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Sydney Bridge Upside Down

Sydney Bridge Upside Down

Titel: Sydney Bridge Upside Down
Autoren: David Ballantyne
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rannten und über die Felsen entkamen. Ich wartete darauf, dass Caroline und Buster nach Hause gingen, um die Badesachen zu holen. Ich wartete, aber ich brauchte es nicht zu sehen. Hoffentlich waren sie verschwunden, hoffentlich waren sie fertig mit allem, wenn ich in fünf Minuten wieder hinübersah.
    Ich hörte Stimmen, vielleicht auch Schritte.
    Caroline und Buster dort unten.
    Ich gebe ihnen fünf Minuten, sagte ich mir und hielt mir die Ohren zu. Ich zählte Sekunden.
    Noch vier Minuten.
    Noch drei Minuten.
    Zwei.
    Eine.
    Ich nahm die Hände von den Ohren, trat an die Kante und sah hinunter. Nichts. Niemand hier, keine Stimmen.
    Ein letzter Blick hinaus. Ich stand auf der stillen Ruine und sah das Meer.
    Ich entdeckte Dibs und Cal und Bruce. Sie hatten den Weg über die Felsen genommen, sie rannten, ich konnte es schaffen, vor ihnen zu Hause zu sein.
    Ich rannte zu dem Loch, wo einst die Treppe gewesen war. Ich flog über die winzigen Tritte an der Mauer. Ich rannte zum Treppenhaus und hörte einen Schrei. Wie früher immer, dachte ich, wenn ich oben saß und diese Schreie hörte. Es war absolut windstill.
    Ich blieb stehen. Was für ein Schrei war das, woher kam er? Vielleicht aus der Schlachtetage.
    Wieder. Uuh-ooh-uhhh!
    Jetzt verstand ich, die Schreie kamen aus dem besonders interessanten Raum, wo sich die Schlachter die besonders widerspenstigen Tiere vorgenommen hatten.
    Meine letzte Chance, dachte ich, als ich auf den Raum zuging. Wenn ich jetzt nicht nachsehe, dachte ich und zog den Backstein aus dem Loch, dann werde ich mich immer fragen, was hier vorgeht, ich werde es für immer bereuen. Gleich weiß ich es, dachte ich und zog auch den zweiten Stein heraus.
    Ich sah hinein.
    Sie lagen auf der Matte.
    Er war auf ihr. Sie bewegten sich zusammen. Sie klammerte sich an ihn. Ihre Beine bewegten sich, als würde sie mir winken. Ich konnte ihr Gesicht nicht sehen. Ihr blondes Haar lag lose auf der grünen Matte.
    Ihre Beine winkten jetzt schneller, als wollten sie mir etwas Besonderes bieten. Geh nicht, geh noch nicht, schienen sie zu sagen. Buster hielt inne, er drehte den Fuß auf der Matte und drückte sich ab. Jetzt winkten ihre Beine nicht mehr. Er presste sich an sie, ruckartig, sie krallte sich fest, ihre Füße drückten fest in seine Kniekehlen, sie bewegte sich nicht mehr, sie kratzte ihm nur noch über den Rücken. Jetzt nahmen sie den gemeinsamen Rhythmus wieder auf, ihre Beine gerieten erneut in wellenartige Bewegung. Auf den braun gebrannten, roten, weißen Körpern perlte der Schweiß. Sie bewegten sich wie ein einziges Tier, das auf der Matte wühlte, sein Kopf glitt seitlich ab, er schien ihr etwas ins Ohr zu flüstern. Jetzt sah ich ihr Gesicht. Sie hatte die Augen geschlossen, ihr Mund war geöffnet, die Zunge hing hinaus, sie leckte sich über die Lippen. Ihre Beine zuckten, sie kratzte und ächzte und rief: Ahhhh! Er presste seine Lippen auf ihre, brachte sie zum Schweigen, doch sie zuckte immer weiter, sie kratzte immer heftiger, die Matte verrutschte unter seinen Ellenbogen, immer fester, immer schneller presste er sich an sie. Wenn sie das Gesicht wegdrehte, folgte er ihr, rechts, links, rechts, links, bis das Zucken in ihren Beinen nachließ, bis die Welle ihres Körpers auslief. Ihre Beine rutschten herab, glitten über seine Schenkel, ihre Hände ruhten auf seinem Rücken, er hatte aufgehört zu pressen. Sie bewegten sich im Rhythmus ihres Atems, der schnell ging. Kein Zucken, kein Treten, kein Pressen mehr. Ihr Atem ging langsamer, die Körper ruhten, sein Körper auf ihrem, ihre Finger glitten leicht über seinen Rücken, sie hielt inne, als sie das Blut spürte. Sie wandte sich ab und sagte etwas, das ich nicht hören konnte. Er antwortete und rutschte seitlich von ihr herunter. Er sah sie an, sie waren sich ganz nah. Es war, als würde er durch ihre Augen hindurchsehen, wie ich es einmal getan hatte, weil ich glaubte, dort, hinter diesen Augen, etwas entdecken zu können. Verträumt sah sie ihn an, zog die Beine an. Dann beugte sie sich über ihn. Sie untersuchte die Kratzer, malte mit dem Finger Kreise darum und sprach leise zu ihm. Er fasste sie um die Hüfte und zog sie wieder an sich. Sie waren sich ganz nah, sie sahen sich an, sie küssten sich, seine Hand strich langsam, in kreisförmigen Bewegungen, über ihren Rücken. Dann tiefer. Dann über ihren Bauch, ihre Brüste. Und wieder tiefer. Sie schien zu zittern, und zwar von den Zehenspitzen bis in den Scheitel. Ihre
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