Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kochen für Babys - [GU Küchenratgeber]

Kochen für Babys - [GU Küchenratgeber]

Titel: Kochen für Babys - [GU Küchenratgeber]
Autoren: Gräfe und Unzer <München>
Vom Netzwerk:
Was ist bei Babys anders?
    Neugeborene sind fit fürs Leben, aber noch nicht »ausgewachsen«. Ihr Verdauungssystem braucht fast ein Jahr, um alles verkraften zu können.
Die Organe entwickeln sich noch
    Der Babymagen bildet zu wenig Magensäure, um große Mengen Bakterien und Keime zerstören zu können. Beim Stillen kein Problem, Muttermilch ist keimarm – aber Flasche und Sauger sollten anfangs keimfrei sein.
    Es werden noch nicht alle Verdauungsenzyme gebildet. Deshalb kann ein Säugling noch nicht sämtliche Lebensmittel verkraften.
    Die Zellen der Darmschleimhaut sind noch durchlässig für größere Moleküle. Das kann bei Eiweißteilchen zu einer Allergisierung führen.
    Die Babynieren steuern den Eiweiß- und Flüssigkeitshaushalt noch nicht so effektiv. Deshalb braucht ein Baby vor allem flüssige Nahrung und nicht zu viel Eiweiß.
    Die Leber ist beim Baby noch nicht belastbar. Es kann weder Alkohol noch Koffein, Nikotin oder andere Giftstoffe zügig abbauen. Es sollte auch nicht über die Muttermilch damit in Berührung kommen. Und es kann noch nicht kauen, bis die Zähnchen kommen.
    Machen Sie sich weder Sorgen noch Vorwürfe, wenn Ihr Baby in den ersten Monaten schreit, Blähungen und Bauchweh hat. Versuchen Sie ihm zu helfen, so gut es geht – Tipps finden Sie auch in diesem Buch. Aber es gibt kein Patentrezept, das die Wehwehchen des Wachsens abstellen kann – sie kommen zeitweise vor, bei dem einen Baby häufiger, beim anderen selten. Auf jeden Fall sind sie am Ende des ersten Jahres normalerweise überstanden.
Lassen Sie sich nicht beunruhigen
    Die Forschung liefert ständig neue Erkenntnisse über Säuglingsernährung und -entwicklung. Ratschläge von Großmutter, Tante, Freundin und Zeitschriften machen die Verwirrung komplett. Vor lauter Panik gerät dabei oft das große Ganze aus dem Blick. Viele Forschungsergebnisse sind widersprüchlich oder erst Hypothesen – persönliche Ratschläge sind individuell unterschiedlich. Ihr gesunder Menschenverstand, Ihre Beobachtungen und mütterlicher Instinkt sollten den Ausschlag geben. Denn Ihr Baby ist das Ergebnis einer jahrtausendelangen Anpassung. Es ist für das Leben hier vorbereitet: klein, zart, aber fit und vital. So hat die neueste Forschung ergeben, dass klinische Sauberkeit eher zu Allergie führt als ein Leben auf dem Bauernhof und mit Haustieren. Lassen Sie also Desinfektionsmittel im Schrank – ganz normale Sauberkeit reicht. Auch das Mitessen von Häppchen nach dem 4. Monat scheint dem Immunsystem gut zu tun. Am besten parallel zum Stillen und nur gut verträgliche Speisen (s. > ), die beim ganz normalen Familienessen auf den Tisch kommen – in Mini-Mengen ... ein Löffelchen höchstens. So kann sich das Verdauungssystem des Babys langsam an das Spektrum verschiedener Lebensmittel gewöhnen, und sein Geschmackssinn kann sich entwickeln.
Wenn Babys schreien, hat das meist einen Grund

    In den ersten 2 Wochen sind 2 3 / 4  Stunden Geschrei völlig in Ordnung, von der 6. bis zur 12. Woche können es pro Tag 2 1 / 2  Stunden sein, danach sinkt die Schreidauer auf etwa 1 Stunde pro Tag. Am meisten schreien Babys zwischen 18 und 23 Uhr. Richtige »Schreibabys« – immerhin 15% – brüllen an 3 Tagen der Woche über 3 Stunden. Auch das legt sich nach den ersten 4 Monaten.
    Die meisten Mütter denken beim Schreien sofort an Hunger. Sie merken schnell beim Anlegen, ob Ihr Kind tatsächlich hungrig ist. Außerdem wissen Sie ja, wann es die letzte Mahlzeit gab – mindestens zwei Stunden hält das schon vor. Also nicht beim ersten Pieps reflexartig füttern: Wenn Baby schreit, kann das auch andere Ursachen haben:
    Bei Blähungen zieht es die Beine an, hat einen harten Bauch. Diese Koliken sind bei gestillten Babys seltener und verlieren sich im Laufe des ersten halben Jahres. Oder Sie riechen: Die Windel ist voll. Obwohl das Ihr Kind meist weniger stört als Sie. Es sei denn, es ist wund. Dieser Fall ist jedenfalls klar und einfach zu lösen.
    Vielleicht friert Ihr Baby aber auch? Fühlen Sie seine Hände und Füße. Oder es ist ihm zu heiß? Dann hilft ein Nachfühlen im Nacken – er ist zuerst schwitzig.
    Sehr oft ist für uns auch kein Grund feststellbar. Säuglingsforscher erklären das Geschrei als Befreiung von Spannungen, als diffuse Auseinandersetzung mit der neuen Welt, gerade nach unruhigen Tagen mit vielen Gästen oder Aufenthalten in fremder, hektischer Umgebung. Die Reaktion darauf kommt oft erst am nächsten Tag.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher