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Susanne Barden 07 - Ende gut, alles gut

Susanne Barden 07 - Ende gut, alles gut

Titel: Susanne Barden 07 - Ende gut, alles gut
Autoren: Helen D. Boylston
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Assistenzarzt zur Hilfe gehabt. Jetzt waren ein Dutzend Ärzte, ein Verwaltungsdirektor und eine Anzahl von Assistenzärzten dort beschäftigt, und ein neues Gebäude war auch hinzugekommen.
    Susy freute sich darauf, wieder einmal mitten im Betrieb zu stecken. Von dem Gedanken an die kommende Tätigkeit befeuert, drückte sie den Fuß so heftig auf den Gashebel, daß der Wagen wie ein aufgestöbertes Kaninchen voranschoß. Sie bog schwungvoll in den Fahrweg zu ihrem Haus ein und brachte den Wagen mit einem Ruck zum Stehen. Ein Glück, daß Bill das nicht gesehen hatte! Er hätte bestimmt wegen unnötiger Strapazierung der Reifen gemurrt.
    Der Gedanke an Bill ernüchterte Susy; ihre freudige Stimmung verflog. Langsam schlenderte sie, von den Kindern gefolgt, ins Haus. Sie kitzelte das Baby an den Zehen, berichtete Anne von ihrem Besuch bei Bill und setzte sich dann an ihren Schreibtisch, um eine Liste der Sachen aufzustellen, die er im Sanatorium brauchte. Die Liste war recht kurz - viel zu kurz, dachte Susy, die Bill gern ein wenig verwöhnt hätte. Aber in der ersten Zeit würde er stilliegen müssen, da brauchte er nicht viel. Außerdem lag das Sanatorium kaum fünfzig Meilen von Springdale entfernt. Falls ihm irgend etwas fehlte, konnte sie es ihm jederzeit bringen.
    Sie stand auf und ging in die Küche. Anne war damit beschäftigt, die Speisekammer sauberzumachen. Vor der Tür stand der Kinderwagen mit dem Baby, das vergnügt mit den Beinchen strampelte. Bettina und die Zwillinge standen darum herum und sangen aus voller Kehle ein Schlaflied.
    »Anne, wo ist Bills lederner Koffer?« sagte Susy.
    »In der Bodenkammer. Ich habe ihn eingewickelt, damit er nicht zu sehr verstaubt. Willst du schon packen?«
    »Ja. Bill fährt übermorgen.«
    Susys gleichmütiger Ton täuschte wohl die Kinder, aber nicht Anne, die einen Augenblick in der Arbeit innehielt.
    »Mami, warum muß Pa denn in ein anderes Krankenhaus?« fragte Bettina.
    »Weil er eine besondere Behandlung braucht. Das habe ich dir doch schon einmal erklärt. Wollt ihr mit mir zum Boden gehen, Kinder?«
    »O ja!« jubelte Bettina. »Dürfen wir uns verkleiden?«
    »Wenn ihr wollt.«
    Abgelenkt gingen die Kinder mit Susy nach oben und liefen vor ihr in die Bodenkammer. Gewiß würden sie dort große Unordnung anrichten, aber was schadete das schon? Susy suchte nach Bills Koffer. Trotz der fröhlichen Kinderstimmen war Susy verzweifelt. Warum mußte Bill nur krank werden? Wie sollte sie so lange ohne ihn auskommen? Ihre Augen wurden feucht. Tränenblind steckte sie den Kopf in einen Schrank und tastete zwischen den Kartons und Paketen umher, die darin aufbewahrt waren.
    Dabei geriet ihr ein rechteckiger Karton mit der Aufschrift >Weiße Trachten< in die Hand. Schnell wischte sie sich mit dem Handrücken über die Augen und nahm ihn heraus. Es konnte nichts schaden, sich die Trachten einmal anzusehen. Sie knüpfte den Bindfaden auf, öffnete den Karton und nahm eine weiße Tracht heraus.
    »Ach, du lieber Himmel!« rief sie laut.
    »Was ist los, Mami? Was machst du hier?« Bettina stolzierte in einem alten Abendkleid von Susy herbei und starrte verwundert auf das weiße Gewand, denn sie hatte die Mutter bisher immer nur in der blauen Tracht der Fürsorgeschwester gesehen.
    »Was ist denn das?«
    »Das Kleid habe ich getragen, als ich in Pas Krankenhaus arbeitete.«
    »Zieh es an, Mami! Ich möchte wissen, wie du darin aussiehst!«
    »Ja, das möchte ich auch gern wissen.«
    Susy schlüpfte aus ihrem Kleid und streifte sich das vergilbte Schwesternkleid über den Kopf. Da keine Knöpfe dran waren, zog sie es mit den Händen in der Taille zusammen. Es war ein ganzes Stück zu eng, und der Rock war viel zu lang.
    Bettina kreischte vor Vergnügen. »Mammi, wie komisch du aussiehst! Das Kleid ist dir ja viel zu klein.«
    »Mach dich nicht über deine Mutter lustig!« entgegnete Susy mit gespielter Entrüstung. Nein, die alte Tracht konnte sie wirklich nicht mehr anziehen. Sie mußte sich eine neue kaufen. Und weiße Schuhe brauchte sie auch. Wo mochte ihre Schulnadel sein? Sie suchte im Karton umher und fand die Nadel an einem Kleid festgesteckt. Dabei entdeckte sie auch ein Paar vergilbte Seidenstrümpfe.
    »Strümpfe werde ich mir ebenfalls kaufen müssen«, murmelte sie. »Ich hab’ ganz vergessen, daß es so etwas wie Seidenstrümpfe gibt. Außerdem brauche ich auch Hauben. Nun, vielleicht hat Kit ein paar übrig.«
    Als Susy schließlich mit Bills Koffer nach
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