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Tagebuch Eines Vampirs 03. In Der Dunkelheit

Tagebuch Eines Vampirs 03. In Der Dunkelheit

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 03. In Der Dunkelheit
Autoren: Lisa J. Smith
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mit einer Hand am Stamm ab. Er blickte sie mit seinen unergründlichen schwarzen Augen ernst an.
    Mach dir keine Sorgen, dachte sie. Ich werde mit dem hier schon fertig. Der ist dumm. Sie warf sich fauchend auf den grünäugigen Fremden. „Elena!“ schrie er, als sie ihn erneut zu.
    Boden werfen wollte. Seine gesunde Hand griff nach ihr, wollte sie aufhalten. „Ich bin's, Stefan! Elena, sieh mich an!“
    Das tat sie. Doch alles, was sie interessierte, war der entblößte Fleck an seinem Hals. Sie fauchte wieder, zog die Unterlippe zurück und zeigte ihm ihre Zähne.
    Er erstarrte. Sie fühlte, wie das Entsetzen durch seinen Körper fuhr, sah, wie sein Blick sich wandelte. Sein Gesicht wurde weiß, als hätte ihn jemand in den Magen geboxt. Er schüttelte leicht den Kopf und senkte ihn. „Nein“, flüsterte er. „Nein.“ Er schien es zu sich selbst zu sagen, als ob er nicht erwarten würde, daß sie ihn hörte. Sanft streckte er eine Hand nach ihrer Wange aus, und sie biß danach. „Oh, Elena“, flüsterte er wieder. Die letzten Spuren von Wut, von wilder Gier nach Blut waren aus seinem Gesicht verschwunden. Sein Blick war wie betäubt, leidend und voller Trauer. Und damit wurde er verwundbar. Elena nutzte die Gunst des Augenblicks und stürzte sich auf die freie Stelle seines Halses. Er hob den Arm, um sie abzuwehren, ließ ihn jedoch wieder sinken. Er sah sie einen Moment lang an, der Schmerz in seinem Blick wurde unsagbar groß. Dann gab er einfach auf. Er hörte völlig auf zu kämpfen. Sie fühlte, wie es passierte. Wie jeder Widerstand seinen Körper verließ. Er legte sich auf den gefrorenen Boden und blickte an ihr vorbei in den wolkenverhangenen Himmel.
    Mach ein Ende, hörte sie seine müde Stimme in ihrem Kopf.
    Elena zögerte kurz. Etwas in seinen Augen rief Erinnerungen in ihr wach. Sie standen gemeinsam im Mondlicht... saßen in einer Dachkammer... Aber die Fetzen waren zu schwach. Sie konnte sie nicht festhalten, und die Anstrengung ließ sie schwindlig werden.
    Der hier mußte sterben. Dieser grünäugige Fremde mit dem Namen Stefan. Denn er hatte ihn verletzt, den anderen, der von Elenas Geburt an als ihr Partner bestimmt war. Niemand durfte ihm etwas antun und überleben.
    Sie schlug ihre Zähne in Stefans Hals und biß tief zu. Sofort fiel ihr auf, daß sie es nicht richtig machte. Sie hatte weder eine Arterie noch eine Vene getroffen und wurde wütend über ihre eigene Unfähigkeit. Es fühlte sich gut an, zu beißen. Doch es wollte kein Blut kommen. Frustriert hob sie den Kopf und versuchte es erneut. Sie spürte, wie sein Körper vor Schmerz zusammenzuckte. Viel besser. Diesmal hatte sie eine Vene gefunden, aber sie hatte nicht tief genug gebissen. Ein kleiner Kratzer, nein, das genügte ihr nicht. Elena fühlte, wie ihr Feind erschauderte, als sie ihr Werk fortsetzte. Bohrend und reißend trieb sie ihre Zähne in seinen Hals und merkte, wie das Fleisch nachgab, als sie plötzlich von hinten gepackt und hochgehoben wurde. Elena fauchte, ohne sich von Stefans Hals zu lösen. Doch der Griff war fest und bestimmend. Ein Arm wand sich
    um ihre Taille, Finger packten ihr Haar. Sie wehrte sich und klammerte sich mit Zähnen und Fingernägeln an ihr Opfer. Laß ihn los! Laß ihn!
    Die Stimme war scharf und befehlend wie ein eisiger Windstoß.
    Elena erkannte sie und hörte auf, gegen die Hände anzukämpfen, die sie wegziehen wollten. Während der andere sie auf den Boden legte und sie zu ihm aufblickte, fiel ihr ein Name ein. Damon. Sein Name war Damon. Sie sah ihn mürrisch an, war böse auf ihn, weil er sie am Töten gehindert hatte, aber dennoch gehorsam. Stefan setzte sich auf. Sein Hals war rot von Blut, das über sein Hemd lief. Elena leckte sich die Lippen.
    Sie spürte plötzlich einen entsetzlichen Hunger.

    „Hattest du nicht behauptet, sie sei tot?“ fragte Damon laut. Er sah Stefan an, der noch bleicher war als zuvor, soweit das überhaupt möglich war. Sein weißes Gesicht war von entsetzlicher Hoffnungslosigkeit erfüllt.
    „Schau sie dir an“, war alles, was er erwiderte. Eine Hand legte sich unter Elenas Kinn und hob ihr Gesicht. Sie blickte offen in Damons verengte, dunkle Augen. Seine langen, geschmeidigen Finger berührten ihre Lippen, tasteten zwischen ihnen. Instinktiv versuchte Elena zu beißen, aber nicht sehr fest. Damon fand die scharfe Krümmung eines Eckzahns, und Elena knabberte sanft wie ein Kätzchen an seiner Fingerspitze.
    Damons Gesicht war völlig
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