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Sushi Für Anfaenger

Sushi Für Anfaenger

Titel: Sushi Für Anfaenger
Autoren: Marian Keyes
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Bereitschaft zu antworten signalisierte.
    Sie atmete den Rauch aus. Mist, warum eigentlich nicht? »Ist das ein Rendezvous?«
    Er betrachtete sie eindringlich. »Möchten Sie, dass es eins ist?«
    Sie tat so, als dächte sie darüber nach. »Ja.«
    »Dann ist es eins.«
    Sie ließen ihre Blicke durch das Restaurant schweifen. »Möchten Sie wieder ein Rendezvous mit mir haben?«, fragte Jack übertrieben nonchalant.
    »Ja.«
    »Samstagabend?«
    Himmel. Die erste Verabredung an einem Wochenende. Sie begab sich auf neues Terrain. »Ja.«
    Wieder wanderten ihrer beider Blicke im Restaurant umher, und beide vermieden es tunlichst, sich gegenseitig zu betrachten.
    Ashling hörte sich eine weitere Frage stellen. »Jack, kann ich Sie fragen, warum Sie ein ... Sie wissen schon ... mit mir haben wollen?«
    Sie hob ihre Augen zu ihm, und in dem Moment trafen sich ihre Blicke mit aller Macht. Es verschlug ihr den Atem, und Erregung breitete sich in ihr aus, wie kleine Fische, die an ihrer Haut knibbelten. »Weil«, sagte Jack sanft, »weil Sie meine Pläne, die Weltherrschaft an mich zu reißen, durchkreuzen.«
    Was sollte das nun wieder heißen?
    »Woran ich auch denke, ich denke an Sie«, sagte er. Er klang ganz sachlich. »Es zieht sich durch alles hindurch.«
    Ihr schwirrte der Kopf; sie konnte nicht sprechen. Konnte nicht das kleinste passende Wort finden. Sie hatte vermutet, dass er sie mochte, aber jetzt, da er es gesagt hatte ...
    »Sagen Sie doch etwas«, drängte er sie.
    Sie murmelte: »Wie lange geht das schon so?« Ich klinge wie Dr. McDevitt.
    »Seit Ewigkeiten«, seufzte er. »Seit der Startparty.«
    »So lange?«
    »Ja.« Er seufzte wieder.
    »Aber das ist Monate her!«
    »Sechs, um genau zu sein.«
    »Die ganze Zeit...« Sie dachte an das letzte halbe Jahr, in dem ihr Leben in ganz anderen Bahnen verlaufen war.
    Meinte er es ernst? Also, gesagt hatte er es, aber sie fürchtete sich ein bisschen davor, ihm zu glauben. Im Moment noch.
    »Kein Wunder, dass Sie so freundlich zu mir waren«, brachte sie hervor.
    »Ich wäre sowieso freundlich zu Ihnen gewesen.«
    »Wirklich?«
    »Na klar.« Er lächelte verschämt. »Na ja, vielleicht. Wahrscheinlich ... Und Sie?«
    »Ich?«
    »Wie ist es bei Ihnen?«
    Immer noch wollten die Worte nicht richtig kommen, und das Beste, was sie zustande brachte, war: »Ich würde gern am Samstagabend ein Rendezvous mit Ihnen haben.«
    »Ist gut«, sagte er und verstand die versteckte Botschaft. »Vielleicht haben Sie Lust, zu mir zu kommen? Sie haben gesagt, Sie würden mir ein paar Tanzschritte beibringen.«
    Sie hatte es nicht versprochen, aber sie sagte nichts.
    »Und ich glaube, Sie würden Sushi mögen, wenn Sie mir nur vertrauen«, fügte er verschmitzt hinzu.
    »Ich vertraue Ihnen.«
    Als Lisa am folgenden Tag ihre Kündigung einreichte und ihre Absicht verkündete, nach London zurückzugehen, reagierte Jack sehr freundlich und sagte: »Wir hatten Glück, dass Sie so lange bei uns geblieben sind.« Aber sie war klug genug, zu bemerken, dass ihr nicht seine uneingeschränkte Aufmerksamkeit galt.
    »Und Sie könnten Trix meine Stelle geben«, schlug sie in aller Unschuld vor.
    »Darüber werden wir nach -! Ahahaha, sehr gut!« Er lachte nervös.

64
    In einem Haus in einer düsteren, dem Meer zugewandten Ecke von Ringsend fand eine nervöse Begrüßung zwischen Mann und Frau statt. Durch die vorhangfreien Fenster sah das Meer zu, wie der Mann die Frau in ein Zimmer führte, in dem er zuvor mehrere Stunden lang geputzt hatte. Das Meer kannte Jack Devine schon ziemlich lange, und noch nie hatte es ihn einen solchen Wirbel veranstalten sehen. Allerdings hätte er auch sein Flanellhemd bügeln und ein paar heile Jeans anziehen können, wenn er schon den ganzen Aufstand machte.
    Die Frau saß auf dem erst kürzlich gesaugten Sofa und strich sich mit der Hand über das speziell geföhnte Haar. Sie rückte sich zurecht und spürte die scharfe Spitze und frische Baumwolle ihrer neuen Reizwäsche.
    »Hungrig?«, fragte Jack und reichte ihr ein Glas Wein. »Am Verhungern«, log sie.
    Auf einem kleinen Tisch hatte Jack Essstäbchen, Sojasoße, Ingwer und die anderen Sushi-Zutaten aufgebaut und mit großer Sorgfalt die kleinen Reispäckchen für Ashling vorbereitet. »Es ist nichts besonders Exotisches«, versprach er. »Es ist Sushi für -«
    »- Anfänger, ich weiß.« Und es berührte ihre Seele, so wie es vor sechs Monaten nicht möglich gewesen wäre, als ihre Seele in Unordnung geraten
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