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Tango in Tucson

Tango in Tucson

Titel: Tango in Tucson
Autoren: Dawn Atkins
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schätzen, was du für mich getan hast, aber Buchhaltung ist nichts mehr für mich."
    Vor sechs Monaten hatte er sich an einem wohltätigen Projekt beteiligt, bei dem billige Häuser für arme Familien gebaut wurden. Das war unmittelbar nach dem Tod seines Vaters gewesen, der ein geschickter Zimmermann gewesen war.
    Die Einladung war an ihn gerichtet, aber als Max angerufen hatte, hatte man ihm gesagt, dass auch Laien gebraucht wurden. Und so hatte er sich zu Ehren seines Vaters an der Sache beteiligt. Obwohl er sich dabei dauernd mit dem Hammer auf den Daumen geschlagen hatte, hatte er es genossen.
    Nachdem er die Freude der Menschen erlebt hatte, die auf diese Weise zu Häusern kamen, war Buchführung für ihn völlig unbefriedigend geworden. Er wünschte sich, sein Vater hätte ihm nicht vorenthalten, wie schön es war, mit den Händen zu arbeiten. Aber sein Vater hatte gewollt, dass Max es weiter brachte als er, und hatte ihn aufs College geschickt.
    „Aber du bist ein verdammt guter Buchhalter", führte Wade die Diskussion fort, die sie vor drei Wochen bei Max' Kündigung begonnen hatten. "Warum tust du nicht das, was deine Stärke ist?"
    „Ich weiß, was ich tue, Wade." Max wusste, dass er Wade eine Menge schuldete, aber jetzt war es Zeit, das zu machen, was er selber wollte. Um Geld ging es dabei auch nicht. Er hatte die Krankenhausrechnung seines Vaters bezahlt, und seine eigenen Bedürfnisse waren bescheiden. Außerdem ist meine Ausbildung nicht völlig verschwendet. Ich habe eine Futterkostenanalyse durchgeführt, durch die man hier im Winter Geld sparen könnte, aber Buck ist nicht an dem interessiert, was ein Typ aus der Stadt zu sagen hat. "
    "Mach dir nichts draus. Wie ich gehört habe, respektiert Buck niemanden, der nicht nach dem Genuss von einer halben Flasche Tequila mit verbundenen Augen die Hufe eines Pferdes beschlagen kann. "
    „Ich glaube, ich habe den Rest seines Respekts verloren, als ich ihn nach einer Wäscherei gefragt habe. ,Wieso wollen Sie Ihre Wäsche wechseln?' hat er erwidert. ,Meinen Sie, die Tiere kümmern sich darum, wie Sie riechen?' Jetzt ist er sicher, dass ich schwul bin."
    "Du hättest ihm sagen sollen, dass du einfach nur Frauen abschleppen willst.
    Die stehen schließlich auf saubere Hemden. Auf dem College konnte ich mich immer darauf verlassen, dass du mir ein sauberes Hemd borgen würdest, wenn ich eine Frau aufreißen wollte."
    Sonst hatte Max dem selbstsicheren Typen mit den Treuhandfonds auch nicht viel zu bieten gehabt. Schließlich stammte er aus der Arbeiterklasse und hatte mit einem Stipendium studiert. Doch Wade und die anderen hatten ihn und seinen Sinn für Humor geschätzt. Und wenn sie Skiausflüge und Reisen nach Europa geplant hatten, die Max sich nicht leisten konnte, hatte er immer seine Familie und Studienverpflichtungen vorgeschoben.
    Aber bei Heather hatte es dann sehr wohl eine Rolle gespielt. Sie hatte ihm unmissverständlich bewiesen, wie tief der Graben zwischen ihnen war. Mit Max herumzuspielen war okay, doch wenn es ums Heiraten ging, hielt man sich an jemanden aus seiner eigenen Welt. Max hatte daraus gelernt, sich immer daran zu erinnern, wer er war.
    Er konnte nur eine Frau heiraten, die seine Wertvorstellungen teilte und wusste, was im Leben wirklich zählte. Eine, die stolz darauf war, was er tun konnte, nicht darauf, was er besaß. Nicht dass er auf der Suche gewesen wäre.
    Er hatte ein ganz neues Leben zu erforschen und war erst dreißig. Da hatte er noch viel Zeit, die Richtige zu finden.
    „Tatsächlich hat Buck mir gesagt, er wäre froh, dass du da bist", holte Wade ihn jetzt in die Gegenwart zurück. "Du erinnerst ihn an seinen Sohn, der früher immer im Sommer auf der Ranch gearbeitet hat."
    "Ist sein Sohn schwul?"
    "Nicht dass ich wüsste. Ernsthaft, Max, es bedeutet mir viel, dass du Cassie im Auge behältst. Jasper ist zu zerstreut, um da eine große Hilfe zu sein."
    „Ich bin froh, dass ich dir helfen kann." Jetzt fühlte Max sich noch unbehaglicher, was Cassie anging. Er war froh gewesen, dass Wade ihm den Ranchjob angeboten hatte, weil er den Lohn gebrauchen konnte, während er auf den Job auf dem Bau wartete. Und die körperliche Arbeit im Freien hatte ihn auch gereizt.
    Doch dann hatte Wade ihm erklärt, worauf es ihm tatsächlich ankam: Max sollte auf Cassie aufpassen, bis sie in die Firma in Phoenix kam, wo sie hingehörte. Und da Wade Max vor drei Jahren einen gut bezahlten Job gegeben hatte, als Max' Vater krank
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