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Tango in Tucson

Tango in Tucson

Titel: Tango in Tucson
Autoren: Dawn Atkins
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daraufhin aufging und den Hocker, auf dem Cassie stand, umwarf. Sie ließ die Tasche fallen, um sich am Türrahmen festhalten zu können.
    Dann spürte sie, wie jemand ihre Beine umfasste. Sie schrie.
    "Ich habe Sie." Die Stimme des Mannes klang gedämpft, was wie Cassie zu ihrem Entsetzen feststellte - daran lag, dass sich sein Gesicht zwischen ihren Schenkeln befand. Dann schwenkte er sie so herum, dass sie wie ein Sack Kartoffeln über seiner Schulter lag. Cassie fühlte sich gedemütigt.
    „Tür zu! Sonst entwischt er!" brüllte sie, wobei ihr Gesicht nur Zentimeter vom Po des fremden Mannes entfernt war. Und so verrückt das war, sie stellte fest, dass es ein sehr knackiger Po in perfekt sitzenden Jeans war.
    Der Mann schloss die Tür mit der Hüfte.
    "Danke", sagte Cassie mit so viel Würde, wie sie es unter diesen Bedingungen vermochte. "Könnten Sie mich jetzt runterlassen?"
    Sobald sie wieder auf den Füßen stand, strich sie sich das Haar aus dem Gesicht und strich ihren Rock glatt, der jetzt einen hässlichen Riss aufwies. Als sie danach den Mann ansah, blickte der gerade zu Monty hoch.
    "Da ist eine Schlange über Ihrer Tür." Er sah ihr in die Augen. In seinem Blick war männliches Interesse zu erkennen. Dann grinste er. "Ich nehme jedenfalls an, dass es eine ist ... unter all diesen Metallplättchen.“
    "Er ist Das ,Ding'." Cassie hob Tasche und Stange auf und auch den Stetson, den der Mann verloren hatte. Als sie ihm den Hut reichte, bemerkte sie, dass sein schwarzes Haar glänzte. Sie musterte das kantige Kinn, die Bartstoppeln und die breiten Schultern in dem Arbeitshemd mit den aufgerollten Ärmeln und stellte fest, dass sie es mit einem echten Cowboy zu tun hatte, dem ersten, den sie aus der Nähe sah.
    "Danke." Er nahm den Hut und lächelte.
    "Ich wollte ihn gerade herunterholen, als Sie gekommen sind." Cassie blies sich eine Locke aus dem Gesicht.
    „Ach ja?" Eine Sekunde lang sah er sie voller Bewunderung an, dann betrachtete er ihr Werkzeug. "Was hatten Sie für einen Plan? Wollten Sie ihn mit diesem albernen Spielzeug ablenken?"
    "Nein, ich wollte ihn damit greifen." Sie öffnete und schloss das Maul des Spielzeugs, was nicht besonders eindrucksvoll aussah. Der Cowboy fand das ebenfalls nicht.
    Ohne ein Wort zu sagen, stellte er den umgekippten Hocker wieder auf und stieg hoch.
    "Ich schaffe das schon", behauptete Cassie.
    Ihr edler Ritter ignorierte sie, hob Monty herunter und stieg anmutig vom Hocker. Normalerweise hätte Cassie diese Bewegung reizvoll gefunden, aber im Moment verschaffte dieser Mann ihr nur ein Gefühl von Unzulänglichkeit.
    Genau wie ihr Bruder hielt er sie offenbar für eine schwache Frau, die mit so etwas wie entflohenen Schlangen nicht fertig wurde.
    "Danke, aber ich hätte das selber machen können."
    Wohl kaum, schien sein Blick zu sagen. Okay, das mochte stimmen, aber seine herablassende Haltung gefiel ihr nicht.
    "Ich bin eher Betriebswirtin als Schlangenbeschwörerin", sagte sie, damit er sie nicht für eine Idiotin hielt.
    "Ich verstehe." Er dagegen sah genauso aus, als würde er ständig mit Reptilien ringen. Monty hatte sich um seinen gebräunten Arm geschlungen. Cassie sah, dass die Haut voller Kratzer war. Außerdem hatte der Mann ein blaues Auge.
    Wahrscheinlich von einem Faustkampf oder sonst einer Cowboysache.
    "Wo soll er hin?" fragte er nun so lässig wie ein Möbelpacker, der ein Sofa transportiert.
    "In das Kuriositätenkabinett nebenan. Ich nehme ihn." Cassie schluckte.
    Obwohl Monty mit den falschen Hörnern albern aussah, erschauerte sie bei dem Gedanken, er könnte sich um sie schlingen, so wie er das jetzt bei dem Cowboy tat.
    "Sind Sie sicher?"
    "Absolut." Sie zwang sich, nach Monty zu greifen. Als der sich dann um ihren Arm wickelte, wurden ihre Knie weich. Spürte Monty, dass sie Angst hatte?
    Würde er daraufhin härter zudrücken? Er ist so zahm wie eine Katze, hatte Onkel Jasper gesagt. Cassie sagte sich, dass sie das konnte. Und sie würde es schaffen ... auch wenn sie zitterte.
    Das war nur ein weiterer Schritt auf der Karriereleiter. Eine Erfahrung, die sie bereichern würde.
    Ein paar Sekunden später stand sie vor dem verlassenen Terrarium. Monty hatte sich fest um ihren Arm geschlungen. Der Cowboy hob den Deckel auf und wartete darauf, dass sie den Python absetzte.
    Nur leider reichte ihr Mut nicht mehr weiter. Und was noch schlimmer war ...
    Monty klammerte sich fester an sie. Er wollte nicht nach Hause.
    „Kann ich
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