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Tagebuch Eines Vampirs 03. In Der Dunkelheit

Tagebuch Eines Vampirs 03. In Der Dunkelheit

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 03. In Der Dunkelheit
Autoren: Lisa J. Smith
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Aber es war nicht die Elena von diesem Nachmittag, als Matt sie zum letzten Mal gesehen hatte. Jetzt schauten ihre Füße nackt unter dem Saum des langen Kleides hervor. Die dünnen Falten des weißen Musselins, die an ihrem Körper klebten, waren mit Eiskristallen übersät. Sie funkelten im Licht. Von ihrer Haut, immer schon weiß und zart, ging ein frostiger Schimmer aus.
    Und über ihrem hellblonden Haar schien ein silbriger Glanz zu liegen. Aber der wahre Unterschied war in ihrem Gesicht zu erkennen. Diese tiefblauen Augen unter den schweren Lider blickten schläfrig und doch unnatürlich wach. Um ihre Lippen spielte ein Ausdruck sinnlicher Vorfreude, gepaart mit wildem Hunger. Sie war schöner, als sie es je
    in ihrem Leben gewesen war, doch diese Schönheit war furchteinflößend. Matt starrte sie wie gebannt an. „Matt“, sagte Elena erfreut. Sie zog seinen Namen in die Länge und lächelte dabei.
    Stefan hörte, wie Matt ungläubig tief Atem holte und fast schluchzend die Luft wieder ausstieß, während er gleichzeitig vor ihr zurückwich. Es ist alles gut. Stefan schickte ihm diesen Gedanken mit der ganzen Macht seiner telepathischen Kräfte.
    Als Matt die Botschaft erreichte, traf es ihn wie ein Schock. Er fuhr zu Stefan herum, die Augen vor Schreck weit aufgerissen.
    „Jetzt weißt du also Bescheid“, fügte Stefan laut hinzu. Aus Matts Gesichtsausdruck war zu erkennen, daß er darauf gar keinen Wert legte. Stefan konnte sehen, daß er sich weigerte, alles zu glauben. Jetzt trat Damon hinter Elena hervor. Er ging auf die rechte Seite und steigerte mit seiner Anwesenheit noch die Spannung im Raum.
    Matt war umzingelt. Die drei Vampire näherten sich ihm langsam, unmenschlich schön und gleichzeitig bedrohlich.
    Stefan konnte Matts Angst riechen. Es war die hilflose Furcht eines Hasen vor dem Fuchs oder einer Maus vor der Eule. Und Matt hatte allen Grund dazu. Sie waren die Jäger, er war der Gejagte. ihre Aufgabe bestand darin, jemanden wie ihn zu töten.
    Und gerade in diesem Moment waren die
    Selbsterhaltungstriebe dabei, außer Kontrolle zu geraten. Matt wollte fliehen, und das löste in Stefan eine bestimmte Reaktion aus. Wenn das Wild fortrannte, wurde es vom Jäger verfolgt. So einfach war das. Alle drei Jäger waren bis aufs äußerste gespannt. Stefan fühlte, daß er nicht die Verantwortung für die Folgen tragen konnte, wenn Matt jetzt die Nerven verlor.

    Wir wollen dir nichts tun, versicherte er ihm auf telepathischem Weg. Elena braucht dich, und was sie von dir will, wird dir keinen dauerhaften Schaden zufügen. Es muß nicht einmal weh tun, Matt. Aber Matts Muskeln waren immer noch angespannt und zur Flucht bereit. Stefan. merkte, daß sie begannen, ihn unwillkürlich einzukesseln, bereit, jeden Fluchtweg abzuschneiden.
    Du hast gesagt, du würdest alles für Elena tun, erinnerte er Matt verzweifelt und sah, wie dieser endlich seine Wahl traf.
    Matt atmete tief aus. Seine Anspannung wich. „Du hast recht.
    Das habe ich gesagt“, flüsterte er. Kaum merkbar wappnete er sich, bevor er fortfuhr. „Was genau braucht sie?“
    Elena lehnte sich nach vorn und legte einen Finger auf Matts Hals. Mit der Spitze fuhr sie seine Arterie entlang. „Nicht die“, griff Stefan schnell ein. „Du willst ihn doch nicht töten. Sag's ihr, Damon.“
    „Versuch es da oder da.“ Damon hielt Matts Kinn hoch und zeigte auf die Stellen. Er war so stark, daß Matt sich nicht aus seinem Griff befreien konnte. Stefan fühlte, wie wieder Panik in ihm aufstieg. Vertrau mir, Matt, vermittelte er ihm und stellte sich hinter ihn. Aber es muß deine eigene Entscheidung sein, fügte er von plötzlichem Mitgefühl gepackt hinzu. Du kannst sie immer noch ändern.
    Matt zögerte. Dann sagte er mit zusammengepreßten Zähnen:
    „Nein. Ich will helfen. Ich möchte dir helfen, Elena.“ „Matt“, flüsterte sie zärtlich und richtete den Blick ihrer tiefblauen Augen auf ihn. Dann schaute sie hinunter auf seinen Hals, und ihre Lippen öffneten sich hungrig. „Matt.“ Sie lächelte wieder und schlug schnell wie ein Jagdfalke zu.
    Stefan legte ihm die flache Hand auf den Rücken, um ihn zu stützen. In dem Moment, als ihre Zähne seine Haut durchbohrten, wollte Matt zurückzucken. Kämpfe nicht dagegen an. Das verursacht dir Schmerzen, riet Stefan ihm schnell.
    Während Matt versuchte, sich zu entspannen, kam unerwartete Hilfe von Elena. Sie strahlte die warme Glückseligkeit eines Wolfsjungen aus, das gefüttert wird.
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