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Tanz im Feuer

Tanz im Feuer

Titel: Tanz im Feuer
Autoren: Sandra Brown
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ist das nur recht, aber wie wollen Sie zu IhremWagen zurückkommen?« So dankbar ihm Leigh für seine Hilfe auch war, es war ihr peinlich, dass er sich ihretwegen so viele Umstände machte.
    Er winkte lässig ab, als würde er jeden zweitenTag ein Kind entbinden und eine Frau vierzig Meilen durch dieWüste kutschieren. »Machen Sie sich deswegen keine Sorgen. Ich muss ihn nur schnell abschließen.«
    Kurz darauf war er wieder da. Er rutschte den Fahrersitz bis zum Anschlag zurück, um seine langen Beine in dem engen Schacht unter dem Lenkrad des Kleinwagens unterzubringen. »Hat derWagen Liegesitze?«, fragte er, während er den R ückspiegel einstellte.
    »Ja.«
    »Ich glaube, das wäre für Sie bequemer.«
    Er beugte sich über sie und das Baby und stellte die R ückenlehne zurück. Als die Lehne in halb liegender Position war, ließ sie sich vorsichtig zurücksinken, gestützt von seiner starken Hand. Das Baby zappelte kurz in ihren Armen, als wollte es sich es in der neuen Lage gemütlich machen.
    »Angenehmer so?«
    »Viel besser«, antwortete sie wahrheitsgemäß.
    Als er sich davon überzeugt hatte, dass sie so bequem wie möglich lagen, nahm er seine Sonnenbrille von der Ablage hinter dem Lenkrad und setzte sie sich wieder auf. Den Cowboyhut hatte er auf der Ladefläche seinesWagens vergessen, trotzdem streifte er sich das Stirntuch ab und knöpfte sein Hemd bis auf den obersten Knopf zu. Dann schnallte er sich an und hatte eben den Gang eingelegt, als ihr etwas einfiel.
    »Chad, können Sie mir bitte meineTasche reichen? Ich glaube, ich sollte sie zudecken.«
    »Klar«, sagte er mit einem kurzen Blick auf das nackte Neugeborene. Er stellte den Motor ab, drehte sich nach hinten und hob die kleine R eisetasche auf denVordersitz. »Alles bereit? Sind Sie wohlauf?«
    Sie lächelte ihn an. »Mir geht es gut.«
    Er erwiderte ihr Lächeln und schien etwas sagen zu wollen, überlegte es sich aber anders. Er drehte sich wieder nach vorn, legte den Gang von neuem ein und lenkte den kleinenWagen auf den verlassenen Highway. Das Auto rumpelte über den schotterbedeckten Seitenstreifen auf das Straßenpflaster. Leigh musste die Zähne zusammenbeißen; sie hatte das Gefühl, als würden ihr gleich sämtliche Eingeweide aus dem Leib purzeln.
    Obgleich er sie nicht angesehen hatte, bemerkte er ihr Unwohlsein und sagte mitfühlend: »Es tut mir leid. Ich weiß, dass das wehtut, aber Sie scheinen nicht allzu viel Blut verloren zu haben. Ich glaube, Sie werden sich schnell erholen, wenn Sie erst in Behandlung sind.«
    Leigh kramte in der R eisetasche herum, die er zwischen den beidenVordersitzen abgestellt hatte. Das war keine leichte Aufgabe, da sie in ihrer Position nur mit Mühe in dieTasche schauen konnte und immer darauf achten musste, dass ihr das Baby nicht aus dem Arm rutschte. Schließlich förderte sie ein altes, bequemes, weiches T -Shirt zutage. »Zum Glück habe ich die Sachen mitgenommen«, bemerkte sie geistesabwesend, während sie das Baby darin einwickelte und es dann an ihre Brust drückte.
    Er warf ihr einen kurzen Seitenblick zu, nahm dann mit einer Hand die R eisetasche und beförderte sie wieder nach hinten. »Wo sind Sie eigentlich hergekommen, oder wo wollten Sie hin?«
    »Ich war in Abilene. Eine Freundin vom College hat gestern Abend geheiratet. Auf der Hochzeit wollte ich mein einziges schönes Umstandskleid tragen«, sagte sie und deutete nach hinten. An dem Haltegriff neben den R ücksitzen hing ein Plastikkleidersatz über einem Bügel. »Ich wollte über Nacht bleiben, weil wir uns eine Ewigkeit nicht mehr gesehen hatten, und habe daher einige Sachen eingepackt.«
    Lächelnd warf er einen Blick auf das orangene T -Shirt, in das sie das Baby eingehüllt hatte. Sie hatte den Stoff so um die Kleine gewickelt, dass die Aufschrift »University ofTexas« zu lesen war. »Das warVorhersehung.« Dichte Brauen senkten sich über seine strahlenden Augen, dann drehte er kurz den Kopf und warf ihr einen tadelnden Blick zu. »Es warWahnsinn, so mutterseelenallein durch die Gegend zu fahren. Auf welchenTag sollte die Niederkunft denn fallen?«
    »Das Kind sollte erst in zweiWochen kommen. Aber Sie haben recht.« Sie lächelte reumütig. »Ich habe das Schicksal wirklich herausgefordert. Ich wollte unbedingt zu der Hochzeitsfeier und hatte niemanden, der mich fahren konnte, deshalb …« sie ließ den Satz unvollendet und zuckte mit den Achseln. Dann schaute sie liebevoll auf das Kind, das schlafend an ihrer
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