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Summer Sisters

Titel: Summer Sisters
Autoren: Ann Brashares Nina Schindler
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Ankunft.
    »Ich kann nicht. Ich treff mich gleich mit Bryn, Kylie, Marie und den anderen in der Pizzeria.«
    Jo fragte nicht, ob sie mitkommen wollten, aber das erwartete Ama auch nicht. Sie gehörte nicht zu dieser Clique und Polly garantiert auch nicht.
    Ama warf Polly einen Blick zu. Sie sah aus, als würde sie überlegen.
    »Ist nur deine Familie zum Essen da?«, fragte sie schließlich.
    »Grace kommt auch.« Grace war Amas Laborpartnerin in Chemie und außer ihr die Einzige aus ihrem Jahrgang, die aufgefordert worden war, den vorzeitigen College-Aufnahmetest zu machen.
    »Ich glaube, ich geh lieber«, sagte Polly leise.
    Ama brachte die beiden zur Wohnungstür. Sie verabschiedeten sich mit den typischen Sätzen, die Freundinnen zum Abschied so sagen, und manche davon meinten sie auch so.

    Gute Reise. Schreib mir mal. Ruf an, wenn du wieder da bist. Grüß die und den von mir.
    Jo sagte, dass sie sich ja vielleicht in Rehoboth sehen könnten. In den letzten Jahren hatten Ama und Polly sie in den Sommerferien dort immer besucht, aber sie wusste, dass die beiden dieses Jahr bestimmt nicht kommen würden.
    Ama sah Jo und Polly hinterher, wie sie mit ihren Sachen beladen zum Aufzug gingen. Alles befand sich jetzt wieder im Besitz der rechtmäßigen Eigentümerin. Nur ein nagendes Gefühl blieb in Ama zurück: Das Wenige, was sie noch voneinander gehabt hatten, hatten sie jetzt auch nicht mehr.

Jo
    Wann sind wir eigentlich zum letzten Mal bei den Weiden gewesen?
    Ich weiß es nicht.
    Vielleicht war ich die Erste, die nicht mehr hingegangen ist. Polly und Ama haben sich wahrscheinlich noch ein bisschen länger um sie gekümmert. Nein, ich bin mir eigentlich ziemlich sicher, dass Ama auch nicht mehr hingeht. Sie tut jetzt nichts mehr ohne Grund. Vielleicht geht Polly manchmal noch hin, aber ich weiß es nicht.

    Die Samen der Weide hängen an langen, seidigen weißen Fäden und werden vom Wind weit verstreut.

4
     
     
     
     
    Die Wände von Jos Zimmer im Strandhaus waren in demselben Blaugrün gestrichen wie ihr Zimmer zu Hause. Es war mit ausrangierten Möbeln aus dem Haus in Bethesda eingerichtet, über einem Sessel lag ein etwas fadenscheiniger Quilt von ihrer Großmutter aus Kentucky und auf den Fensterbrettern schimmerten vom Meer geschliffene Glasscherben in allen erdenklichen Farben.
    Jo liebte dieses Zimmer.
    Sie liebte es, weil es ein bisschen schäbig war, was ihre Mutter zu Hause niemals geduldet hätte.
    Früher hatten sie das Haus an den Wochenenden und für Kurzurlaube genutzt und damals waren Ama und Polly oft mitgekommen. Jo wusste, dass ihre Familie sich von den meisten anderen Familien hier am Strand unterschied, weil sie so selten herkamen. Die meisten Mütter verbrachten mit ihren Kindern die ganzen Sommerferien hier, während die Väter nur am Wochenende kamen. Aber seit der Sache mit Finn hatte Jo die Sommerferien immer in Ferienlagern verbracht und allein kamen ihre Eltern nie hierher. Obwohl das Strandhaus der Napolis eins der größten in Rehoboth war, nutzten sie es am seltensten, und Jo vermutete, dass sie sich damit bei den anderen Anwohnern nicht gerade beliebt machten.
    »Wieso behalten wir das Haus eigentlich noch?«, hatte sie ihren Vater ihre Mutter fragen hören.

    »Wegen der Kinder«, hatte ihre Mutter gesagt. »Wegen Jo«, hatte sie sich verbessert.
    Diesen Sommer wäre Jo gern wieder in ihr Ferienfußballcamp nach Pennsylvania gefahren. Das hatte sie toll gefunden, aber als Teilnehmerin war sie jetzt zu alt und für einen Betreuerinnen-Job noch zu jung.
    Die Vorstellung, dass sie die ganzen Sommerferien über zu Hause verbringen würde, hatte weder sie noch ihre Mutter besonders begeistert, und so war der Plan entstanden, wieder ins Strandhaus zu fahren. Jo kannte hier eine ganze Reihe von Jugendlichen in ihrem Alter, unter anderem ihre Schulfreundin Bryn. Sie gehörte zu der Clique, mit der Jo seit der siebten Klasse abhing. Bryn war zwar nicht gerade die beste Zuhörerin, aber man konnte sich auf sie verlassen und sie kannte so viele Leute, dass man mit ihr immer mühelos Anschluss fand. Bryn hatte ihr erzählt, dass es massenhaft Typen von der Highschool gäbe, die im Sommer in den Lokalen an der Promenade jobbten. Bryn hatte ihr auch von dem Job als Hilfskellnerin im Surfside erzählt, einem Restaurant, das auf Fisch und Meeresfrüchte spezialisiert war. Hilfskellnerin wäre einer der wenigen Jobs, die man auch schon als Vierzehnjährige machen durfte.
    Anfangs dachte Jo,
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