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Tango mit dem Tod

Tango mit dem Tod

Titel: Tango mit dem Tod
Autoren: Heather Graham
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allein lassen musste, wenn es auch nur für kurze Zeit war. Was für ein Idiot er doch gewesen war. Wie ein Anfänger war er Lance in die Falle gegangen.
    Als die beiden vor der Tür standen, war es zu spät gewesen, etwas zu unternehmen. Er fluchte vor Wut in sich hinein, Wut auf sich selbst. Warum zum Teufel hatte er die Tür geöffnet? Nur, weil er da draußen Polizeiuniformen gesehen hatte? Die beiden waren bewaffnet. Sein eigener Revolver, ein Smith & Wesson, für den er einen Waffenschein hatte, lag oben im Schlafzimmer in seinem Koffer. Aber sich auf eine Schießerei mit den beiden einzulassen, wäre natürlich viel zu gefährlich für Kelly gewesen.
    Er musste zugeben, auf diesen Schachzug war er nicht vorbereitet gewesen. Er hatte angenommen, der Killer würde allein arbeiten. Die beste Voraussetzung, nach einem Verbrechen unerkannt zu bleiben, war es, keine Komplizen und keine Mitwisser zu haben. Der Plan war offensichtlich, an Kelly heranzukommen, während er weg war. Aber wie ? Wenn sie wirklich die Türen fest verschlossen hielt, wenn sie sofort Quinn anrief ...
    Wie viel Geld bekamen diese beiden wohl dafür, dass sie Polizisten spielten ? Ihre Uniformen waren echt. Die Waffen ebenfalls. Die Polizeimarken sahen - mal abgesehen von den lächerlichen Namen Smith und Jones - ebenfalls täuschend echt aus.
    Er war überzeugt, dass sie angeheuert worden waren, um ihn umzubringen. Aber von wem? Von Lance Morton? Nein, er konnte nicht glauben, dass der Kerl clever genug war, um sich solch einen Plan auszudenken.
    War Matt Avery vielleicht doch in Florida? Ihm war es durchaus zuzutrauen, dass er so etwas aushecken könnte.
    Kalter Schweiß brach Doug aus, als es ihm wie Schuppen von den Augen fiel und er plötzlich wusste, was er die ganze Zeit übersehen hatte. Mit einem Mal schien ihm alles kristallklar sein. Er musste zu Kelly zurück ... so schnell wie möglich, koste es, was es wolle.
    Das Hotel schien wie ausgestorben, als sie zur Pier gingen. Die ganzen Filmleute saßen wahrscheinlich beim Abendessen. Das Boot lag an der Pier, aber von Harry Sullivan war keine Spur zu sehen. Und dort lag noch ein anderes, kleineres Motorboot.
    Was für einen Plan hatten die beiden? Würden sie ihn während der Fahrt erschießen und über Bord werfen? Oder einfach über Bord werfen, ohne ihm die Handschellen abzunehmen, und ihn ertrinken lassen? Lance Morton hatte sich dazu hergegeben, ihn in diese Falle zu locken, dachte Doug. Er hatte ihn in eine Schlägerei verwickelt, die den Anlass geliefert hatte, ihn festzunehmen.
    Hinter seinem Rücken begann Doug, seine Handgelenke in den Handschellen zu bewegen. Er gab sich Mühe, möglichst keine auffälligen Bewegungen zu machen. Es waren keine modernen Handschellen, die sich automatisch nachstellten. Wenn er sich Mühe gab und seine Hände nicht anschwollen, könnte es ihm gelingen, herauszuschlüpfen. Das hatte er Dutzende von Malen auf der Polizeiakademie gemacht, um den anderen vorzuführen, dass man nicht vorsichtig genug sein konnte, wenn man einen Verbrecher verhaftete. Er betete nur, dass es ihm auch in dieser gefährlichen Situation gelingen würde.
    Smith griff Dougs Ellbogen, damit er nicht stolperte, als sie an Bord gingen. Als Doug auf der vorderen Sitzbank Platz nahm, wurde ihm klar, dass es nicht ausreichte, dass er genau wusste, was sie vorhatten. Um sein Leben zu retten, musste er sie glauben machen, dass er ihre Charade nicht durchschaute, damit sie vielleicht unvorsichtig und unaufmerksam wurden ... und wenn es nur für einen Moment war.
    „Jungs, ihr wisst doch, dass die Anschuldigungen gegen mich aus der Luft gegriffen sind, nicht wahr?" meinte er in einem kumpelhaften Tonfall.
    „Es spielt keine Rolle, was wir denken", meinte Smith gleichgültig. „Wir machen nur unsere Arbeit."
    Seine rechte Hand hatte er bereits vorsichtig aus der Handschelle herausgezogen. Das genügte ihm. Aber sie waren zu zweit ... und sie waren bewaffnet. Wann war der richtige Moment, um etwas zu versuchen?
    Der Motor sprang an, und das Boot drehte von dem Anleger des Hotels ab. Doug war sicher, dass sie es nicht wagen würden, ihn in der Nähe der Insel zu erledigen. Aber auch nicht zu nahe am Festland, damit dort niemand bemerkte, was hier vor sich ging. Also hat er nur noch ein paar Minuten Zeit. Er musste die erste sich bietende Chance nutzen.
    Das Beste wäre, wenn er sich auf einen von ihnen stürzen und seinen Revolver an sich bringen würde. Aber das konnte ihm auch eine
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