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Summer Sisters

Titel: Summer Sisters
Autoren: Ann Brashares Nina Schindler
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möchtest.«
    »Nein, ich bring’s dir.«
    »Hast du auch noch die blauen Wollsocken mit den Sternchen drauf? Ich glaub, die hab ich dir irgendwann letzten Winter zum Skilaufen geliehen.«
    »Bleib mal dran, ja?« Jo legte das Telefon hin und kam kurz darauf wieder zurück. »Ich glaube, die hat jetzt Polly.«
    »Okay, danke. Dann frag ich sie mal.«
    Ama rief bei Polly an. Die hatte die Socken zwar, konnte sie aber gerade nicht finden. Sie würde sie suchen und vorbeibringen, falls sie auftauchten.
    Ama fettete gerade pflichtbewusst, aber ziemlich widerwillig ihre Wanderstiefel ein, als es klingelte.
    Ihre Mutter war zuerst an der Tür, küsste Jo auf beide Wangen und umarmte sie herzlich.
    »Jo, na so was! Wir haben uns ja ewig nicht gesehen! Wie lang deine Haare sind! Und wo ist die Zahnspange?«

    »Mom, die Spange ist schon seit einem Jahr raus«, sagte Ama genervt.
    »Aber sie sieht so erwachsen aus!«
    Ama war der Ausbruch ihrer Mutter peinlich, aber Jo fand anscheinend nichts dabei.
    »Bleibst du zum Essen? Es ist Amas Abschiedsessen. Ich mache Kjinkjinga. Du weißt schon, diese Art Kebab, die du so magst.«
    Jo lächelte und warf Ama einen leicht unbehaglichen Blick zu.
    »Ich - nein, ich... ich kann leider nicht. Ich muss noch...« Ihre Stimme erstarb.
    »Mama, Jo muss noch total viel erledigen«, sprang ihr Ama zur Seite. »Sie fährt doch auch weg.«
    Sie machte Jo ein Zeichen, sie solle in ihr Zimmer mitkommen, und bemerkte, dass ihre Freundin einen Karton in den Händen hielt. Gerade als sie ihn neben ihrem Bett abstellte, klingelte es wieder.
    Diesmal flitzte Ama zur Tür, um als Erste dort zu sein. Es war Polly mit einer großen braunen Papiertüte in der einen und Amas Socken in der anderen Hand.
    »Ich hab sie doch noch gefunden«, sagte sie.
    »Toll, danke. Danke, dass du sie vorbeigebracht hast.« Ama ging voraus in ihr Zimmer. »Jo ist auch da.«
    Sie sagte es ganz beiläufig, als wäre es völlig normal, dass Jo und Polly bei ihr waren - obwohl sie seit dem alljährlichen Osteressen ihrer Familie nicht mehr alle zusammen hier gewesen waren.
    »Ach, echt?«
    Ama stieß die Tür auf, und wirklich: Da saß Jo.
    Sie sah überrascht und fast ein bisschen misstrauisch aus, als wäre sie hereingelegt worden.

    »Polly hatte die Socken«, erklärte Ama.
    »Ach so«, sagte Jo.
    Polly hielt die Socken hoch und die drei sahen sich schweigend an.
    »Was ist denn in dem Karton?«, fragte Ama schließlich.
    »Ich hab gedacht, ich bring dir auch gleich deine anderen Sachen zurück, wenn ich dir schon das Tuch bringe.«
    Jo holte einen Stapel DVDs aus dem Karton, ein paar Armreifen, einige Bücher und ein T-Shirt.
    »Das hättest du mir doch nicht alles wiedergeben müssen.« Ama sah die DVDs durch. »Du hast doch ›Plötzlich Prinzessin‹ so toll gefunden. Ich hab dir gesagt, du kannst die DVD behalten.«
    Jo zuckte die Achseln. »Ich glaub nicht, dass ich mir den Film noch mal anschaue. Vielleicht ist Bob ja jetzt alt genug dafür.«
    Polly hatte auch mehr als nur Amas Socken mitgebracht: eine selbst gebrannte CD, ein Kapuzenshirt und ein paar kleine Beanie-Baby-Stofftiere - ein Küken, einen Hummer, einen Fisch, einen Elch und zwei Bären.
    »Polly, ehrlich - die hättest du mir doch nicht zurückgeben müssen.« Beim Anblick des Häufchens schüttelte Ama den Kopf.
    »Ich weiß, aber ich hab gedacht...« Polly brach ab.
    Auch Ama schwieg. Es gab zu viel zu sagen, also sagte sie gar nichts. Langsam ging sie zu ihrem Schrank.
    »Okay, dann sollte ich euch eure Sachen wohl auch zurückgeben.«
    Im Schrank hingen zwei Blusen von Jo. Auf dem Bücherregal stand Pollys Gesamtausgabe von »Unsere kleine Farm« und »Anne auf Green Gables«. Die hatte Ama sich irgendwann in der vierten Klasse von ihr ausgeliehen.

    Sie sah sich in ihrem Zimmer um. »Ich hab bestimmt noch mehr von euch.«
    Jo setzte sich aufs Bett und Polly hockte sich auf den Boden, während Ama kreuz und quer durchs Zimmer lief und zwei kleine Stapel machte.
    »In einer Viertelstunde gibt es Essen!«, rief Amas Mutter.
    Es war ganz still im Zimmer, nur die Stimme von Amas Vater drang gedämpft aus der Küche.
    Als Ama mit dem Sortieren fertig war, packte Jo ihre Sachen in den Karton und Polly steckte ihre in die Tüte.
    »Bleibt doch noch zum Essen. Wenn ihr wollt.« In dem Moment, in dem Ama es ausgesprochen hatte, merkte sie, dass sie selbst nicht genau wusste, ob sie das wollte.
    Jo hob ihren Karton auf, die jetzt voller war als bei ihrer
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