauß gelber R osen. »Blumen?« Sie schaute ihn fragend an.
    »Keine junge Mutter sollte auf sie verzichten müssen, finde ich.«
    Vor R ührung traten ihrTränen in die Augen. Die R osen mussten ihn einVermögen gekostet haben, dabei konnte er sich nicht einmal neue Stiefel leisten. »Danke. Das ist wirklich lieb von Ihnen, Chad.« UnterTränen lächelte sie ihn an.
    Er senkte jungenhaft und schüchtern den Kopf. Als er ihn wieder hob, klang er kühl und geschäftsmäßig, als versuchte er, seineVerlegenheit zu überspielen. »Der Arzt, der Sie behandelt hat, hat schon Ihre Eltern in Big Spring angerufen. Ich habe die Adresse und dieTelefonnummer in Ihrer Handtasche gefunden. In einem Fach war eine von diesen Im-Notfall-zu-benachrichtigen-Karten. Die beiden sind schon unterwegs. Ich habe dem Arzt erklärt, wo IhrWagen steht. Die Schlüssel hat die Oberschwester. Zum Glück habe ich gleich IhreVersicherungskarte gefunden, darum hat das Krankenhaus Sie und Sarah ohne Probleme aufgenommen. Ihr Hausarzt wird morgen früh nach Ihnen sehen. Der Stationsarzt hat mir aber versichert, dass Ihnen nichts fehlt – außer viel R uhe und ein paar Stunden Schlaf. Ich glaube nicht, dass ich Schaden angerichtet habe.Wie geht es Ihnen?«
    »Als hätte ich auf der Ladefläche eines Lieferwagens ein Kind zurWelt gebracht«, sagte sie und wagte ein
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