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Tango in Tucson

Tango in Tucson

Titel: Tango in Tucson
Autoren: Dawn Atkins
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geworden war und ihn in seiner Nähe gebraucht hatte, glaubte er ihm etwas schuldig zu sein. Es schien außerdem keine große Sache zu sein.
    „Also, wie läuft es?" fragte Wade nun. "Gibt es Probleme?"
    „Allerdings. Sie will den Laden in einen schicken Coffeeshop verwandeln."
    Wade stöhnte. "Das sieht ihr ähnlich. Sie glaubt immer, sie müsste mir was beweisen. Dabei will ich nur, dass sie einen netten Job hat, heiratet und glücklich wird. Woher hat sie nur diese Idee mit dem Umbau?"
    „Anscheinend hat sie ein paar Theorien."
    "Na toll. Und jetzt muss ich der Böse sein und das ablehnen. Wie wollte sie das Projekt überhaupt finanzieren?"
    "Sie sagte, sie hätte etwas Geld."
    "Ihren Treuhandfonds. Verdammt, ich kann nicht zulassen, dass sie den wegwirft. Hat sie wenigstens eine Kostenanalyse gemacht?"
    "Das weiß ich nicht."
    "Hat sie schon Arbeiter angeheuert?"
    "Das weiß ich auch nicht."
    "Verdammt."
    Wade hatte Recht damit, sich Sorgen zu machen. Cassies Chancen, aus diesem staubigen Cafe eine Goldgrube zu machen, waren ungefähr so groß wie Max'
    Aussichten, ein Rodeo zu gewinnen. Aber er kam sich wie ein Mistkerl vor, weil er sie verriet. Schließlich sah er immer noch vor sich, wie ihre grünen Augen geglänzt hatten, während sie ihm von ihren Plänen erzählte und ihm Wasser mit Kaffeegeschmack servierte.
    "Wenn ich sie aufhalte, wird sie mir das ewig übel nehmen", meinte Wade.
    "Vielleicht kommt sie noch von selbst zur Vernunft."
    "Du kennst Cassie nicht. Sie ist höllisch stur."
    Max erinnerte sich, wie sie ihm die Schlange abgenommen hatte obwohl sie offensichtlich Angst gehabt hatte. Sie hatte Mut. Aber sie war nicht so selbstsicher, wie sie vorgab. Und nun wollte ihr Bruder sie bremsen.
    "Vielleicht kann ich es ihr ausreden", sagte Max.
    "Das wäre großartig. Hilf ihr zu erkennen, was für eine dumme Idee es ist und wie viel glücklicher sie in Phoenix mit einem tollen Job und ihrem Verlobten wäre."
    "Sie ist verlobt?" Aus irgendeinem Grund störte Max das.
    "So gut wie. Pierce Winslow arbeitet für mich. Und er ist ein guter Freund. Er ist der Richtige für Cassie. "
    "Das ist nett." Max dachte, dass es ihn nichts anging, wen Cassie heiratete, aber er hoffte, dass dieser Typ gut genug für sie war.
    "Sei wie ein großer Bruder für sie", bat Wade ihn nun. "Mein Stellvertreter, da sie ja auf mich nicht hört."
    "Ein großer Bruder. Kein Problem." Außer dass Max für Cassie kein Bruder sein wollte.
    Er verabschiedete sich von Wade und dachte über seine neue Aufgabe nach.
    Irgendwie musste er Cassies Vertrauen gewinnen und sie dann auf eine Weise von ihrem Plan abbringen, der ihren Stolz nicht verletzte. Wie sollte er das schaffen?
    Jedenfalls musste er nahe bei ihr sein. Da freute sich seine Libido. Nein, nicht so nahe. Sie war mit einem Angestellten der Firma verlobt, also würde sie einem Cowboy keinen zweiten Blick gönnen. Allerdings ... falls er sich nicht täuschte, hatte sie ihn schon ausführlich gemustert.
    Am nächsten Nachmittag schleppte Cassie eine fast zwei Meter große Eiskremtüte - eine von Jaspers Skulpturen - in den Hof und wischte sich den Schweiß vom Gesicht. Eigentlich hätte sie die Aufräumarbeiten nur überwachen und nicht selbst erledigen sollen, aber da sie wenig Geld hatte, musste sie selber mit anpacken. Jasper und sein Assistent Ramon arbeiteten angeblich auch, wurden aber ständig von Jaspers Kunstwerken abgelenkt.
    Ram6n war ein junger Graffitikünstler, der dazu verdonnert worden war, bei Jasper zu arbeiten, nachdem er eine Statue bemalt hatte, die Jasper vor zwanzig Jahren für die Stadt Tucson angefertigt hatte. Seine Pflichtstunden hatte er nun bereits hinter sich ... obwohl sein "Verbrechen" eher eine Ehrung von Jaspers Werk gewesen war als Vandalismus ... aber er kam immer noch, gab sich cool und gelangweilt, hing jedoch an Jaspers Fersen wie ein Zauberlehrling an denen des Meisters. Er malte und machte im Café und im Kuriositätenkabinett sauber
    ... wenn ihm danach zu Mute war.
    "Das hier hatte ich ganz vergessen." Jasper zeigte Cassie eine Skulptur von einem Paar, das sich umarmte.
    „Toll. Aber wir müssen hier aufräumen, erinnerst du dich? Ramon, kannst du helfen?"
    Ramon war jedoch gerade damit beschäftigt, grüne Farbe auf eine Skulptur aufzutragen.
    Cassie arbeitete die meiste Zeit allein. Sie schaffte es gerade mal, ein Viertel des Lagerraumes leer zu räumen, der ein Theater werden sollte. Der Hof war voller zerbrochener
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