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Susanne Barden 07 - Ende gut, alles gut

Susanne Barden 07 - Ende gut, alles gut

Titel: Susanne Barden 07 - Ende gut, alles gut
Autoren: Helen D. Boylston
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und Fräulein Parton, der Stationsschwester, vorstellen.«
    Susy wunderte sich anfangs über die übertriebene Zuvorkommenheit der Inspektorin. Aber dann ging ihr ein Licht auf. Für Fräulein Arthur war sie keine Krankenschwester wie jede andere, sondern die Frau des Chefarztes, die frühere Leiterin der Schwesternschule und
    Fräulein van Dykes beste Freundin.
    Sie erschrak. Während sie Fräulein Arthur durch den langen Korridor folgte, der nach Denham führte, wurde sie immer bedenklicher. Wenn nun alle hier so wie die Inspektorin dachten? Womöglich waren die andern Schwestern von vornherein gegen sie! Vielleicht glaubten sie, daß sie ihre Arbeit nicht ernst nehmen, daß sie ihre Stellung ausnutzen würde. Ach, du lieber Himmel! Warum hatte sie nur nicht früher daran gedacht! Wäre sie doch lieber zu Hause geblieben!
    Aber jetzt war es zu spät. Schon näherten sie sich der Glastür des Dienstzimmers von Denham. Das Oberlicht schien grell auf weiße Trachten und Hauben. Eine schlanke dunkelhaarige Schwester mit einer Hornbrille kam ihnen entgegen. Die anderen Schwestern sahen neugierig auf und schrieben dann emsig weiter.
    »Fräulein Parton, hier ist Ihre neue Schwester für den Zwischendienst - die Frau von Dr. Barry.« Erst später wurde es Susy klar, daß die junge Inspektorin sich gar nichts bei ihren Worten gedacht hatte
    - ja, daß sie wahrscheinlich nicht einmal wußte, was sie gesagt hatte. Aber im Augenblick war sie ihr richtig böse, da sie sich irgendwie bloßgestellt fühlte. Sie kam jedoch nicht dazu, ihre Gefühle zu äußern. Fräulein Arthur fügte arglos hinzu: »Ich hoffe, Sie fühlen sich hier wohl, Frau Barry.« Und damit war sie auch schon verschwunden.
    Fräulein Parton geriet durch die merkwürdige Vorstellung keineswegs aus der Fassung. Sie lächelte Susy zu und sagte: »Ich freue mich, daß Sie zu uns gekommen sind, Frau Barry. Wollen Sie im Schwesternzimmer Ihre Sachen ablegen? Dann führe ich Sie durch die Station.«
    Ihr Ton war formell, und es schien Susy, als blickten ihre blauen Augen hinter der Hornbrille etwas kühl.
    Das Schwesternzimmer war mit hübschen geblümten Vorhängen und bequemen Sesseln ausgestattet und wirkte sehr freundlich. Im Augenblick herrschte hier durch das fortwährende Kommen und Gehen von Schwestern große Unruhe. An einer Wand stand eine Reihe von Schränken. Nachdem Fräulein Parton einige geöffnet hatte, fand sie endlich einen leeren. »Nehmen Sie diesen Schrank hier, Frau Barry!« Kaum hatte Susy ihr Cape hineingehängt, fügte sie etwas nervös hinzu: »Können wir gehen? Ich möchte Sie gern durch die Station führen, ehe ich den Bericht abgebe.«
    Susy folgte ihr aus dem Zimmer. Die Führung dauerte nicht lange.
    »Sie sind ja mit dem Stationsdienst vertraut«, meinte Fräulein Parton. »Ich will Ihnen nur zeigen, wo alles zu finden ist.«
    Als sie zum Dienstzimmer zurückkehrten, lernte Susy die Schwester kennen, mit der sie nun Tag für Tag zusammenarbeiten sollte. Außer den Privatschwestern würden sie beide die einzigen ausgelernten Schwestern auf der Station sein. Sie hatten nicht nur die Arbeit, sondern auch die Verantwortung miteinander zu teilen. Es kam sehr viel darauf an, ob sie gut übereinstimmten. Sie konnten Freunde sein - oder auch nicht.
    Frau Glennon war, wie Kit gesagt hatte, eine gutaussehende Frau in mittleren Jahren mit weißem Haar und blauen Augen. Sie begrüßte Susy herzlich. Dennoch schien es Susy, als wäre sie etwas zurückhaltend. Oder bildete sie sich das nur ein?
    Peggy, die junge schüchterne Schwesternhilfe, schien die einzige zu sein, die in Susy nichts anderes als eine neue Schwester sah. Ihr war es offenbar völlig gleichgültig, ob sie die Frau des Hausmeisters oder des Chefarztes war. Susy wurde noch mit anderen Schwestern von der Tagesschicht bekannt gemacht, vergaß jedoch ihre Namen sofort.
    Dann setzten sich die Schwestern der Zwischenschicht hin, um den Bericht anzuhören. Susy beugte sich aufmerksam vor, obwohl sie wußte, daß sie sich am ersten Tag unmöglich die Namen aller Patienten merken konnte. Frau Glennon lächelte ihr mitfühlend zu. Als der Bericht zu Ende war, sagte sie freundlich: »Bis zum Schichtwechsel ist noch eine halbe Stunde Zeit. Sehen Sie sich doch inzwischen die Karteikarten der Patienten an, damit Sie ein klareres Bild bekommen.«
    Susy war ihr dankbar für den Rat. Aber im Dienstzimmer herrschte zuviel Betrieb. Kaum hatte sich Susy in das Studium einer Karte vertieft, so kam
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