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Tango mit dem Tod

Tango mit dem Tod

Titel: Tango mit dem Tod
Autoren: Heather Graham
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beugte sich vor und sah die Umrisse eines Körpers auf dem Boden. Eine Sekunde lang hatte er das Gefühl, sein Herz bliebe stehen. Er kauerte sich neben die Gestalt. Es war Mel. Er lag in einer Blutlache, aber er atmete noch.
    Er konnte sich jetzt nicht um ihn kümmern. Er lauschte und war sich dann sicher, dass niemand sonst in dem Raum war. Da seine Augen sich mittlerweile an die Dunkelheit gewöhnt hatten, konnte er sehen, dass die Eingangstür weit offen stand.
    Kelly bahnte sich einen Weg durch das Dickicht aus hohen Büschen und Palmen. Dann blieb sie stehen und lauschte. Im Haupthaus gab es Hilfe. Wenn sie es bis dorthin schaffte. Er würde ihr zweifellos folgen. Aber würde er auch auf sie schießen? Konnte er das wagen? Die anderen würden ihn sehen. Aber das zählte jetzt nicht für ihn. Sie hatte ihn gesehen. Sie wusste, wer er war. Er musste sie töten.
    Sie lauschte angestrengt. Erst hörte sie nichts. Dann Schritte. Leichte, vorsichtige Schritte. Er kam näher.
    Doug rannte durch das Haus, hastete die Treppe hinauf und öffnete seinen Koffer. Er nahm seinen Revolver heraus und steckte ihn in den Hosenbund. Dann lief er wieder nach unten und blieb reglos stehen. Da war doch jemand im Haus. Doug zögerte keine Sekunde. Mit einem Satz sprang er den Eindringling an und riss ihn zu Boden.
    „Nicht. Bitte, nicht. Tun Sie mir nicht weh. Ich war es nicht. Ich könnte Kelly doch nie wehtun."
    Es war Lance Morton.
    Ein Knacken. Ein Rascheln. Wieder ein Knacken. Der Verursacher des Geräusches war ganz in der Nähe.
    „Kelly, Kelly, was machst du? Komm, spiel mit mir. Dein Liebhaber war ziemlich clever, aber ein paar Dinge konnte er einfach nicht wissen." Dann ertönte Gelächter. „Kelly, ich kann dich sehen. Komm her. Komm zu mir. Dies ist dein großer Auftritt."
    Der Revolver war auf sie gerichtet. Sie blieb unbeweglich stehen. Er kam grinsend näher. „Sieh mal, Kelly, eine Menge Leute wissen vieles nicht, weil sie es nicht wissen wollen. Geld bedeutet Macht. Mit Geld kann man alles kaufen. Mit Geld kann man Leute kaufen. Und Schweigen."
    „Aber mit all dem Geld konnten Sie sich nicht die Zuneigung der Menschen kaufen, nicht wahr?" fragte Kelly. Sie wollte ihn dazu bringen, weiter zu reden. Aber wie lange würde er sich noch hinhalten lassen?
    „Ach, Kelly, wir hätten uns so gut unterhalten können. Ich wollte nicht, dass es so endet. Wir hätten mehr Zeit haben müssen. Dann hättest du mich verstanden. Aber das ist doch wirklich ein dramatisches Ende, nicht wahr? Die Polizei wird bald eintreffen. Aber ich werde dann nicht mehr hier sein."
    „Die echte Polizei wird Ihre falschen Cops schnappen und zum Reden bringen", sagte Kelly.
    „Ich habe nicht die Absicht, sie so lange am Leben zu lassen", meinte er wegwerfend. „Oh Kelly. Sie sind wirklich so bezaubernd. Wie oft habe ich davon geträumt, mit meinen Fingern durch Ihr Haar zu fahren, früher, bevor Sie ... nun, Sie wissen schon. Aber ich fürchte, jetzt ..."
    Sie wusste nicht, ob es gelingen würde oder nicht. Sie wusste nur, dass sie handeln musste, wenn sie nicht sterben wollte. Sie spannte die Muskeln ihrer Beine an und versuchte einen Kick, den sie beim Joga so oft geübt hatte.
    Ihr Fuß traf schmetternd sein Handgelenk. Die Waffe flog im hohen Bogen ins Gebüsch.
    „Hexe! Ich werde dich ganz langsam erwürgen", fluchte er.
    Kelly rannte los.
    „Stehen Sie auf, Sie Idiot. Ich weiß, dass Sie es nicht waren." Doug zog Lance Morton auf die Füße. „Hauen Sie ab von hier. Laufen Sie und machen Sie so viel Lärm wie möglich. Rufen Sie laut, schreien Sie Kellys Namen."
    „Ich? Da draußen ist ein Verrückter mit einer Waffe und ..."
    „Verdammt, machen Sie schon. Los!"
    Lance starrte ihn unschlüssig an.
    „Sie wissen, wer es ist", sagte Doug. „Er hat Ihnen gesagt, Sie sollen diese Schlägerei mit mir anfangen, damit er mich durch seine falschen Polizisten festnehmen lassen konnte. Wenn Sie nicht ihm gehorcht hätten, hätte er das Video nicht zu Ende gedreht. So war es doch, oder?"
    „Dummes Zeug! Sie sind über mich hergefallen wie ein Stier..."
    „Los jetzt! Wir haben jetzt keine Zeit für so was. Laufen Sie, oder ich erschieße Sie", drohte Doug.
    Doch Lance rührte sich nicht vom Fleck.
    „Wenn er Kelly etwas antut, dann ...", warnte Doug und tat einen Schritt auf Lance zu.
    „Ja, ja, ich gehe ja schon." Lance stolperte aus der Tür und fing an zu schreien. „Kelly. Kelly ... wo sind Sie?"
    Er musste wirklich schreckliche
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